Planen der Sicherung und der Wiederherstellung (SharePoint Foundation 2010)
Gilt für: SharePoint Foundation 2010
Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-30
In diesem Artikel werden die Planungsphasen für die Sicherung und Wiederherstellung beschrieben. Dazu gehören das Festlegen von Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategien für eine Umgebung mit Microsoft SharePoint Foundation und das Bestimmen der zu verwendenden Tools. Die Phasen müssen nicht in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden. Der Prozess kann iterativ sein.
Wenn Sie die Verwendung von Sicherung und Wiederherstellung für die Notfallwiederherstellung planen, sollten Sie häufig auftretende Ereignisse und Fehler sowie lokale und regionale Notfälle berücksichtigen.
Wichtig
Durch den SharePoint 2010 Service Pack 1 (SP1)-Upgradeprozess wird das Schema einiger Farmdatenbanken und aller Inhaltsdatenbanken geändert. Aufgrund dieser Änderungen müssen Sie möglicherweise zusätzliche Schritte zum Wiederherstellen einer Sicherung, die Sie vor dem Upgrade der Farm auf SP1 erstellt haben, für die Farm nach dem Upgrade auf SP1 ausführen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Wiederherstellen von Sicherungen vor SP1 in einer Farm mit installiertem SP1 (SharePoint Foundation 2010).
Ausführliche Informationen zur Sicherung und Wiederherstellung von Microsoft SharePoint Foundation finden Sie unter Sicherung und Wiederherstellung (Übersicht) (SharePoint Foundation 2010).
Inhalt dieses Artikels:
Definieren von Geschäftsanforderungen
Auswählen der zu schützenden und wiederherzustellenden Objekte in der Umgebung
Auswählen von Tools
Bestimmen der Strategien
Planen für eine höhere Sicherungs- und Wiederherstellungsleistung
Definieren von Geschäftsanforderungen
Zum Definieren der Geschäftsanforderungen bestimmen Sie für jede Farm und jeden Dienst in der Umgebung Folgendes:
Die Zielsetzung für den Wiederherstellungspunkt (Recovery Point Objective, RPO) ist der angestrebte maximale Zeitraum zwischen der letzten verfügbaren Sicherung und einer möglichen Fehlerstelle. Er wird bestimmt durch den maximalen Datenverlust, den das Unternehmen im Fall eines Fehlers verkraften kann.
Die Zielsetzung für die Wiederherstellungsdauer (Recovery Time Objective, RTO) ist die angestrebte maximale Dauer einer Datenwiederherstellung. Sie wird bestimmt durch den vom Unternehmen maximal verkraftbaren Zeitraum, in dem die Website oder der Dienst nicht zur Verfügung steht.
Bei der Zielsetzung für die Wiederherstellungsstufe (Recovery Level Objective, RLO) handelt es sich um die Zielsetzung, durch die die Granularität definiert wird, mit der Sie Daten wiederherstellen können müssen. Dabei geht es darum, ob Sie die gesamte Farm, die Webanwendung, die Websitesammlung, die Website, die Liste oder Bibliothek oder das Element wiederherstellen können.
Ein kürzerer Zeitraum für RPO und RTO sowie eine feinere Granularität für RLO verursachen in der Regel höhere Kosten.
Ein Arbeitsblatt zum Planen der Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategien für Ihre SharePoint Foundation 2010-Umgebung kann von der Webseite Arbeitsblatt zum Planen der Sicherung und Wiederherstellung für SharePoint 2010-Produkte (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=184385&clcid=0x407) heruntergeladen werden.
Auswählen der zu schützenden und wiederherzustellenden Objekte in der Umgebung
Anhand Ihrer geschäftlichen Anforderungen können Sie bestimmen, welche Komponenten der Umgebung geschützt werden müssen und in welcher Granularität diese wiederherstellbar sein müssen.
In der folgenden Tabelle sind die Komponenten einer SharePoint-Umgebung, die Sie möglicherweise schützen möchten, zusammen mit den Tools aufgelistet, mit denen die einzelnen Komponenten gesichert und wiederhergestellt werden können.
