Überprüfen von Cube- und Dimensionseigenschaften
Nachdem Sie mit dem Cube-Assistenten einen Cube definiert haben, können Sie die Ergebnisse im Cube-Designer überprüfen. In der folgenden Aufgabe überprüfen Sie die Struktur des Cubes im Analysis Services Tutorial-Projekt, um die mit dem Cube-Assistenten definierten Eigenschaften der Dimensionen und des Cubes kennen zu lernen. In der nächsten Lektion ändern Sie einige dieser Eigenschaften, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen.
Grundlegendes zu den Registerkarten des Cube-Designers
Im Cube-Designer können Sie verschiedene Eigenschaften eines Cubes anzeigen und bearbeiten. Der Designer enthält die folgenden Registerkarten, auf denen verschiedene Ansichten des Cubes angezeigt werden.
- Cubestruktur
Verwenden Sie diese Registerkarte zum Ändern der Cubearchitektur.
- Dimensionsverwendung
Verwenden Sie diese Registerkarte zum Definieren der Beziehungen zwischen Dimensionen und Measuregruppen sowie der Granularität jeder Dimension innerhalb jeder Measuregruppe. Wenn Sie mehrere Faktentabellen verwenden, müssen Sie möglicherweise identifizieren, ob Measures auf mindestens eine Dimension nicht angewendet werden. Jede Zelle stellt eine potenzielle Beziehung zwischen der überschneidenden Measuregruppe und Dimension dar.
- Berechnungen
Verwenden Sie diese Registerkarte zum Untersuchen von Berechnungen, die für den Cube definiert sind, zum Definieren von neuen Berechnungen für den gesamten Cube oder für einen Teilcube, zum Neusortieren vorhandener Berechnungen und zum schrittweisen Debuggen von Berechnungen mithilfe von Haltepunkten. Mithilfe von Berechnungen können Sie neue Elemente und Measures basierend auf vorhandenen Werten, wie z. B. Profitberechnungen, sowie benannte Mengen definieren.
- KPIs
Verwenden Sie diese Registerkarte zum Erstellen, Bearbeiten und Ändern der Key Performance Indicators (KPIs) in einem Cube. Mithilfe der KPIs können vom Designer auf schnelle Art nützliche Informationen zu einem Wert bestimmt werden, beispielsweise ob der definierte Wert ein Ziel überschreitet oder nicht erreicht oder ob der Trend für den definierten Wert besser oder schlechter wird.
- Aktionen
Verwenden Sie diese Registerkarte zum Erstellen oder Ändern von Drillthroughs, Berichterstellungen oder anderen Aktionen für den ausgewählten Cube. Aktionen stellen für Clientanwendungen kontextabhängige Informationen, Befehle und Berichte bereit, auf die Endbenutzer zugreifen können.
- Partitionen
Verwenden Sie diese Registerkarte zum Erstellen und Verwalten der Partitionen für einen Cube. Mithilfe von Partitionen können Sie Abschnitte eines Cubes an verschiedenen Speicherorten mit verschiedenen Eigenschaften, wie z. B. Aggregationsdefinitionen, speichern.
- Perspektiven
Verwenden Sie diese Registerkarte zum Erstellen und Verwalten der Perspektiven in einem Cube. Eine Perspektive ist eine definierte Teilmenge eines Cubes und wird zum Verringern der empfundenen Komplexität eines Cubes für den Benutzer im geschäftlichen Bereich verwendet.
- Übersetzungen
Verwenden Sie diese Registerkarte zum Erstellen und Verwalten übersetzter Namen für Cubeobjekte, wie z. B. Monats- oder Produktnamen.
- Browser
Verwenden Sie diese Registerkarte zum Anzeigen von Daten im Cube.
So überprüfen Sie Cube- und Dimensionseigenschaften im Cube-Designer
Erweitern Sie im Cube-Designer auf der Registerkarte Cubestruktur im Bereich Measures die Measuregruppe Internet Sales.
Die für die Internet Sales-Measuregruppe definierten Measures werden angezeigt. Durch Ziehen können Sie die Reihenfolge dieser Measures ändern. Die Reihenfolge hat Auswirkungen auf die Reihenfolge, in der bestimmte Clientanwendungen diese Measures anordnen. Der Name der Measuregruppe lautet Internet Sales, weil der Anzeigename der zugrunde liegenden Faktentabelle in der Datenquellensicht InternetSales lautet. Das Leerzeichen wurde automatisch anhand des Großbuchstabens "S" hinzugefügt, um die Benutzerfreundlichkeit des Namens zu erhöhen. Die Measuregruppe und jedes enthaltene Measure weisen Eigenschaften auf, die Sie im Eigenschaftenfenster bearbeiten können. In Lektion 3 wird das Ändern der Measureeigenschaften erläutert.
Es folgt ein Bild der Measuregruppe und der Measures im Bereich Measures des Cube-Designers.
Überprüfen Sie im Cube-Designer auf der Registerkarte Cubestruktur im Bereich Dimensionen die Cubedimensionen des Analysis Services Tutorial-Cubes.
