Installieren von SAP NetWeaver-Hochverfügbarkeit in einem Windows-Failovercluster und auf einer Windows-Dateifreigabe für SAP ASCS-/SCS-Instanzen in Azure

Dieser Artikel beschreibt, wie ein hoch verfügbares SAP-System unter Azure mithilfe des Windows Server-Failoverclusters (WSFC) und eines Dateiservers mit horizontaler Skalierung als Option für die Gruppierung der SAP ASCS/SCS-Instanz installiert und konfiguriert wird.

Voraussetzungen

Bevor Sie die Installation starten, lesen Sie die folgenden Artikel:

Sie benötigen die folgenden ausführbaren Dateien und DLLs von SAP:

  • Das Installationstool SAP Software Provisioning Manager (SWPM) Version SPS25 oder höher.
  • SAP Kernel 7.49 oder höher

Wichtig

Das Gruppieren von SAP ASCS/SCS-Instanzen über eine Dateifreigabe wird für SAP NetWeaver 7.40-Produkte (und höher) mit SAP Kernel 7.49 (und höher) unterstützt.
Das Setup muss die folgende Anforderung erfüllen: Die SAP ASCS/SCS-Instanzen und die SOFS-Freigabe müssen in separaten Clustern bereitgestellt werden.

Das DBMS-Setup (Database Management System) wird hier nicht beschrieben, da die Einrichtung vom verwendeten DBMS abhängt. Jedoch wird davon ausgegangen, dass auf Hochverfügbarkeit bezogene Aspekte des DBMS mit den Funktionen verwaltet werden, die verschiedene DBMS-Hersteller für Azure unterstützen. Beispiele hierfür sind Always On oder Datenbankspiegelung für SQL Server und Oracle Data Guard für Oracle-Datenbanken. In dem Szenario in diesem Artikel haben wir keinen zusätzlichen Schutz für das DBMS hinzugefügt.

Es sind keine Besonderheiten zu berücksichtigen, wenn unterschiedliche DBMS-Dienste mit dieser Art von SAP ASCS/SCS-Clusterkonfiguration in Azure interagieren.

Hinweis

Der Installationsvorgang von SAP NetWeaver ABAP-, Java- und ABAP+Java-Systemen ist nahezu identisch. Der wichtigste Unterschied ist, dass ein SAP ABAP-System eine ASCS-Instanz hat. Das SAP Java-System hat eine SCS-Instanz. Das SAP ABAP+Java-System hat eine ASCS- und eine SCS-Instanz, die in der gleichen Microsoft-Failoverclustergruppe ausgeführt werden. Unterschiede bei der Installation der einzelnen SAP NetWeaver-Installationsstapel werden explizit angegeben. Sie können davon ausgehen, dass alle anderen Teile gleich sind.

Vorbereiten eines globalen SAP-Hosts im SOFS-Cluster

Erstellen Sie das folgende Volume und die folgende Dateifreigabe im SOFS-Cluster:

  • SAP GLOBALHOST-Dateistruktur C:\ClusterStorage\Volume1\usr\sap\<SID>\SYS\ auf freigegebenen SOFS-Clustervolume

  • SAPMNT-Dateifreigabe

  • Konfigurieren Sie die Sicherheitseinstellungen für die SAPMNT-Dateifreigabe und den Ordner so, dass für folgende Elemente Vollzugriff gewährt ist:

    • Benutzergruppe <DOMAIN>\SAP_<SID>_GlobalAdmin
    • SAP ASCS/SCS-Clusterknotencomputerobjekte <DOMAIN>\ClusterNode1$ and <DOMAIN>\ClusterNode2$

Um ein CSV-Volume mit Spiegelresilienz zu erstellen, führen Sie das folgende PowerShell-Cmdlet auf einem der SOFS-Clusterknoten aus:

New-Volume -StoragePoolFriendlyName S2D* -FriendlyName SAPPR1 -FileSystem CSVFS_ReFS -Size 5GB -ResiliencySettingName Mirror

Um SAPMNT zu erstellen und die Ordner-und Dateifreigabesicherheit festzulegen, führen Sie das folgende PowerShell-Skript auf einem der SOFS-Clusterknoten aus:

# Create SAPMNT on file share
$SAPSID = "PR1"
$DomainName = "SAPCLUSTER"
$SAPSIDGlobalAdminGroupName = "$DomainName\SAP_" + $SAPSID + "_GlobalAdmin"

