Erstellen von Paketen mit dem SQL Server-Import/Export-Assistenten

Aktualisiert: 12. Dezember 2006

Der SQL Server-Import/Export-Assistent ist die einfachste Methode, um ein Microsoft SQL Server 2005 Integration Services (SSIS)-Paket zu erstellen, mit dem Daten aus einer Quelle in ein Ziel kopiert werden.

ms141209.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
Auf einem 64-Bit-Computer installiert Integration Services sowohl eine 32-Bit- als auch eine 64-Bit-Version des Import/Export-Assistenten (DTSWizard.exe) von SQL Server.

Der SQL Server-Import/Export-Assistent kann auf eine große Anzahl von Datenquellen zugreifen. Sie können Daten nach und von den folgenden Datenquellen kopieren:

  • SQL Server
  • Flatfiles
  • Access
  • Excel
  • Andere OLE DB-Anbieter

Des Weiteren können Sie .NET-Anbieter sowie den Microsoft .NET-Datenprovider für mySAP Business Suite als Quellen verwenden.

Wenn Sie den SQL Server-Import/Export-Assistenten in einem Integration Services-Projekt in Business Intelligence Development Studio starten, kann das Paket nicht als Schritt zum Abschließen des Assistenten ausgeführt werden. Stattdessen wird das Paket dem Integration Services-Projekt hinzugefügt, in dem Sie den Assistenten gestartet haben. Sie können dann das Paket ausführen oder durch Hinzufügen von Tasks, Transformationen und ereignisgesteuerter Logik mithilfe des SSIS-Designers erweitern. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Paketen im SSIS-Designer und unter Ausführen von Paketen.

Falls der SQL Server-Import/Export-Assistent in SQL Server Management Studio gestartet wird, können Sie auswählen, ob das Paket ausgeführt werden soll.

Zuordnen von Datentypen

Der SQL Server-Import/Export-Assistent stellt minimale Transformationsfunktionen bereit. Mit Ausnahme der Festlegung des Namens, des Datentyps und der Datentypeigenschaften von Spalten in neuen Zieltabellen und -dateien unterstützt der SQL Server-Import/Export-Assistent keine Transformationen auf Spaltenebene.

Der SQL Server-Import/Export-Assistent verwendet die in Integration Services bereitgestellten Zuordnungsdateien zum Zuordnen der Datentypen einer Datenbankversion bzw. eines Systems zu den Datentypen einer anderen Datenbankversion bzw. eines anderen Systems. Beispielsweise können Sie eine Zuordnung von SQL Server 2000 zu SQL Server 2005 vornehmen, oder von SQL Server 2005 zu Oracle. Die Zuordnungsdateien im XML-Format werden standardmäßig unter C:\Programme\Microsoft SQL Server\90\DTS\MappingFiles installiert. Wenn Ihr Unternehmen verschiedene Zuordnungen zwischen Datentypen erfordert, können Sie die Zuordnungen aktualisieren, um die vom Assistenten durchgeführten Zuordnungen zu beeinflussen. Wenn Sie z. B. möchten, dass der SQL Server-Datentyp nchar beim Übertragen von Daten von SQL Server in DB2 dem DB2-Datentyp GRAPHIC statt dem DB2-Datentyp VARGRAPHIC zugeordnet wird, ändern Sie die Zuordnung von nchar in der Zuordnungsdatei SqlClientToIBMDB2.xml so, dass GRAPHIC statt VARGRAPHIC verwendet wird.

Integration Services enthält Zuordnungen zwischen vielen häufig verwendeten Quellen- und Zielkombinationen. Darüber hinaus können Sie dem Ordner mit den Zuordnungsdateien neue Zuordnungsdateien hinzufügen, um zusätzliche Quellen und Ziele zu unterstützen. Die neuen Zuordnungsdateien müssen dem veröffentlichten XSD-Schema entsprechen und einer eindeutigen Kombination aus Quelle und Ziel zugeordnet sein.

ms141209.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
Wenn Sie eine vorhandene Zuordnungsdatei bearbeiten oder eine neue Zuordnungsdatei dem Ordner hinzufügen, müssen Sie den SQL Server-Import/Export-Assistenten bzw. Business Intelligence Development Studio schließen und anschließend erneut öffnen, damit die neuen oder geänderten Dateien erkannt werden.

Ausführen des SQL Server-Import/Export-Assistenten

Wenn Sie den SQL Server-Import/Export-Assistenten ausführen, führen Sie die folgenden Tasks aus:

  1. Wählen Sie eine Datenquelle und ein Ziel aus.
    Zu den verfügbaren Quellen zählen OLE DB-Anbieter, SQL Native Client, ADO.NET, Excel und die Flatfilequelle. In Abhängigkeit von der Quelle legen Sie Optionen fest, wie z. B. den Authentifizierungsmodus, den Servernamen, den Datenbanknamen und das Dateiformat.
    ms141209.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
    Der Microsoft OLE DB-Anbieter für Oracle unterstützt die Oracle-Datentypen BLOB, CLOB, NCLOB, BFILE und UROWID nicht, und die OLE DB-Quelle kann keine Daten aus Tabellen extrahieren, die Spalten mit diesen Datentypen enthalten.
    Zu den verfügbaren Zielen zählen OLE DB-Anbieter, SQL Native Client, Excel und das Flatfileziel.
  2. Legen Sie die Optionen für den Zieltyp fest, den Sie ausgewählt haben.
    Wenn es sich bei dem Ziel um eine SQL Server-Datenbank handelt, können Sie Folgendes angeben:
    • Geben Sie an, ob eine neue Datenbank erstellt werden soll, und legen Sie die Datenbankeigenschaften fest. Die folgenden Eigenschaften können nicht konfiguriert werden, und der Assistent verwendet die angegebenen Standardwerte

