Angeben von Verteilereinstellungen

Auf jedem Computer, auf dem das Benachrichtigungsmodul ausgeführt wird (in der Regel mithilfe des Windows-Dienstes NS$InstanceName), kann ein Verteiler ausgeführt werden. Beim Definieren einer Anwendung definieren Sie mindestens einen Verteiler, auf welchen Computern diese Verteiler ausgeführt werden, sowie Betriebseinstellungen für diese Verteiler.

Verteilerverarbeitung

Der Verteiler bestimmt die Formatierung und Übermittlung von Benachrichtigungen für eine Benachrichtigungsanwendung. In einem konfigurierbaren Intervall, das als Verteilerquantum bezeichnet wird, sucht der Verteiler nach einer zu verarbeitenden Gruppe von Benachrichtigungen, die als Arbeitselement bezeichnet wird. Wenn ein Arbeitselement verfügbar ist, erwirbt der Verteiler das Arbeitselement, ruft den Inhaltsformatierer auf, um die Benachrichtigungsdaten zu transformieren, und sendet anschließend die formatierten Benachrichtigungen mithilfe eines Übermittlungsprotokolls.

Benachrichtigungen, die nicht verteilt werden konnten, werden an den Pool der Arbeitselemente zurückgegeben. Wenn ein Wiederholungszeitplan für die Benachrichtigungen vorhanden ist und wenn die Benachrichtigungen noch nicht abgelaufen sind, versucht der Verteiler, die Benachrichtigungen mit dem nächsten Wiederholungsintervall zu verarbeiten.

Definieren von Verteilern

In SQL Server Enterprise Edition, Developer Edition und Evaluation Edition kann eine Anwendung über mehrere Verteiler verfügen. Dies kann vorteilhaft sein, wenn die Anwendung komplexe Formatierungen ausführt oder sehr umfangreich ist.

Jeder Verteiler führt die gleichen Funktionen aus, aber die Verwendung mehrerer Verteiler kann die Inhaltsformatierung und Übermittlungsleistung verbessern, indem die Verarbeitungsauslastung auf mehrere Server verteilt wird.

Wenn Sie mehrere Verteiler für eine Anwendung definieren, müssen Sie sie auf unterschiedlichen Servern platzieren. Es gibt keinen Betriebsvorteil beim Platzieren von mehreren Verteilern auf einem Server. Wenn Sie zwei Verteiler aus der gleichen Anwendung auf einem einzelnen Computer platzieren, gibt Notification Services einen Fehler zurück, wenn Sie versuchen, die Anwendung zu erstellen oder zu aktualisieren.

Wenn Sie SQL Server Standard Edition verwenden, kann die Anwendung nur über einen Verteiler verfügen.

Verwenden Sie zur Überwachung der Verteilerleistung die Generator- und Verteilerleistungsobjekte von Notification Services. Weitere Informationen finden Sie unter Notification Services-Leistungsobjekte.

So definieren Sie Verteiler für eine Anwendung

Wenn Sie eine Anwendung mithilfe von XML definieren, definieren Sie Verteiler in der Anwendungsdefinitionsdatei (ADF, Application Definition File). Wenn Sie eine Anwendung programmgesteuert definieren, verwenden Sie Notification Services Management Objects (NMO) zum Definieren von Verteilern.

Angeben von Verteilereinstellungen

Beim Definieren eines Verteilers geben Sie seine Betriebseinstellungen an, einschließlich des Namens des Systems, auf dem der Verteiler ausgeführt wird, der Anzahl der Threads, die dem Verteiler zur Verfügung stehen, und wie oft der Verteiler nach Benachrichtigungen sucht.

So definieren Sie einen Verteiler

Systemname

Die Systemnameneigenschaft gibt den Namen des Systems an, auf dem der Verteiler ausgeführt wird. Bei diesem Wert handelt es sich in der Regel um den Namen des Computers. Wird der Verteiler jedoch auf einem Failovercluster ausgeführt, entspricht dieser Wert dem Namen des virtuellen Servers.

Notification Services-Clientkomponenten müssen auf dem Computer installiert sein, und die Instanz muss auf dem Computer registriert werden.

