Sichern eines virtuellen Computers in Azure mit der Azure CLI

Die Azure CLI dient zum Erstellen und Verwalten von Azure-Ressourcen über die Befehlszeile oder mit Skripts. Sie können Ihre Daten schützen, indem Sie in regelmäßigen Abständen Sicherungen erstellen. Azure Backup erstellt Wiederherstellungspunkte, die in georedundanten Recovery-Tresoren gespeichert werden können. In diesem Artikel wird ausführlich beschrieben, wie Sie einen virtuellen Computer (VM) in Azure mit der Azure CLI sichern. Sie können diese Schritte auch mit Azure PowerShell oder im Azure-Portal ausführen.

In dieser Schnellstartanleitung wird die Sicherung für einen vorhandenen virtuellen Azure-Computer aktiviert. Wenn Sie eine VM erstellen müssen, können Sie die Erstellung mit der Azure CLI durchführen.

Voraussetzungen

  • Verwenden Sie die Bash-Umgebung in Azure Cloud Shell. Weitere Informationen finden Sie unter Schnellstart für Bash in Azure Cloud Shell.

  • Wenn Sie CLI-Referenzbefehle lieber lokal ausführen, installieren Sie die Azure CLI. Wenn Sie Windows oder macOS ausführen, sollten Sie die Azure CLI in einem Docker-Container ausführen. Weitere Informationen finden Sie unter Ausführen der Azure CLI in einem Docker-Container.

    • Wenn Sie eine lokale Installation verwenden, melden Sie sich mithilfe des Befehls az login bei der Azure CLI an. Führen Sie die in Ihrem Terminal angezeigten Schritte aus, um den Authentifizierungsprozess abzuschließen. Informationen zu anderen Anmeldeoptionen finden Sie unter Anmelden mit der Azure CLI.

    • Installieren Sie die Azure CLI-Erweiterung beim ersten Einsatz, wenn Sie dazu aufgefordert werden. Weitere Informationen zu Erweiterungen finden Sie unter Verwenden von Erweiterungen mit der Azure CLI.

    • Führen Sie az version aus, um die installierte Version und die abhängigen Bibliotheken zu ermitteln. Führen Sie az upgrade aus, um das Upgrade auf die aktuelle Version durchzuführen.

  • Für diesen Schnellstart ist mindestens Version 2.0.18 der Azure CLI erforderlich. Bei Verwendung von Azure Cloud Shell ist die aktuelle Version bereits installiert.

Erstellen eines Recovery Services-Tresors

Ein Recovery Services-Tresor ist ein logischer Container, in dem die Sicherungsdaten für jede geschützte Ressource, z.B. Azure-VMs, gespeichert werden. Wenn der Sicherungsauftrag für eine geschützte Ressource ausgeführt wird, wird im Recovery Services-Tresor ein Wiederherstellungspunkt erstellt. Sie können einen dieser Wiederherstellungspunkte dann verwenden, um Daten für einen bestimmten Zeitpunkt wiederherzustellen.

Erstellen Sie einen Recovery Services-Tresor mit az backup vault create. Geben Sie dieselbe Ressourcengruppe und denselben Standort wie für die zu schützende VM an. Wenn Sie den VM-Schnellstart verwendet haben, haben Sie Folgendes erstellt:

  • Eine Ressourcengruppe namens myResourceGroup.
  • Einen virtuellen Computer namens myVM.
  • Ressourcen am Standort eastus.
az backup vault create --resource-group myResourceGroup \
    --name myRecoveryServicesVault \
    --location eastus

Für den Recovery Services-Tresor ist standardmäßig die georedundante Speicherung festgelegt. Georedundanter Speicher sorgt dafür, dass Ihre Sicherungsdaten in einer sekundären Azure-Region repliziert werden, die Hunderte von Kilometern von der primären Region entfernt ist. Verwenden Sie das Cmdlet az backup vault backup-properties set, um die Einstellungen für die Speicherredundanz zu ändern.

az backup vault backup-properties set \
    --name myRecoveryServicesVault  \
    --resource-group myResourceGroup \
    --backup-storage-redundancy "LocallyRedundant/GeoRedundant"

Aktivieren der Sicherung für eine Azure-VM

Erstellen Sie eine Schutzrichtlinie, um zu definieren, wann ein Sicherungsauftrag ausgeführt werden soll und wie lange die Wiederherstellungspunkte gespeichert werden sollen. Bei der Standardschutzrichtlinie wird jeden Tag ein Sicherungsauftrag ausgeführt, und Wiederherstellungspunkte werden 30 Tage lang beibehalten. Sie können diese Standardrichtlinienwerte verwenden, um Ihre VM schnell zu schützen. Verwenden Sie az backup protection enable-for-vm, um den Sicherungsschutz für einen virtuellen Computer zu aktivieren. Geben Sie die Ressourcengruppe und die zu schützende VM und anschließend die Richtlinie an, die verwendet werden soll:

az backup protection enable-for-vm \
    --resource-group myResourceGroup \
    --vault-name myRecoveryServicesVault \
    --vm myVM \
    --policy-name DefaultPolicy

Hinweis

Wenn sich der virtuelle Computer nicht in der gleichen Ressourcengruppe befindet wie der Tresor, verweist „myResourceGroup“ auf die Ressourcengruppe, in der der Tresor erstellt wurde. Geben Sie anstelle des VM-Namens die VM-ID an, wie hier zu sehen:

az backup protection enable-for-vm \
    --resource-group myResourceGroup \
    --vault-name myRecoveryServicesVault \
    --vm $(az vm show -g VMResourceGroup -n MyVm --query id | tr -d '"') \
    --policy-name DefaultPolicy

Wichtig

Wenn Sie die Sicherung mithilfe der CLI für mehrere virtuelle Computer gleichzeitig aktivieren, dürfen pro Richtlinie maximal 100 virtuelle Computer zugeordnet sein. Dies wird als bewährte Methode empfohlen. Zurzeit blockiert der PowerShell-Client die Aktivierung bei mehr als 100 virtuellen Computern nicht explizit. Diese Überprüfung soll aber in Zukunft hinzugefügt werden.