      Eigenschaft Wert

      Sortierung

      Latin1_General_CS_AS_KS_WS

      Wiederherstellungsmodell

      Vollständig

      Volltextindizierung verwenden

      Wahr

    • Wählen Sie aus, ob Daten aus Tabellen oder Sichten kopiert werden sollen oder ob Abfrageergebnisse kopiert werden sollen.
      Wenn Sie die Quelldaten abfragen und die Ergebnisse kopieren möchten, können Sie eine Transact-SQL-Abfrage erstellen. Sie können die Transact-SQL-Abfrage manuell eingeben oder eine als Datei gespeicherte Abfrage verwenden. Der Assistent enthält ein Suchfeature, um nach der Datei zu suchen. Der Assistent öffnet die Datei automatisch und fügt deren Inhalt auf der Assistentenseite ein, wenn Sie die Datei auswählen.
      Wenn es sich bei der Quelle um einen ADO.NET-Anbieter handelt, können Sie auch die Option zum Kopieren von Abfrageergebnissen verwenden, wobei Sie die DBCommand-Zeichenfolge als Abfrage bereitstellen.
      Wenn als Quelldaten eine Sicht vorhanden ist, konvertiert der SQL Server-Import/Export-Assistent die Sicht im Ziel automatisch in eine Tabelle.

    • Zeigen Sie an, ob die Zieltabelle gelöscht und anschließend neu erstellt wird, und ob IDENTITY_INSERT aktiviert werden soll.

    • Zeigen Sie an, ob Zeilen in einer vorhandenen Zieltabelle gelöscht oder angefügt werden sollen. Falls die Tabelle nicht vorhanden ist, wird sie automatisch vom SQL Server-Import/Export-Assistenten erstellt.

  3. Wenn es sich bei dem Ziel um ein Flatfileziel handelt, können Sie Folgendes angeben:
    • Geben Sie das Zeilentrennzeichen in der Zieldatei an.
    • Geben Sie das Spaltentrennzeichen in der Zieldatei an.
  4. Wählen Sie optional eine Tabelle aus, und ändern Sie die Zuordnungen zwischen Quell- und Zielspalten, oder ändern Sie die Metadaten von Zielspalten:
    • Ordnen Sie Quellspalten verschiedenen Zielspalten zu.
    • Ändern Sie den Datentyp in der Zielspalte.
    • Legen Sie die Länge von Spalten mit Zeichendatentypen fest.
    • Legen Sie die Genauigkeit und die Dezimalstellen von Spalten mit numerischen Datentypen fest.
    • Geben Sie an, ob für die Spalte NULL-Werte zulässig sind.
  5. Wählen Sie optional mehrere Tabellen aus, und aktualisieren Sie die Metadaten und Optionen, die auf jene Tabellen angewendet werden sollen:
    • Wählen Sie ein vorhandenes Zielschema aus, oder geben Sie ein neues Schema an, dem Tabellen zugewiesen werden sollen.
    • Geben Sie an, ob IDENTITY_INSERT in Zieltabellen aktiviert werden soll.
    • Geben Sie an, ob Zieltabellen gelöscht und neu erstellt werden sollen.
    • Geben Sie an, ob vorhandene Zieltabellen abgeschnitten werden sollen.
  6. Speichern Sie ein Paket, und führen Sie es aus.
    Falls der Assistent in SQL Server Management Studio oder an der Eingabeaufforderung gestartet wird, kann das Paket sofort ausgeführt werden. Sie können das Paket in der msdb-Datenbank von SQL Server oder im Dateisystem speichern. Beim Speichern des Pakets können Sie die Paketschutzebene festlegen und das Kennwort angeben, wenn für die Schutzebene ein Kennwort verwendet wird. Weitere Informationen zur msdb-Datenbank finden Sie unter Verwalten von Integration Services-Paketen.
    Falls der Assistent in einem Integration Services-Projekt in Business Intelligence Development Studio gestartet wird, kann das Paket nicht im Assistenten ausgeführt werden. Stattdessen wird das Paket dem Integration Services-Projekt hinzugefügt, in dem Sie den Assistenten gestartet haben. Sie können das Paket dann in Business Intelligence Development Studio ausführen.

So starten Sie den SQL Server-Import/Export-Assistenten

Siehe auch

Konzepte

Überlegungen zu Integration Services auf 64-Bit-Computern

Andere Ressourcen

Entwerfen und Erstellen von SQL Server Integration Services-Paketen

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005

Änderungsverlauf

Version Verlauf

17. Juli 2006

Geänderter Inhalt:
  • Hinweis zu Zuordnungsdateien wurde hinzugefügt.

14. April 2006

Geänderter Inhalt:
  • Informationen zum Festlegen der Paketschutzebene wurden hinzugefügt.
  • Informationen zum Massenbearbeiten der Metadaten und Optionen für Tabellen wurden hinzugefügt.

05. Dezember 2005

Geänderter Inhalt:
  • Informationen über das Hinzufügen und Aktualisieren von Zuordnungsdateien wurden angegeben.
  • Der Microsoft .NET-Datenprovider für mySAP Business Suite wurde als Quelle hinzugefügt.