Komponente | SharePoint-Sicherung | Microsoft SQL Server 2008 R2 Express | System Center Data Protection Manager (DPM) 2010 | Dateisystemsicherung |
---|---|---|---|---|
Farm |
Ja |
Ja6 |
||
Dienstanwendungen |
Ja |
|||
Webanwendung |
Ja |
|||
Inhaltsdatenbanken |
Ja |
Ja |
Ja |
|
Websitesammlung |
Ja1, 2 |
Ja1, 2 |
Ja1, 2 |
|
Website |
Ja2 |
Ja2 |
Ja |
|
Dokumentbibliothek oder Liste |
Ja2 |
Ja2 |
Ja |
|
Listenelement oder Dokument |
Ja |
|||
In Remote-BLOB-Speichern gespeicherte Inhalte |
Ja3 |
Ja3 |
Nein3 |
|
Als Lösungspakete bereitgestellte Anpassungen |
Ja7 |
Ja7 |
Ja6, 7 |
|
Mit der Zentraladministration oder einer API vorgenommene Änderungen an Web.config |
Ja |
Ja |
Ja4 |
|
Konfigurationseinstellungen (SharePoint) |
Ja2, 8 |
Ja2, 8 |
Ja 2, 9 |
|
Nicht als Lösungspakete bereitgestellte Anpassungen |
Ja. Die Dateien können wiederhergestellt werden, wenn sie als Dateien geschützt sind.4, 5 |
Ja |
||
Nicht mit der Zentraladministration oder einer API vorgenommene Änderungen an Web.config |
Ja4 |
Ja |
||
Nicht über SharePoint festgelegte IIS-Konfigurationen |
Ja5 |
Ja |
||
SQL Server Reporting Services-Datenbanken |
Ja |
Ja |
1Die Sicherung und Wiederherstellung auf Farmebene und Datenbankebene können zur Wiederherstellung einer Websitesammlung verwendet werden, wenn eine einzelne Websitesammlung in einer Datenbank gespeichert ist.
2Sicherungen auf Farmebene und Datenbankebene können bei der Wiederherstellung einer nicht in SharePoint Foundation angefügten Datenbank verwendet werden, um Websitesammlungen, Websites, Listen und Konfigurationen wiederherzustellen.
3Inhalte, die in Remote-BLOB-Speichern gespeichert sind, können nicht mithilfe von DPM wiederhergestellt werden.
4Änderungen an Web.config können mit der Dateisystemsicherung von DPM 2010 gesichert werden.
5IIS-Konfigurationen können mit einer Bare-Metal-Sicherung aus DPM 2010 gesichert werden.
6Dieses Element kann von DPM 2010 mithilfe einer Kombination aus Bare-Metal-Sicherung und SharePoint Foundation-Sicherung wiederhergestellt werden. Die Sicherung und Wiederherstellung als Objekt ist nicht möglich.
7Vollständig vertrauenswürdige Lösungspakete werden in der Konfigurationsdatenbank gespeichert, und Sandkastenlösungen werden in Inhaltsdatenbanken gespeichert. Sie können im Rahmen der Wiederherstellung einer Serverfarm oder Inhaltsdatenbank wiederhergestellt werden.
8Konfigurationseinstellungen können von Sicherungen auf Farmebene wiederhergestellt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Wiederherstellen einer Farm (SharePoint Foundation 2010).
9Die Inhaltsdatenbank und die Konfigurationsdatenbank der Zentraladministration für eine SharePoint Foundation 2010-Farm können nur im Rahmen einer vollständigen Farmwiederherstellung in derselben Farm und mit denselben Computern wiederhergestellt werden.
Hinweis
Sie können SharePoint Foundation 2010 bei der Windows Server-Sicherung registrieren, indem Sie mit dem Stsadm-Vorgang -o -registerwsswriter den VSS Writer (Volume Shadow Copy Service, Volumenschattenkopie-Dienst) für SharePoint Foundation konfigurieren. Die Windows Server-Sicherung schließt dann SharePoint Foundation 2010 in serverweite Sicherungen ein. Bei der Wiederherstellung von einer Windows Server-Sicherung können Sie Microsoft SharePoint Foundation (unabhängig von der installierten Version von SharePoint 2010-Produkte) auswählen, dann werden alle Komponenten wiederhergestellt, die der VSS Writer für SharePoint Foundation 2010 auf diesem Server zum Zeitpunkt der Sicherung gemeldet hat.
Die Windows Server-Sicherung wird nur für Einzelserverbereitstellungen empfohlen.
Auswählen der wiederherzustellenden Objekte in SharePoint-Inhaltsdatenbanken
In einer Inhaltsdatenbank können Websitesammlungen, Websites, Listen und Bibliotheken wiederhergestellt werden.