Voraussetzungen für die Sicherung verschlüsselter VMs

Um den Schutz auf verschlüsselten VMs (verschlüsselt mit BEK und KEK) zu aktivieren, müssen Sie dem Azure Backup-Dienst die Berechtigung zum Lesen von Schlüsseln und Geheimnissen aus dem Schlüsseltresor zuweisen. Legen Sie dazu eine keyvault-Zugriffsrichtlinie mit den erforderlichen Berechtigungen fest, wie nachfolgend gezeigt:

# Enter the name of the resource group where the key vault is located on this variable
AZ_KEYVAULT_RGROUP=TestKeyVaultRG

# Enter the name of the key vault on this variable
AZ_KEYVAULT_NAME=TestKeyVault

# Get the object id for the Backup Management Service on your subscription
AZ_ABM_OBJECT_ID=$( az ad sp list --display-name "Backup Management Service" --query '[].objectId' -o tsv --only-show-errors )

# This command will grant the permissions required by the Backup Management Service to access the key vault
az keyvault set-policy --key-permissions get list backup --secret-permissions get list backup \
  --resource-group $AZ_KEYVAULT_RGROUP --name $AZ_KEYVAULT_NAME --object-id $AZ_ABM_OBJECT_ID

Starten eines Sicherungsauftrags

Verwenden Sie az backup protection backup-now, um sofort einen Sicherungsvorgang zu starten, anstatt zu warten, bis die Standardrichtlinie den Auftrag zum geplanten Zeitpunkt ausführt. Bei diesem ersten Sicherungsauftrag wird ein vollständiger Wiederherstellungspunkt erstellt. Bei jedem Sicherungsauftrag nach diesem ersten Sicherungsvorgang werden dann inkrementelle Wiederherstellungspunkte erstellt. Inkrementelle Wiederherstellungspunkte sind in Bezug auf die Speicherung und die Dauer effizient, da nur Änderungen übertragen werden, die seit der letzten Sicherung vorgenommen wurden.

Die folgenden Parameter werden verwendet, um die VM zu sichern:

  • --container-name ist der Name Ihrer VM.
  • --item-name ist der Name Ihrer VM.
  • Der Wert --retain-until sollte auf das letzte mögliche Datum festgelegt werden (im UTC-Zeitformat tt-mm-jjjj), bis zu dem der Wiederherstellungspunkt verfügbar sein soll.

Im folgenden Beispiel wird die VM mit dem Namen myVM gesichert und der Ablauf des Wiederherstellungspunkts auf den 18. Oktober 2017 festgelegt:

az backup protection backup-now \
    --resource-group myResourceGroup \
    --vault-name myRecoveryServicesVault \
    --container-name myVM \
    --item-name myVM \
    --backup-management-type AzureIaaSVM
    --retain-until 18-10-2017

Überwachen des Sicherungsauftrags

Verwenden Sie az backup job list, um den Status von Sicherungsaufträgen zu überwachen:

az backup job list \
    --resource-group myResourceGroup \
    --vault-name myRecoveryServicesVault \
    --output table

Die Ausgabe ähnelt dem folgenden Beispiel, bei dem für den Sicherungsauftrag der Status InProgress angezeigt wird:

Name      Operation        Status      Item Name    Start Time UTC       Duration
--------  ---------------  ----------  -----------  -------------------  --------------
a0a8e5e6  Backup           InProgress  myvm         2017-09-19T03:09:21  0:00:48.718366
fe5d0414  ConfigureBackup  Completed   myvm         2017-09-19T03:03:57  0:00:31.191807

Wenn der Status des Sicherungsauftrags als Completed gemeldet wird, ist Ihre VM durch Recovery Services geschützt und verfügt über einen gespeicherten vollständigen Wiederherstellungspunkt.

Bereinigen der Bereitstellung

Wenn die Komponenten nicht mehr benötigt werden, können Sie den Schutz auf der VM deaktivieren, die Wiederherstellungspunkte und den Recovery Services-Tresor entfernen und anschließend die Ressourcengruppe und die dazugehörigen VM-Ressourcen löschen. Falls Sie eine vorhandene VM verwendet haben, können Sie den abschließenden Befehl az group delete überspringen, damit die Ressourcengruppe und die VM erhalten bleiben.

Unter Nächste Schritte finden Sie ein Sicherungstutorial, in dem die Wiederherstellung von Daten für Ihren virtuellen Computer erläutert wird.

az backup protection disable \
    --resource-group myResourceGroup \
    --vault-name myRecoveryServicesVault \
    --container-name myVM \
    --item-name myVM \
    --backup-management-type AzureIaaSVM
    --delete-backup-data true
az backup vault delete \
    --resource-group myResourceGroup \
    --name myRecoveryServicesVault \
az group delete --name myResourceGroup

Nächste Schritte

In dieser Schnellstartanleitung haben Sie einen Recovery Services-Tresor erstellt, den Schutz für einen virtuellen Computer aktiviert und den ersten Wiederherstellungspunkt erstellt. Weitere Informationen zu Azure Backup und Recovery Services sind in den Tutorials enthalten.