Zwar wurden auf der Datenbankebene nur drei Dimensionen erstellt, wie im Projektmappen-Explorer angezeigt; der Analysis Services Tutorial-Cube enthält jedoch fünf Cubedimensionen. Der Cube enthält mehr Dimensionen als die Datenbank, weil die Zeitdimension in der Datenbank als Grundlage für drei separate zeitbezogene Cubedimensionen verwendet wird, basierend auf unterschiedlichen zeitbezogenen Fakten in der Faktentabelle. Diese zeitbezogenen Dimensionen werden auch Dimensionen mit unterschiedlichen Rollen genannt. Mit den drei zeitbezogenen Cubedimensionen können Benutzer den Cube anhand von drei separaten Fakten dimensionieren, die sich auf die einzelnen Produktverkäufe beziehen: das Produktbestelldatum, das Fälligkeitsdatum und das Lieferdatum für die Bestellung. Durch das Wiederverwenden einer einzelnen Datenbankdimension für mehrere Cubedimensionen in Analysis Services wird die Dimensionsverwaltung vereinfacht sowie die Speicherplatzverwendung und die Gesamtverarbeitungszeit reduziert.
Erweitern Sie auf der Registerkarte Cubestruktur im Bereich Dimensionen den Eintrag Customer, und klicken Sie dann auf Customer bearbeiten.
Die Customer-Dimension wird im Dimensions-Designer angezeigt. (Der Datenquellensicht-Designer und der Cube-Designer bleiben geöffnet.) Der Dimensions-Designer enthält drei Registerkarten: Dimensionsstruktur, Übersetzungen und Browser. Die Registerkarte Dimensionsstruktur enthält drei Bereiche: Attribute, Hierarchien und Ebenen und Datenquellensicht. Die mit dem Cube-Assistenten entworfenen Attribute werden im Bereich Attribute angezeigt. Die mit dem Cube-Assistenten definierte Benutzerhierarchie wird im Bereich Hierarchien und Ebenen angezeigt. Der Bereich Datenquellensicht zeigt die Tabellen in der Datenquellensicht an, aus der Spalten als Attribute in dieser Dimension verwendet werden.
Zum Hinzufügen, Entfernen und Bearbeiten von Hierarchien, Ebenen und Attributen verwenden Sie die Registerkarte Dimensionsstruktur des Dimensions-Designers. In Lektion 3 wird das Ausführen dieser Aufgaben erläutert. Weitere Informationen finden Sie unter Definieren und Konfigurieren von Dimensionsattributen, Definieren und Konfigurieren einer benutzerdefinierten Hierarchie und Definieren und Konfigurieren einer Attributbeziehung.
Es folgt ein Bild der Registerkarte Dimensionsstruktur des Dimensions-Designers.
Um zum Cube-Designer zu wechseln, klicken Sie in der Entwurfsumgebung auf die Registerkarte, oder klicken Sie im Projektmappen-Explorer mit der rechten Maustaste auf den Analysis Services Tutorial-Cube im Cubes-Knoten, und klicken Sie dann auf Designer anzeigen.
Klicken Sie im Cube-Designer auf die Registerkarte Dimensionsverwendung.
In dieser Ansicht des Analysis Services Tutorial-Cubes sehen Sie die von der Internet Sales-Measuregruppe verwendeten Cubedimensionen. Wenn ein Cube mehrere Measuregruppen aufweist, werden Cubedimensionen möglicherweise von einigen, aber nicht von allen Measuregruppen verwendet. Außerdem definieren Sie den Typ der Beziehung zwischen jeder Dimension und den einzelnen Measuregruppen, in denen sie verwendet wird. In den Lektionen 4 und 5 werden die Dimensionsverwendung und die Beziehungen zwischen Dimensionen und Measuregruppen näher erläutert.
Es folgt ein Bild der Registerkarte Dimensionsverwendung des Cube-Designers.
Klicken Sie auf das Feld Customer neben Customer am Schnittpunkt der Internet Sales-Measuregruppe und der Customer-Dimension, und klicken Sie dann auf die Schaltfläche mit den drei Punkten**...**.
Das Dialogfeld Beziehung definieren wird angezeigt. In diesem Dialogfeld definieren Sie die benutzerdefinierten Dimensionseigenschaften innerhalb einer bestimmten Measuregruppe. Standardmäßig ist das Verhalten von Dimensionen in jeder Measuregruppe gleich. Sie können jedoch auch unterschiedliches Verhalten in unterschiedlichen Measuregruppen aufweisen. Die Beziehung der Customer-Dimension mit der Internet Sales-Measuregruppe ist eine reguläre Beziehung, d. h., die DimCustomer-Dimensionstabelle ist direkt mit der FactInternetSales-Measuregruppentabelle verknüpft. Die Granularität dieser Dimension entspricht der untersten Ebene, der Customer-Ebene. Sie können jedoch verschiedene Granularitätsebenen definieren. In Lektion 5 wird das Definieren einer benutzerdefinierten Granularitätsebene erläutert.
Es folgt ein Bild des Dialogfelds Beziehung definieren.
Klicken Sie auf Erweitert.