Sicherungs- und Wiederherstellungstools ermöglichen verschiedene Ebenen der Wiederherstellung von Inhalten innerhalb einer Inhaltsdatenbank. Die Wiederherstellung eines Objekts in einer Inhaltsdatenbank ist stets komplexer als die Wiederherstellung der gesamten Inhaltsdatenbank.
Schützen von Anpassungen
Anpassungen für SharePoint-Websites können Folgendes umfassen:
Gestaltungsvorlagen, Seitenlayouts und Cascading Stylesheets. Diese Objekte werden in der Inhaltsdatenbank für eine Webanwendung gespeichert.
Webparts, Website- oder Listendefinitionen, benutzerdefinierte Spalten, neue Inhaltstypen, benutzerdefinierte Felder, benutzerdefinierte Aktionen, codierte Workflows oder Workflowaktivitäten und -bedingungen.
Drittanbieterlösungen und die zugehörigen Binärdateien und Registrierungsschlüssel, wie z. B. IFilters.
Änderungen an XML-Standarddateien.
Benutzerdefinierte Websitedefinitionen (Webtemp.xml).
Änderungen der Datei Web.config.
Die Art und Weise, wie Anpassungen bereitgestellt werden und die Datei Web.config geändert wird, hat erhebliche Auswirkungen auf die Tools, die zum Sichern und Wiederherstellen von Anpassungen verwendet werden können. Für die umfassendsten Wiederherstellungsmöglichkeiten sollten Sie Anpassungen mithilfe von Lösungspaketen bereitstellen und die Datei Web.config mithilfe der Zentraladministration oder der APIs und des Objektmodells von SharePoint konfigurieren.
Schützen von Workflows
Workflows stellen einen besonderen Fall von Anpassungen dar, die gesichert und wiederhergestellt werden können. Stellen Sie sicher, dass Ihr Sicherungs- und Wiederherstellungsplan alle der folgenden Szenarien einschließt, wenn dieses auf Ihre Umgebung zutreffen:
Deklarative Workflows, etwa solche, die Sie in Microsoft SharePoint Designer 2010 erstellt haben, werden in der Inhaltsdatenbank für die Websitesammlung gespeichert, in der sie bereitgestellt werden. Durch die Sicherung der Inhaltsdatenbank werden diese Workflows geschützt.
Benutzerdefinierte deklarative Workflowaktionen verfügen über Komponenten an den folgenden drei Speicherorten:
Die Visual Studio-Assemblys für die Aktivitäten werden im globalen Assemblycache (GAC) gespeichert.
Die XML-Definitionsdateien (ACTIONS-Dateien) werden im Verzeichnis 14\TEMPLATE\{LCID}\Workflow gespeichert.
Ein XML-Eintrag, um die Aktivität als autorisierten Typ zu kennzeichnen, wird in der Datei Web.config für die Webanwendungen gespeichert, in denen sie verwendet wird.
Wenn in Ihren Farmworkflows benutzerdefinierte Aktionen verwendet werden, sollten Sie ein Dateisicherungssystem verwenden, um diese Dateien und XML-Einträge zu schützen. Entsprechend zu SharePoint Foundation-Features wie Webparts und Ereignisempfängern sollten diese Dateien nach der Wiederherstellung nach Bedarf erneut auf die Farm angewendet werden.
Workflows, die benutzerdefinierten Code verwenden, wie diejenigen, die unter Verwendung von Visual Studio erstellt werden, werden an zwei Orten gespeichert. Die Visual Studio-Assemblys für den Workflow werden im GAC gespeichert, und die XML-Definitionsdateien werden im Verzeichnis Features gespeichert. Dies entspricht anderen Arten von SharePoint Foundation-Features wie Webparts und Ereignisempfängern. Wenn der Workflow als Bestandteil eines Lösungspakets installiert wurde, werden diese Workflows durch die Sicherung der Farm, der Webanwendung, der Inhaltsdatenbank oder der Websitesammlung geschützt.
Wenn Sie einen benutzerdefinierten Workflow erstellen, der mit einer anderen Websitesammlung interagiert als derjenigen, in der der Workflow bereitgestellt wurde, müssen beide Websitesammlungen gesichert werden, um den Workflow zu schützen. Dies umfasst auch Workflows, die in eine Verlaufsliste oder eine andere benutzerdefinierte Liste in einer anderen Websitesammlung schreiben. Wenn eine Farm gesichert wird, werden auch alle Websitesammlungen in der Farm und alle diesen zugeordneten Workflows gesichert.