# SAP ASCS/SCS cluster nodes
$ASCSClusterNode1 = "ascs-1"
$ASCSClusterNode2 = "ascs-2"

# Define SAP ASCS/SCS cluster node computer objects
$ASCSClusterObjectNode1 = "$DomainName\$ASCSClusterNode1$"
$ASCSClusterObjectNode2 = "$DomainName\$ASCSClusterNode2$"

# Create usr\sap\.. folders on CSV
$SAPGlobalFolder = "C:\ClusterStorage\SAP$SAPSID\usr\sap\$SAPSID\SYS"
New-Item -Path $SAPGlobalFOlder -ItemType Directory

$UsrSAPFolder = "C:\ClusterStorage\SAP$SAPSID\usr\sap\"

# Create a SAPMNT file share and set share security
New-SmbShare -Name sapmnt -Path $UsrSAPFolder -FullAccess "BUILTIN\Administrators", $ASCSClusterObjectNode1, $ASCSClusterObjectNode2 -ContinuouslyAvailable $true -CachingMode None -Verbose

# Get SAPMNT file share security settings
Get-SmbShareAccess sapmnt

# Set file and folder security
$Acl = Get-Acl $UsrSAPFolder

# Add  a security object of the clusternode1$ computer object
$Ar = New-Object  system.security.accesscontrol.filesystemaccessrule($ASCSClusterObjectNode1,"FullControl",'ContainerInherit,ObjectInherit', 'None', 'Allow')
$Acl.SetAccessRule($Ar)

# Add a security object of the clusternode2$ computer object
$Ar = New-Object  system.security.accesscontrol.filesystemaccessrule($ASCSClusterObjectNode2,"FullControl",'ContainerInherit,ObjectInherit', 'None', 'Allow')
$Acl.SetAccessRule($Ar)

# Set security
Set-Acl $UsrSAPFolder $Acl -Verbose

Erstellen eines virtuellen Hostnamens für die SAP ASCS/SCS-Clusterinstanz

Erstellen Sie wie unter Erstellen eines virtuellen Hostnamens für die SAP ASCS/SCS-Clusterinstanz beschrieben einen SAP ASCS/SCS-Clusternetzwerknamen (etwa pr1-ascs [10.0.6.7] ).

Installieren von ASCS/SCS und ERS-Instanzen im Cluster

Installieren einer ASCS/SCS-Instanz auf dem ersten ASCS/SCS-Clusterknoten

Installieren Sie eine ASCS/SCS-Instanz auf dem ersten ASCS/SCS-Clusterknoten. Navigieren Sie zum Installieren der Instanz im SAP SWPM-Installationstool zu:

<Produkt>><DBMS>>Installation>Anwendungsserver ABAP (oder Java) >Hochverfügarkeitssystem>ASCS/SCS-Instanz>Erster Clusterknoten

Hinzufügen eines Testports

Konfigurieren Sie eine SAP-Clusterressource und den SAP-SID-IP-Testport mithilfe von PowerShell. Führen Sie diese Konfiguration auf einem der SAP ASCS/SCS-Clusterknoten aus, wie in diesem Artikel beschrieben.

Installieren einer ASCS/SCS-Instanz auf dem zweiten ASCS/SCS-Clusterknoten

Installieren Sie eine ASCS/SCS-Instanz auf dem zweiten ASCS/SCS-Clusterknoten. Navigieren Sie zum Installieren der Instanz im SAP SWPM-Installationstool zu:

<Produkt>><DBMS>>Installation>Anwendungsserver ABAP (oder Java) >Hochverfügbarkeitssystem>ASCS/SCS-Instanz>Weiterer Clusterknoten

Aktualisieren des SAP ASCS/SCS-Instanzprofils

Aktualisieren Sie die Parameter im SAP ASCS/SCS-Instanzprofil <SID>ASCS/SCS<Nr><Host>.

Parametername Parameterwert
gw/netstat_once 0
enque/encni/set_so_keepalive true
service/ha_check_node 1

Der Parameter enque/encni/set_so_keepalive ist nur bei Verwendung von ENSA1 erforderlich.
Starten Sie die SAP ASCS/SCS-Instanz neu. Legen Sie KeepAlive-Parameter auf beiden SAP ASCS/SCS-Clusterknoten fest, und befolgen Sie die Anweisungen zum Festlegen von Registrierungseinträgen auf den Clusterknoten der SAP ASCS/SCS-Instanz.

Installieren einer DBMS-Instanz und von SAP-Anwendungsservern

Schließen Sie die Installation Ihres SAP-Systems ab, indem Sie Folgendes installieren:

  • Eine DBMS-Instanz
  • Einen primären SAP-Anwendungsserver
  • Einen zusätzlichen SAP-Anwendungsserver

Nächste Schritte