Installieren eines Failoverclusters
Zum Installieren eines Microsoft SQL Server 2005-Failoverclusters müssen Sie eine Failoverclusterinstanz erstellen und konfigurieren, indem Sie das SQL Server-Setup ausführen. In diesem Thema werden die Elemente eines Failoverclusters und wichtige Informationen zum Benennen einer Failoverclusterinstanz erläutert. Darüber hinaus werden die grundlegenden Schritte zum Installieren eines Failoverclusters aufgeführt.
Elemente einer Failoverclusterinstanz
Eine Failoverclusterinstanz kann auf einem oder mehreren Computern ausgeführt werden, die teilnehmende Knoten eines Failoverclusters sind. Die Anzahl der teilnehmenden Knoten wird lediglich durch das Betriebssystem beschränkt.
Eine Failoverclusterinstanz enthält Folgendes:
- Kombination aus einem oder mehreren Datenträgern in einer Clustergruppe von Microsoft Clusterdienste (MSCS, Microsoft Cluster Services) Jede Ressourcengruppe darf maximal eine Instanz von SQL Server enthalten.
- Ein Netzwerkname für die Failoverclusterinstanz.
- Mindestens eine der Failoverclusterinstanz zugewiesene IP-Adresse.
- Eine Instanz von SQL Server 2005, die SQL Server, SQL Server-Agent sowie den Dienst für die Volltextsuche (Full-Text Search oder FTS) enthält.
Benennen einer Failoverclusterinstanz
Eine SQL Server-Failoverclusterinstanz wird im Netzwerk stets wie ein einzelner Computer angezeigt. Zum Herstellen der Verbindung mit dem SQL Server-Failovercluster müssen Sie den Namen der SQL Server-Failoverclusterinstanz verwenden, nicht den Computernamen des Knotens, auf dem er ausgeführt wird. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass Sie die Verbindung mit der Failoverclusterinstanz stets unter Verwendung desselben Namens herstellen können, unabhängig davon, auf welchem Knoten SQL Server ausgeführt wird.
Der Name der Failoverclusterinstanz muss in der Domäne eindeutig sein. SQL Server überwacht die IP-Adresse lokaler Server nicht. Stattdessen überwacht SQL Server nur die virtuelle IP-Adresse, die während der Installation der SQL Server-Failoverclusterinstanz erstellt wurde.
SQL Server benötigt eindeutige Registrierungsschlüssel und Dienstnamen im Failovercluster, um die Funktionalität von SQL Server nach einem Failover sicherzustellen. Daher muss der von Ihnen für die Instanz von SQL Server bereitgestellte Name, einschließlich der Standardinstanz, auf allen Knoten im Failovercluster eindeutig sein. Durch eindeutige Instanznamen wird sichergestellt, dass Instanzen von SQL Server, die für das Failover auf einen einzelnen Server konfiguriert wurden, über eindeutige Registrierungsschlüssel und Dienstnamen verfügen.
Überlegungen hinsichtlich der SQL Server-Konsolidierung mit einem Failovercluster
- Wenn mehrere eigenständige Server mit SQL Server-Failoverclusterinstanzen konsolidiert werden sollen, empfiehlt es sich, in der Planungsphase sicherzustellen, dass die Hardwarekonfiguration des Clusterknotens ausreichende Kapazitäten für das Hosting der gewünschten Anzahl von SQL Server-Instanzen aufweist.
Nachfolgend sind zwei gängige Szenarien sowie die Grundlage für die empfohlenen Lösungen dargestellt, die auf Ihre Sitekonfiguration angewendet werden können.
Szenario 1
Sie agieren als Hostingsite und möchten bis zu 23 Instanzen von SQL Server mit folgenden Ressourcenanforderungen bereitstellen:- Für 2 Prozessoren für 23 Instanzen von SQL Server als einzelner Clusterknoten sind 46 CPUs erforderlich.
- Für 2 GB Speicher für 23 Instanzen von SQL Server als einzelner Clusterknoten sind 48 GB RAM (2 GB zusätzlicher Arbeitsspeicher für das Betriebssystem) erforderlich.
- Für 4 Datenträger für 23 Instanzen von SQL Server als Clusterdatenträgerarray sind 92 Datenträger erforderlich.
Wenn Sie die Failovermitglieder auf die Hälfte der verfügbaren Knoten beschränken, ergeben sich folgende reduzierten Hardwareanforderungen: - 23 Prozessoren, 24 GB Speicher pro Knoten und 46 verfügbare Datenträger
Wenn die Unterstützung von Bereitstellungspunkten gegeben ist, kann die Gesamtanzahl der Datenträger weiter verringert werden. Um mehr Speicherplatz zur Verfügung zu stellen, sind für SQL Server 23 Datenträger erforderlich, von denen jeder das Hosting für mindestens 3 Bereitstellungspunkte übernimmt.
Eine mögliche Einschränkung ergibt sich, wenn die Prozessor- und Arbeitsspeicheranforderungen steigen und die vorhandene Hardware diese Anforderungen nicht erfüllen kann, ohne dass es für vorhandene Instanzen von SQL Server zu Leistungseinbußen kommt.