Workflows, die noch nicht bereitgestellt wurden, müssen wie alle anderen Datendateien separat gesichert und wiederhergestellt werden. Wenn Sie einen neuen Workflow entwickeln, diesen jedoch noch nicht in der SharePoint Foundation-Farm bereitgestellt haben, müssen Sie sicherstellen, dass Sie den Ordner, in dem Sie die Workflow-Projektdateien speichern, mithilfe von Windows Backup oder einer anderen Dateisystem-Sicherungsanwendung sichern.
Schützen von Dienstanwendungen
Dienstanwendungen in einer SharePoint Foundation-Umgebung können entweder aus Diensteinstellungen und mindestens einer Datenbank oder nur aus Diensteinstellungen bestehen. Eine vollständige Dienstanwendung kann nicht allein durch Wiederherstellen der Datenbank wiederhergestellt werden. Sie können jedoch die Datenbanken für eine Dienstanwendung wiederherstellen und dann die Dienstanwendung erneut bereitstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Wiederherstellen einer Dienstanwendung (SharePoint Foundation 2010).
Schützen von SQL Server Reporting Services-Datenbanken
Die SharePoint Foundation-Sicherung und -Wiederherstellung schließt SQL Server Reporting Services-Datenbanken nicht ein. Sie müssen dazu SQL Server 2008 R2 Express-Tools verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge für eine Reporting Services-Installation (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=186642&clcid=0x407).
Auswählen von Tools
Zur Auswahl der richtigen Tools für die Sicherung und Wiederherstellung müssen Sie bestimmen, ob Sie die für das Unternehmen festgelegten Kontinuitätsanforderungen innerhalb Ihres Zeit- und Ressourcenbudgets erfüllen können.
Bei der Auswahl der Tools sollten Sie die folgenden wichtigen Faktoren berücksichtigen:
Geschwindigkeit der Sicherung: Kann das Tool innerhalb des Wartungsfensters für die Datenbanken ausgeführt werden? Sie sollten jedes Sicherungssystem testen, um sicherzustellen, dass es Ihre Anforderungen an die Hardware erfüllt.
Vollständigkeit der Wiederherstellung.
Granularität der wiederherstellbaren Objekte.
Unterstützter Sicherungstyp (vollständig, differenziell, inkrementell).
Komplexität der Verwaltung des Tools.
In der folgenden Tabelle werden jeweils der Sicherungstyp und die Farmgröße gegenübergestellt, die in einem sechsstündigen Fenster für Sicherungs- und Wiederherstellungstools von Microsoft gesichert werden kann.
Tool | Sicherungstyp | Größe einer in 6 Stunden abgeschlossenen Sicherung1 |
---|---|---|
Sicherung und Wiederherstellung von SharePoint-Farmen |
Vollständig, differenziell |
600 GB |
SQL Server |
Vollständig, differenziell |
600 GB |
System Center Data Protection Manager |
Inkrementell |
Terabyte |
1Die Sicherungsgröße wurde durch Sichern eines Systems mit der angegebenen Gesamtgröße auf der im folgenden Abschnitt beschriebenen Testhardware bestimmt.
Hinweis
Die Sicherungen für SharePoint Foundation und SQL Server 2008 R2 Express wurden mit aktivierter Sicherungskomprimierung ausgeführt.
Testhardware
In der folgenden Tabelle ist die Hardware aufgelistet, mit der in Tests die Größe einer Sicherung bestimmt wurde, die in einem sechsstündigen Fenster abgeschlossen werden kann.
Komponente | Beschreibung |
---|---|
Prozessor |
64-Bit-Dualprozessor, 3 GHz |
Arbeitsspeicher |
8 GB |
Festplattenspeicher |
Als NTFS-Dateisystem formatierte Partition mit 2 Terabyte |
Netzwerk |
100 MBit/s oder schnellere Verbindung zwischen Clientcomputern und Server |
Netzwerkfreigabe |
Netzwerkfreigabe mit 1,25 Terabyte freiem Speicherplatz |
Hinweis
Der obere Grenzwert zum Ausführen von Websitesammlungs-Sicherungen für SharePoint Foundation 2010 beträgt 100 GB.
Ausführliche Informationen zu den Sicherungs- und Wiederherstellungssystemen, die mit Microsoft SharePoint Foundation verwendet werden können, finden Sie in den folgenden Ressourcen:
Sicherung und Wiederherstellung (Übersicht) (SharePoint Foundation 2010)
Sichern und Wiederherstellen von Datenbanken in SQL Server (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=186643&clcid=0x407)
Data Protection Manager 2010 (Übersicht) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=186655&clcid=0x407)
Bestimmen der Strategien
Bestimmen und dokumentieren Sie die Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategien für die Umgebung entsprechend Ihren Geschäftsanforderungen, Wiederherstellungsanforderungen und den ausgewählten Tools.