Wenn die Anwendung mehrere Verteiler verwendet, muss jeder Verteiler einen eindeutigen Systemnamen besitzen.

Weitere Informationen zum dezentralen Skalieren einer Anwendung finden Sie unter Konfigurationen für das dezentrale Skalieren.

So geben Sie den Verteilersystemnamen an

Threadpoolgröße

Die Threadpoolgröße des Verteilers gibt die maximale Anzahl der Threads an, die der Verteiler zur Verarbeitung von Arbeitselementen verwenden kann. Der Verteiler kann weniger Threads verwenden, wenn weniger Arbeitselemente zu verarbeiten sind.

Standardmäßig verwendet der Verteiler alle verfügbaren Threads, um Arbeitselemente parallel zu verarbeiten. Sie können jedoch die Threadpoolgröße konfigurieren, um die Anzahl der Threads zu steuern, die dem Verteiler zur Verfügung stehen.

Für SQL Server 2005 Enterprise Edition, Developer Edition und Evaluation Edition ist die Threadpoolgröße unbeschränkt. Wenn Sie keine Threadpoolgröße definieren oder den Wert 0 für die Größe festlegen, verwendet Notification Services einen eigenen Algorithmus, um die optimale Anzahl von Threads zu bestimmen.

ms172521.note(de-de,SQL.90).gifWichtig:
In SQL Server 2005 Standard Edition muss die Threadpoolgröße des Verteilers 1, 2 oder 3 betragen. Der Standard ist 3.

Bestimmen einer optimalen Threadpoolgröße

Sie können einen niedrigen Wert angeben, wenn Sie den Verbrauch des Verteilers von Prozessorzeit im System beschränken möchten. Wenn Sie die Threadpoolgröße senken, verarbeitet der Verteiler weniger Arbeitselemente parallel, wodurch der Bedarf des Verteilers an Systemressourcen in Szenarien mit großem Umfang verringert wird.

So geben Sie die Threadpoolgröße eines Verteilers an

Verteilerquantumdauer

Die Verteilerquantumdauer gibt an, wie häufig ein im Leerlauf befindlicher Verteiler eine Überprüfung auf Arbeitselemente ausführt. Wenn sich der Verteiler nicht im Leerlauf befindet, wird das Verteilerquantum irrelevant, da der Verteiler eine Überprüfung auf weitere Arbeitselemente ausführt, wenn er das aktuelle Arbeitselement beginnt und abschließt.

ms172521.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
Die Verteilerquantumdauer ist von der Generatorquantumdauer unabhängig. Weitere Informationen zum Generatorquantum finden Sie unter Angeben der Generatorquantumdauer.

Beim Konfigurieren der Verteilerquantumdauer können Sie eine kurze Zeit, z. B. 20 Sekunden, oder eine längere Zeit, z. B. 5 Minuten, auswählen. Es gibt jedoch eine Abhängigkeit zwischen Anwendungsgeschwindigkeit und Ressourcenverbrauch.

  • Wenn Sie eine sehr kurze Quantumdauer konfigurieren, verbraucht die Anwendung mehr Systemressourcen. Der Verteiler reagiert jedoch schneller, wenn ein neues Arbeitselement nach einer Leerlaufzeit verfügbar wird, und es ist wahrscheinlich, dass Abonnenten Benachrichtigungen schneller erhalten.
  • Wenn Sie eine längere Quantumdauer konfigurieren, verbraucht die Anwendung weniger Systemressourcen. Jedoch gibt es möglicherweise eine Verzögerung zwischen der Generierung der Benachrichtigung durch die Anwendung und der Übermittlung der Benachrichtigung durch den Verteiler.

Wenn die Anwendung die Verteilungsarbeitsauslastung nicht bewältigen kann, ziehen Sie das Hinzufügen von Verteilern auf separaten Servern in Erwägung. Für das dezentrale Skalieren einer Anwendung ist SQL Server 2005 Enterprise Edition, Developer Edition oder Evaluation Edition erforderlich.

So geben Sie die Verteilerquantumdauer an

Siehe auch

Konzepte

Notification Services-Leistungsobjekte
Formatieren von Benachrichtigungen und Architektur der Übermittlung

Andere Ressourcen

Definieren von Notification Services-Anwendungen

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005