Das Dialogfeld Measuregruppenbindungen wird angezeigt. Darin können Sie die Bindung jedes Attributs ändern und NULL-Verarbeitungsoptionen festlegen. Die Bindung für ein Attribut gibt die Spalte in der zugrunde liegenden Dimensionstabelle an, an die das Attribut gebunden ist. Diese Einstellung wird standardmäßig von der Dimension geerbt. Sie wird nur selten auf Measuregruppenebene geändert. Mit NULL-Verarbeitungseinstellungen können Sie definieren, wie NULL-Werte in Analysis Services während der Verarbeitung auf Measuregruppenebene behandelt werden. Diese Einstellungen setzen ggf. alle Einstellungen auf Dimensionsebene außer Kraft. In Lektion 4 wird das Definieren von NULL-Verarbeitungseinstellungen auf Dimensionsebene erläutert. Weitere Informationen finden Sie unter Definieren von unbekannten Elementen und Eigenschaften für das Verarbeiten von NULL-Werten.
Es folgt ein Bild des Dialogfelds Measuregruppenbindungen.
Klicken Sie auf Abbrechen und dann erneut auf Abbrechen, um zum Cube-Designer zurückzukehren.
Die Registerkarten Berechnungen, KPIs, Aktionen, Perspektiven und Übersetzungen werden in dieser Aufgabe nicht überprüft, da die zugehörigen Objekte im Projekt für das Lernprogramm noch nicht definiert wurden. Diese Registerkarten werden in den Lektionen 6, 7, 8 und 9 erläutert.
Klicken Sie auf die Registerkarte Partitionen.
Vom Cube-Assistenten wurde eine einzelne Partition für den Cube definiert. Dabei wurde der MOLAP-Speichermodus (Multidimensional Online Analytical Processing) ohne Aggregationen verwendet. Mit MOLAP werden alle Daten der Blattebene und alle Aggregationen innerhalb des Cubes gespeichert. Dies optimiert die Leistung. Aggregationen sind im Voraus berechnete Zusammenfassungen von Daten, mit denen die Abfrageantwortzeit verbessert werden kann, da die Antworten schon vorhanden sind, wenn Fragen gestellt werden. Aggregationen werden im Allgemeinen vor der abschließenden Bereitstellung eines Analysis Services-Projekts auf dem Produktionsserver definiert. Sie werden jedoch nicht während der Entwicklung definiert. Auf der Registerkarte Partitionen können Sie zusätzliche Partitionen, Speichereinstellungen und Rückschreibeeinstellungen definieren. Das Definieren von Aggregationen und Partitionen wird in diesem Lernprogramm nicht erläutert. Weitere Informationen finden Sie unter Partitionen (Analysis Services), Definieren und Konfigurieren einer Partition, Aggregationen und Aggregationsentwürfe (SSAS) und Entwerfen von Partitionsspeicher und Aggregationen.
Es folgt ein Bild der Registerkarte Partitionen des Cube-Designers.
Klicken Sie auf die Registerkarte Browser.
Der Cube kann nicht durchsucht werden, da er noch nicht in einer Instanz von Analysis Services bereitgestellt wurde. Zum aktuellen Zeitpunkt besteht der Cube im Analysis Services Tutorial-Projekt nur aus einer Cubedefinition, die Sie in einer beliebigen Instanz von Analysis Services bereitstellen können. Beim Bereitstellen und Verarbeiten eines Cubes erstellen Sie die definierten Objekte in einer Instanz von Analysis Services und füllen sie mit Daten aus den zugrunde liegenden Datenquellen auf.
Es folgt ein Bild der Registerkarte Browser des Cube-Designers.
Klicken Sie im Projektmappen-Explorer mit der rechten Maustaste auf Analysis Services Tutorial im Cubes-Knoten, und klicken Sie dann auf Code anzeigen.
Der XML-Code für den Analysis Services Tutorial-Cube wird auf der Registerkarte Analysis Services Tutorial.cube [XML] angezeigt. Es handelt sich um den tatsächlichen Code, mit dem der Cube bei der Bereitstellung in einer Instanz von Analysis Services erstellt wird. Weitere Informationen finden Sie unter Vorgehensweise. Anzeigen des XML-Codes für ein Analysis Services-Projekt.
Es folgt ein Bild mit dem XML-Code für den Cube.
Schließen Sie die Registerkarte mit dem XML-Code.
Sie haben nun den anfänglichen Analysis Services Tutorial-Cube überprüft und können ihn in einer Instanz von Analysis Services bereitstellen. Zwar können große Teile des Cubes und der Dimensionsmetadaten ohne Bereitstellen des Projekts bearbeitet werden, das Anzeigen der tatsächlichen Daten im Cube-Designer und im Dimensions-Designer ist jedoch beim Entwicklungsvorgang hilfreich. Beispielsweise müssen Sie den Cube bereitstellen und verarbeiten, um die Sortierreihenfolge der Dimensionselemente anzuzeigen.
Nächste Aufgabe in dieser Lektion
Bereitstellen eines Analysis Services-Projekts
Siehe auch
Andere Ressourcen
Vorgehensweise: Durchsuchen von Dimensionsdaten im Dimensions-Designer
Anzeigen von Cubedaten