Nicht selten wird in IT-Abteilungen, die SharePoint Foundation-Umgebungen unterstützen, bei der Festlegung der Strategien entschieden, mehrere Tools zum Schutz der Umgebung zu verwenden.
In einer Umgebung mit von DBAs verwalteten Datenbanken könnten beispielsweise die Strategien aus der folgenden Liste eingesetzt werden:
Alle Datenbanken werden von SQL Server 2008 R2 Express gesichert. Das Sicherungsintervall wird für jede Datenbank nach folgenden Kriterien festgelegt:
Wichtigkeit des Inhalts oder Diensts.
Auswirkungen der Sicherung auf die Leistung der Umgebung.
Kleine, sich schnell ändernde und für das Unternehmen sehr wichtige Inhaltsdatenbanken werden zusätzlich durch SQL Server 2008 R2 Express-Datenbankmomentaufnahmen geschützt, die auf einem separaten physischen Datenträger gespeichert werden. Pro Datenbank wird nur eine Momentaufnahme gespeichert, und Momentaufnahmen werden regelmäßig gelöscht, um die Auswirkungen auf die Leistung zu minimieren. Das für Datenbanken festgelegte Intervall für Momentaufnahmen wird nach folgenden Kriterien festgelegt:
Wichtigkeit des Inhalts oder Diensts.
Standardmäßige Änderungsrate für die Datenbank.
Auswirkungen der Momentaufnahme auf die Leistung der Umgebung.
Zum Speichern der Momentaufnahmen erforderlicher Speicherplatz.
Die Wiederherstellung von einer Momentaufnahme ist schneller als die Standardwiederherstellung, da eine Momentaufnahme und die zugrunde liegende Datenbank von SharePoint Foundation als nicht angefügte Datenbank behandelt werden kann. Das Erstellen von Momentaufnahmen kann jedoch die Leistung der zugrunde liegenden Datenbank beeinträchtigen. Es wird empfohlen, die Auswirkungen von Momentaufnahmen auf die Leistung des Systems vor der Implementierung zu testen sowie Momentaufnahmen regelmäßig zu löschen, um den erforderlichen Speicherplatz zu reduzieren.
Hinweis
Wenn Sie RBS verwenden und der verwendete RBS-Anbieter keine Momentaufnahmen unterstützt, können Sie für die Sicherung keine Momentaufnahmen verwenden. Der FILESTREAM-Anbieter unterstützt z. B. keine Momentaufnahmen.
Dienstanwendungen werden durch die SharePoint Foundation-Sicherung geschützt. Das Sicherungsintervall wird nach folgenden Kriterien festgelegt:
Wichtigkeit des Diensts.
Standardmäßige Änderungsrate für die Datenbank.
Auswirkungen der Sicherung auf die Leistung der Datenbank.
Alle Wiederherstellungsvorgänge werden von SharePoint Foundation ausgeführt. Die Wahl des Wiederherstellungssystems wird durch die verfügbare Sicherungsart und das wiederherzustellende Objekt bestimmt.
Ihre Business Continuity-Strategie sollte auch andere Tools umfassen. Berücksichtigen Sie die Verwendung von Papierkörben und Versionsverwaltung in Websitesammlungen innerhalb der gesamten Umgebung. Weitere Informationen finden Sie unter Planen des Geschäftskontinuitätsmanagements (SharePoint Foundation 2010).
Planen für eine höhere Sicherungs- und Wiederherstellungsleistung
Beachten Sie bei der Planung der Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie die folgenden Empfehlungen, um die Auswirkungen der Sicherung und Wiederherstellung auf die Systemleistung zu verringern.
Standardmäßig verbrauchen die meisten Sicherungsaufträge so viele E/A-Ressourcen wie möglich, um den Auftrag in der verfügbaren Wartungszeit fertig zu stellen. Deshalb kann es zu Datenträgerwarteschlagen kommen, und möglicherweise werden alle E/A-Anforderungen langsamer als gewöhnlich zurückgegeben. Dies ist eine Standardsituation und sollte nicht als Problem angesehen werden.
Folgen Sie den Empfehlungen zum Konfigurieren von SQL Server und der Speicherung
Folgen Sie den allgemeinen Empfehlungen zum Konfigurieren von SQL Server 2008 R2 Express und der Speicherung für eine SharePoint Foundation-Umgebung. Weitere Informationen finden Sie unter SQL Server und Speicherung (SharePoint Foundation 2010).
