Infrastruktur von XML-Webdiensten

Dieses Thema bezieht sich auf eine veraltete Technologie. XML-Webdienste und XML-Webdienstclients sollten nun mithilfe der folgenden Technologie erstellt werden: Windows Communication Foundation.

XML-Webdienste müssen hinsichtlich der Wahl des Betriebssystems, des Objektmodells und der Programmiersprache agnostisch sein, um in der Diversität des Internets Erfolg zu haben. Damit XML-Webdienste von der gleichen umfassenden Akzeptanz wie andere webbasierten Technologien profitieren, müssen sie außerdem folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Lose Verknüpfung: Zwei Systeme gelten als lose verknüpft, wenn die einzige Aufgabe für beide Systeme darin besteht, die oben genannten selbstbeschreibenden, textbasierten Nachrichten zu verstehen. Andererseits erfordern eng verknüpfte Systeme nicht nur einen erheblichen Anpassungsmehraufwand, um eine Kommunikation zu ermöglichen, sondern auch ein bessere Verständigung zwischen den Systemen.

  • Allgegenwärtige Kommunikation: Es ist unwahrscheinlich, dass jemand jetzt oder in naher Zukunft ein Betriebssystem entwickelt, das nicht die Fähigkeit besitzt, eine Verbindung mit dem Internet herzustellen. Folglich wird ein allgegenwärtiger Kommunikationskanal bereitgestellt. Die Fähigkeit, nahezu jedes System oder Gerät mit dem Internet zu verbinden, stellt daher sicher, dass solche Systeme und Geräte für jedes andere mit dem Internet verbundene System oder Gerät universell verfügbar sind.

  • Universelles Datenformat: Durch die Verwendung bestehender offener Standards anstelle proprietärer Methoden mit einer in sich geschlossenen Kommunikation kann jedes System, das die gleichen offenen Standards unterstützt, XML-Webdienste verstehen. Die Nutzung selbstbeschreibender, textbasierter Nachrichten, die XML-Webdienste und ihre Clients gemeinsam nutzen können, ohne Kenntnisse über den Aufbau jedes zugrunde liegenden Systems zu besitzen, ermöglicht eine Kommunikation zwischen autonomen und anderen Systemen. XML-Webdienste erzielen diese Fähigkeit mit XML.

XML-Webdienste verwenden eine Infrastruktur, die Folgendes bereitstellt: einen Discovery-Mechanismus zum Suchen von XML-Webdiensten, eine Dienstbeschreibung, in der die Verwendung dieser Dienste definiert ist, sowie Standardübertragungsformate für die Kommunikation. Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für diese Infrastruktur.

Infrastruktur von XML-Webdiensten

Infrastruktur von Webdiensten

Teil der Infrastruktur Rolle

XML-Webdienstverzeichnisse

XML-Webdienstverzeichnisse stellen einen zentralen Ort zum Suchen von XML-Webdiensten bereit, die von anderen Organisationen zur Verfügung gestellt werden. XML-Webdienstverzeichnisse wie eine UDDI-Registrierung erfüllen diese Aufgabe. XML-Webdienstclients können auf das Verzeichnis eines XML-Webdiensts verweisen oder auch nicht.

XML-Webdienstsuche

Die XML-Webdienstsuche sucht bzw. ermittelt ein oder mehrere zugehörige Dokumente, die einen bestimmten XML-Webdienst mithilfe von WSDL (Web Services Description Language) beschreiben. Die DISCO-Spezifikation definiert einen Algorithmus zum Suchen von Dienstbeschreibungen. Wenn XML-Webdienstclients den Speicherort der Dienstbeschreibung kennen, können sie den Discovery-Prozess umgehen.

XML-Webdienstbeschreibung

Um die Interaktion mit einem bestimmten XML-Webdienst zu verstehen, muss eine Dienstbeschreibung bereitgestellt werden, die definiert, welche Interaktionen vom XML-Webdienst unterstützt werden. XML-Webdienstclients müssen wissen, wie sie mit einem XML-Webdienst interagieren müssen, bevor sie ihn verwenden können.

XML-Webdiensttransportformate

Um eine universelle Kommunikation zu ermöglichen, kommunizieren XML-Webdienste mithilfe offener Übertragungsformate. Hierbei handelt es sich um Protokolle, die von jedem System verstanden werden, das die gängigsten Webstandards unterstützt. SOAP ist das Hauptprotokoll für die XML-Webdienstkommunikation.

Siehe auch

Konzepte

Übersicht über XML-Webdienste