Szenario 2
Migration vorhandener Instanzen von SQL Server zu einem Failovercluster
Zunächst müssen Sie die aktuellen Basislinien für vorhandene Server zusammentragen; achten Sie hierbei auf bestehende Engpässe. Angenommen, aus den Statistiken zur Basislinienleistung gehen die nachfolgenden Anforderungen hervor und ein einzelnes Laufwerk mit Bereitstellungspunkten deckt die laufwerksbezogenen Anforderungen ab, dann ergibt sich folgende Konfiguration: - SQL Server 1 - 8 Prozessoren, 16 GB RAM
- SQL Server 2 - 4 Prozessoren, 8 GB RAM (RAM erforderlich, 12 GB einplanen)
- SQL Server 3 – 2 Prozessoren, 16 GB RAM (aus der Basislinie geht hervor, dass weitere Prozessoren erforderlich sind)
- SQL Server – 4 Prozessoren, 8 GB RAM (zusätzliche Netzwerkbandbreite erforderlich, Netzwerkkarten für 4 Standleitungen hinzufügen)
Für den Austausch dieser 4 Server ist für den Clusterknoten folgende Mindestkonfiguration erforderlich: - 18 Prozessoren, 54 GB RAM und 6 Netzwerkkarten
Bei der Ermittlung der Mindestkonfiguration für einen Einzelknoten in einem Failovercluster werden folgende Aspekte berücksichtigt:
- CPU-Gesamtanforderungen
- Gesamtspeicheranforderungen sowie
- Erforderliche Datenträger
- 2 GB RAM für das Betriebssystem hinzufügen
Beachten Sie, dass die in vorherigen Versionen von SQL Server geltende Datenträgereinschränkung keine Auswirkungen auf SQL Server 2005 hat. Aufgrund der Unterstützung für bereitgestellte Laufwerke in SQL Server 2005 ist für jede Instanz von SQL Server nur ein Clusterdatenträger für Datendateien erforderlich.
Installieren eines Failoverclusters
Zum Installieren eines Failoverclusters müssen Sie lokaler Administrator sein und über Berechtigungen verfügen, sich als Dienst anzumelden und auf allen Knoten des Failoverclusters als Teil des Betriebssystems zu agieren.
Führen Sie zum Installieren eines Failoverclusters mithilfe des SQL Server-Setupprogramms folgende Schritte aus:
- Identifizieren Sie die erforderlichen Informationen zum Erstellen der Failoverclusterinstanz (z. B. Cluster-Datenträgerressource, IP-Adressen und Netzwerkname) und der Knoten, die für ein Failover verfügbar sind. Weitere Informationen finden Sie hier:
- Vor dem Installieren der Failover-Clusterunterstützung
- Sicherheitsüberlegungen für eine SQL Server-Installation
Diese Konfigurationsschritte müssen vor der Ausführung des SQL Server-Setupprogramms ausgeführt werden. Verwenden Sie hierzu Windows Cluster Administrator. Für jede zu konfigurierende Failoverclusterinstanz ist eine MSCS-Gruppe erforderlich.
- Starten Sie das SQL Server-Setupprogramm, um mit der Installation des Failoverclusters zu beginnen. Nachdem Sie alle erforderlichen Informationen eingegeben haben, installiert das Setupprogramm eine neue Instanz von SQL Server-Binärdateien auf dem lokalen Datenträger jedes Computers im Failovercluster. Zudem werden die Systemdatenbanken auf dem angegebenen Clusterdatenträger installiert. Die Binärdateien werden auf jedem Clusterknoten unter genau demselben Pfad installiert. Deshalb müssen Sie sicherstellen, dass auf allen Knoten des Clusters derselbe lokale Laufwerkbuchstabe zur Verfügung steht. Eine neue SQL Server-Failoverclusterinstanz mit allen Failoverclusterressourcen wird erstellt, wenn das SQL Server-Setup die Installation abschließt.
Wenn bei einer Ressource, einschließlich SQL Server, aus irgendeinem Grund ein Fehler auftritt, werden die Ressourcen entweder auf demselben Knoten neu gestartet, oder die Gruppe wird in einen verfügbaren Failoverclusterknoten verschoben (in Abhängigkeit von dem für den Failovercluster konfigurierten Schwellenwert). Der verfügbare Failoverclusterknoten ist einer der Knoten, die bei der SQL Server-Installation als verfügbare Knoten für den Failovercluster definiert wurden.Hinweis: Sie können eine Failoverclusterinstanz auch mithilfe der INI-Datei erstellen, die auf der SQL Server-Setup-CD enthalten ist. Das Installieren eines Failoverclusters über die Eingabeaufforderung ist ein Vorgang, der nur von fortgeschrittenen Benutzern ausgeführt werden sollte. Weitere Informationen zur Installation mithilfe der INI-Datei finden Sie unter Ausführen von Setup von der Eingabeaufforderung.
Siehe auch
Konzepte
Vor dem Installieren der Failover-Clusterunterstützung
Andere Ressourcen
Hardware- und Softwareanforderungen für die Installation von SQL Server 2005
Aktualisieren auf SQL Server 2005