Minimieren der Wartezeit zwischen SQL Server und dem Sicherungsspeicherort
Im Allgemeinen ist es am besten, eine lokale Festplatte und kein Netzlaufwerk für Sicherungen zu verwenden. Wenn Sie mehrere Server sichern, sollten Sie über einen direkt verbundenen Computer verfügen, auf den beide Server schreiben können. Netzlaufwerke mit max. 1 Millisekunde Wartezeit zu den Computern mit SQL Server 2008 R2 Express zeigen eine gute Leistung. Wenn die Farm mehrere Server umfasst (einschließlich des Computers mit SQL Server 2008 R2 Express), müssen Sie UNC-Netzwerkpfade für den Speicherort der SharePoint-Farmsicherung verwenden.
Vermeiden von Verarbeitungskonflikten
Führen Sie keine Sicherungsaufträge zu Zeiten aus, zu denen Benutzer Zugriff auf das System benötigen.
E/A-Engpässe können Sie vermeiden, indem Sie die wichtigste Sicherung auf einem separaten Datenträger vornehmen und erst anschließend auf Band kopieren.
Ziehen Sie gestaffelte Sicherungen in Erwägung, damit nicht alle Datenbanken zeitgleich gesichert werden.
Für SharePoint Foundation-Sicherungen werden SQL Server 2008 R2 Express-Sicherungen verwendet. Wenn Sie die Sicherungen auch komprimieren, sollten Sie darauf achten, SQL Server 2008 R2 Express nicht zu überlasten. Beispielsweise findet bei einigen Sicherungstools von Drittanbietern die Komprimierung während der Sicherung statt, was die SQL Server-Leistung beeinträchtigen kann. Es existieren Tools zum Drosseln des Komprimierungsvorgangs und zum Steuern der Auswirkungen auf SQL Server.
Befolgen von Empfehlungen zur Optimierung der SQL Server-Sicherung und -Wiederherstellung
Wenn Sie SQL Server 2008 Enterprise ausführen, wird die Verwendung der Sicherungskomprimierung empfohlen. Weitere Informationen finden Sie unter Sicherungskomprimierung (SQL Server) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=179525&clcid=0x407).
Bei SQL Server 2008 R2 Express-Sicherungen sollten Sie beim vollständigen Wiederherstellungsmodell eine Kombination aus vollständigen und differenziellen sowie Transaktionsprotokollsicherungen ausführen, um die Wiederherstellungszeit zu minimieren. Differenzielle Datenbanksicherungen können in der Regel schneller erstellt werden als vollständige Datenbanksicherungen und verringern den Umfang des Transaktionsprotokolls, das zum Wiederherstellen der Datenbank notwendig ist.
Wenn Sie das vollständige Wiederherstellungsmodell in SQL Server 2008 verwenden, sollten Sie bei der Sicherung die Verkürzungsoption verwenden, um Wartungsprobleme zu vermeiden.
Ausführliche Empfehlungen zum Optimieren der Leistung von SQL Server 2008 R2 Express-Sicherungen und -Wiederherstellungen finden Sie unter Optimieren der Leistung von Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgängen in SQL Server (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=126630&clcid=0x407).
Sicherstellen ausreichender Schreibleistung auf dem Sicherungslaufwerk
Wägen Sie sorgfältig ab, ob RAID (Redundant Array of Independent Disks) auf dem Datenträgersicherungsgerät verwendet werden soll. Beispielsweise weist RAID 5 eine niedrige Schreibleistung auf, die in etwa der Geschwindigkeit für einen einzelnen Datenträger entspricht. (Grund dafür ist, dass bei RAID 5 Paritätsinformationen aufgezeichnet werden.) Bei Verwendung von RAID 10 für ein Sicherungsgerät können möglicherweise schnellere Sicherungen erzielt werden. Weitere Informationen zum Verwenden von RAID für Sicherungen finden Sie unter Konfigurieren von RAID für einen maximalen E/A-Durchsatz in SQL Server (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=126632&clcid=0x407).
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Geschäftskontinuitätsmanagement für SharePoint Foundation 2010(https://technet.microsoft.com/en-us/sharepoint/ff601869.aspx) |
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Datenschutz und -wiederherstellung (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=199237&clcid=0x407) |
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Ressourcencenter: Architekturentwurf für SharePoint Server 2010