Überlegungen zum Entwurf von Skalierungsgruppen
In diesem Artikel werden Überlegungen zum Entwurf von VM-Skalierungsgruppen erörtert. Informationen darüber, was Skalierungsgruppen für virtuelle Computer sind, finden Sie unter Übersicht über VM-Skalierungsgruppen.
Wann sollten Sie Skalierungsgruppen statt virtuellen Computern verwenden?
Im Allgemeinen sind Skalierungsgruppen für jede Bereitstellung mit mehreren VMs nützlich, da Sie damit definieren können, ob Instanzen auf Verfügbarkeitszonen oder Fehlerdomänen verteilt werden und ob Plattformupdates koordiniert werden sollen, um den vollständigen Ausfall von Anwendungen zu verringern oder ganz zu vermeiden. Außerdem ermöglichen die Gruppen Orchestrierungen und sowie die Verwaltung von Instanzen in Batches. Jedoch sind einige Funktionen nur in Skalierungsgruppen verfügbar, andere nur bei virtuellen Computern. Um eine fundierte Entscheidung über die jeweils geeignete Technologie treffen zu können, müssen Sie sich zunächst mit einigen häufig verwendeten Funktionen beschäftigen, die nur in Skalierungsgruppen und nicht bei VMs verfügbar sind:
Skalierungsgruppenspezifische Funktionen
- Nachdem Sie die Konfiguration der Skalierungsgruppe festgelegt haben, können Sie die Capacity-Eigenschaft aktualisieren, um mehrere VMs parallel bereitzustellen. Das ist besser, als ein Skript zu schreiben, um die parallele Bereitstellung von vielen einzelnen VMs zu orchestrieren.
- Sie können die Azure-Autoskalierung verwenden, um Instanzen basierend auf einem vordefinierten Zeitplan oder basierend auf Metriken oder Vorhersage-KI automatisch hinzuzufügen oder zu entfernen.
- Sie können eine Upgraderichtlinie festlegen, um Upgrades auf den virtuellen Computern in Ihrer Skalierungsgruppe auf einfache Weise durchzuführen. Bei einzelnen virtuellen Computern müssen Sie die Updates selbst orchestrieren.
Spezifische Funktionen von virtuellen Computern
Einige Features sind derzeit nur auf VMs verfügbar:
- Sie können ein Image von einem virtuellen Computer in einer flexiblen Skalierungsgruppe, aber nicht von einem virtuellen Computer in einer einheitlichen Skalierungsgruppe erfassen.
- Sie können einen einzelnen virtuellen Computer von einem klassischen Datenträger zu einem verwalteten Datenträger migrieren, aber Sie können keine VM-Instanzen in einer einheitlichen Skalierungsgruppe migrieren.
Überbereitstellung
Wichtig
Eine Überbereitstellung wird nur für den Modus „Einheitliche Orchestrierung“ unterstützt, nicht für den Modus „Flexible Orchestrierung“.
Wenn die Überbereitstellung aktiviert ist, richtet die Skalierungsgruppe tatsächlich mehr VMs ein, als Sie angefordert haben, und löscht dann die zusätzlichen VMs, nachdem die angeforderte Anzahl von VMs erfolgreich bereitgestellt wurde. Die Überbereitstellung verbessert die Erfolgsquoten bei der Bereitstellung und verkürzt die Bereitstellungsdauer. Die zusätzlichen VMs werden Ihnen nicht berechnet und nicht auf Ihre Kontingentgrenzen angerechnet.
Während die Überbereitstellung die Erfolgsquoten bei der Bereitstellung verbessert, kann sie ein verwirrendes Verhalten bei Anwendungen verursachen, die nicht darauf ausgelegt sind, mit dem Vorhandensein und anschließenden Nichtvorhandensein von VMs umzugehen. Um die Überbereitstellung zu deaktivieren, stellen Sie sicher, dass Ihre Vorlage folgende Zeichenfolge enthält: "overprovision": "false"
. Weitere Einzelheiten finden Sie in der REST-API-Dokumentation für Skalierungsgruppen.
Wenn die Skalierungsgruppe vom Benutzer verwalteten Speicher nutzt und Sie die Überbereitstellung deaktivieren, sind mehr als 20 VMs pro Speicherkonto möglich, doch aus Gründen der E/A-Leistung werden nur maximal 40 empfohlen.
Grenzwerte
Eine auf einem Marketplace-Image basierende Skalierungsgruppe (auch als Plattformimage bezeichnet) oder ein für die Verwendung von Azure Managed Disks konfiguriertes benutzerdefiniertes Image in einer Azure Compute Gallery unterstützt eine Kapazität von bis zu 1.000 VMs. Wenn Sie Ihre Skalierungsgruppe für eine Unterstützung von mehr als 100 VMs konfiguriert haben, funktionieren nicht alle Szenarien identisch (z.B. der Lastenausgleich). Weitere Informationen finden Sie unter Arbeiten mit umfangreichen VM-Skalierungsgruppen.
Eine Skalierungsgruppe mit vom Benutzer verwalteten Speicherkonten ist derzeit auf 100 VMs begrenzt (und für diese Skalierung werden 5 Speicherkonten empfohlen).
Eine Skalierungsgruppe, die auf einem verwalteten Legacyimage basiert, kann eine Kapazität von bis zu 600 VMs aufweisen, wenn sie mit Azure Managed Disks konfiguriert wird. Wenn die Skalierungsgruppe mit vom Benutzer verwalteten Speicherkonten konfiguriert ist, müssen alle Betriebssystem-Datenträger-VHDs innerhalb eines Speicherkontos erstellt werden. Folglich ist 20 die maximal empfohlene Anzahl von VMs in einer Skalierungsgruppe, die auf einem benutzerdefinierten Image und vom Benutzer verwalteten Speicher basiert. Wenn Sie die Überbereitstellung deaktivieren, können Sie bis zu 40 gehen.