Proaktives Zwischenspeichern

Die multidimensionale OLAP-Speicherung (MOLAP) bietet die besten Abfragereaktionen, allerdings mit dem Nachteil einer gewissen Wartezeit für Daten. Bei der relationalen OLAP-Echtzeitspeicherung (ROLAP) können Benutzer die letzten Änderungen an einer Datenquelle sofort durchsuchen, allerdings mit dem Nachteil einer bedeutend schlechteren Leistung als bei der multidimensionalen OLAP (MOLAP), da keine im Voraus berechneten Datenzusammenfassungen vorhanden sind und die relationale Speicherung nicht für OLAP-Abfragen optimiert ist. Wenn Sie Anwendungen einsetzen, in denen Benutzer aktuelle Daten anzeigen müssen, und wenn Sie zudem die Leistungsvorteile der MOLAP-Speicherung nutzen möchten, bietet Ihnen SQL Server 2005 Analysis Services die Möglichkeit, mit dem proaktiven Zwischenspeichern, insbesondere in Kombination mit der Verwendung von Partitionen, diesen Anforderungen entgegenzukommen. Das proaktive Zwischenspeichern wird auf Partitions- und Dimensionsbasis festgelegt. Die Optionen für das proaktive Zwischenspeichern ermöglichen ein Gleichgewicht zwischen der verbesserten Leistung der MOLAP-Speicherung und der Unmittelbarkeit der ROLAP-Speicherung und bieten die automatische Partitionsverarbeitung basierend auf einem festgelegten Zeitplan oder bei Änderung der zugrunde liegenden Daten.

Konfigurationsoptionen für das proaktive Zwischenspeichern

SQL Server 2005 Analysis Services stellt mehrere Konfigurationsoptionen für das proaktive Zwischenspeichern bereit, mit denen Sie die Leistung maximieren, die Wartezeit minimieren und die Verarbeitung planen können. Die Features zum proaktiven Zwischenspeichern vereinfachen den Prozess der Verwaltung veralteter Daten. Die Einstellungen für das proaktive Zwischenspeichern bestimmen, wie oft die multidimensionale OLAP-Struktur, auch MOLAP-Cache genannt, neu erstellt wird, ob der veraltete MOLAP-Speicher beim Neuerstellen des Caches oder der zugrunde liegenden ROLAP-Datenquelle abgefragt wird und ob der Cache nach einem Zeitplan oder auf der Grundlage von Änderungen in der Datenbank neu erstellt wird.

Minimieren der Wartezeit

Wurde für das proaktive Zwischenspeichern festgelegt, dass die Wartezeit minimiert wird, werden Benutzerabfragen für ein OLAP-Objekt entweder für die ROLAP-Speicherung oder die MOLAP-Speicherung ausgeführt, je nachdem, ob vor kurzer Zeit Änderungen an den Daten vorgenommen wurden und wie die proaktive Zwischenspeicherung konfiguriert ist. Das Abfragemodul leitet Abfragen an Quelldaten in der MOLAP-Speicherung, bis es zu Änderungen in der Datenquelle kommt. Zum Minimieren der Wartezeit können nach dem Auftreten von Änderungen in einer Datenquelle zwischengespeicherte MOLAP-Objekte gelöscht werden, und die Abfrage kann zur ROLAP-Speicherung wechseln, während die MOLAP-Objekte im Cache neu erstellt werden. Nach dem Neuerstellen und Verarbeiten der MOLAP-Objekte wechseln Abfragen automatisch wieder zur MOLAP-Speicherung. Die Cacheaktualisierung kann bei einer kleinen Partition, z. B. der aktuellen Partition, die einen so kleinen Zeitraum wie den aktuellen Tag umfassen kann, äußerst schnell erfolgen.

Maximieren der Leistung

Wenn Sie die Leistung maximieren und gleichzeitig die Wartezeit reduzieren möchten, kann die Zwischenspeicherung auch ohne Löschen der aktuellen MOLAP-Objekte verwendet werden. Abfragen werden dann weiterhin für MOLAP-Objekte ausgeführt, während Daten in einen neuen Cache gelesen und dort verarbeitet werden. Diese Methode bietet eine bessere Leistung, kann jedoch dazu führen, dass Abfragen während des Erstellens des neuen Caches alte Daten zurückgeben.

Siehe auch

Konzepte

Speichern von Dimensionen
Auswählen einer Standardspeichereinstellung

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005