Business Continuity & Disaster Recovery-Konzepte für Azure Virtual Desktop

Viele Benutzer arbeiten jetzt mobil, sodass Organisationen Lösungen mit Hochverfügbarkeit, schneller Bereitstellung und reduzierten Kosten benötigen. Außerdem benötigen die Benutzer eine Remotearbeitsumgebung mit garantierter Verfügbarkeit und Resilienz, damit sie auch während Katastrophen auf ihre Ressourcen zugreifen können.

Um Systemausfälle oder Ausfallzeiten zu vermeiden, muss jedes System und jede Komponente in Ihrer Azure Virtual Desktop-Bereitstellung fehlertolerant sein. Von Fehlertoleranz spricht man, wenn eine Kopie der Konfiguration oder des Systems in einer anderen Azure-Region vorhanden ist, die bei einem Ausfall für die Hauptkonfiguration den Betrieb übernimmt. Diese sekundäre Konfiguration bzw. dieses System verringert die Auswirkungen eines lokal begrenzten Ausfalls. Es gibt viele Möglichkeiten zum Einrichten von Fehlertoleranz, dieser Artikel konzentriert sich jedoch auf die derzeit in Azure verfügbaren Methoden für Business Continuity & Disaster Recovery (BCDR, Geschäftskontinuität und Notfallwiederherstellung).

Die Verantwortung für die Komponenten von Azure Virtual Desktop teilt sich in die Komponenten auf, die von Microsoft verwaltet werden, und die, die vom Kunden oder einem Partner verwaltet werden.

Die folgenden Komponenten werden vom Kunden oder einem Partner verwaltet:

• Virtuelle Sitzungshost-Computer
• Profilverwaltung, in der Regel mit FSLogix
• Anwendungen
• Benutzerdaten
• Benutzeridentitäten

Weitere Informationen zu den von Microsoft verwalteten Komponenten und deren Resilienz finden Sie unter Dienstarchitektur und Resilienz von Azure Virtual Desktop.

Grundlagen von Business Continuity & Disaster Recovery

Wenn Sie einen Notfallwiederherstellungsplan erarbeiten, sollten Sie die folgenden drei Dinge im Auge behalten:

• Hochverfügbarkeit: verteilte Infrastruktur und damit kleinere und lokal begrenzte Ausfälle, die nicht Ihre gesamte Bereitstellung beeinträchtigen. Entwürfe mit Hochverfügbarkeit können die Auswirkungen von Ausfällen minimieren und eine vollständige Notfallwiederherstellung überflüssig machen.
• Geschäftskontinuität: Die Frage, wie ein Unternehmen den Betrieb bei Ausfällen jeder Größenordnung aufrechterhalten kann.
• Notfallwiederherstellung: Der Prozess zur Wiederaufnahme des Betriebs nach einem vollständigen Ausfall.

Azure Virtual Desktop bietet keine nativen Features für die Verwaltung von Notfallwiederherstellungsszenarien. Sie können jedoch je nach Ihren Anforderungen viele andere Azure-Dienste einzelne Szenarien verwenden, z. B. Verfügbarkeitsgruppen, Verfügbarkeitszonen, Azure Site Recovery und Azure Files-Datenredundanzoptionen für Benutzerprofile und Daten.

Sie können auch Sitzungshosts über mehrere Azure-Regionen verteilen, um eine noch größere geografische Verteilung zu erzielen und damit die Auswirkungen von Ausfällen weiter zu minimieren. Alle diese und noch weitere Azure-Features bieten einen gewissen Schutz in Azure Virtual Desktop. Sie sollten sie sorgfältig auch im Hinblick auf die Kosten abwägen.

Es sind weitere Dokumentationen verfügbar, in denen die einzelnen Technologiebereiche, die Sie im Rahmen Ihrer Business Continuity & Disaster Recovery-Strategie berücksichtigen müssen, sowie die Planung und Minimierung von Unterbrechungen in Ihrer Organisation auf Grundlage Ihrer Anforderungen ausführlicher beschrieben werden. In der folgenden Tabelle sind die Technologiebereiche aufgeführt, die Sie bei Ihrer Notfallwiederherstellungsstrategie berücksichtigen sollten, sowie Links zu weiterführender Microsoft-Dokumentation mit Leitfäden für jeden Bereich:

Zugehöriger Inhalt

Ausführlichere Informationen zur Notfallwiederherstellung in Azure finden Sie in diesen Artikeln:

• Cloud Adoption Framework: Überlegungen im Zusammenhang mit Business Continuity & Disaster Recovery für Azure Virtual Desktop

• Azure Architecture Center: Multiregionale Business Continuity & Disaster Recovery (BCDR) für Azure Virtual Desktop