SQL Azure-Verbindungstyp (SSRS)

Microsoft SQL Azure-Datenbank entspricht einer Cloud-basierten, gehosteten relationalen Datenbank, die auf SQL Server-Technologien basiert. Zum Einbinden der Daten von SQL Azure-Datenbank in Ihrem Bericht benötigen Sie ein Dataset, das auf einer Berichtsdatenquelle vom Typ SQL Azure basiert. Dieser integrierte Datenquellentyp basiert auf der SQL Azure-Datenerweiterung. Verwenden Sie diesen Datenquellentyp, um eine Verbindung mit SQL Azure-Datenbank herzustellen und Daten abzurufen.

Diese Datenerweiterung unterstützt mehrwertige Parameter, Serveraggregate und getrennt von der Verbindungszeichenfolge verwaltete Anmeldeinformationen.

Mit einigen Ausnahmen ist SQL Azure mit einer vor Ort installierten Instanz von SQL Server und dem Abrufen von Daten aus SQL Azure-Datenbank vergleichbar. Die Vorgehensweise entspricht dem Abrufen von Daten aus SQL Server. Die Funktionen von SQL Azure-Datenbank sind auf SQL Server 2008 ausgerichtet.

Weitere Informationen zu SQL Azure finden Sie unter "SQL Azure" auf msdn.microsoft.com.

Verwenden Sie die Informationen in diesem Thema, um eine Datenquelle zu erstellen. Schrittweise Anweisungen finden Sie unter Vorgehensweise: Hinzufügen und Prüfen einer Datenverbindung oder Datenquelle (Berichts-Generator 3.0 und SSRS).

In diesem Artikel

Verbindungszeichenfolge

Anmeldeinformationen

Abfragen

Parameter

Hinweise

Themen zur Vorgehensweise

Verwandte Abschnitte

Verbindungszeichenfolge

Wenn Sie eine Verbindung mit SQL Azure herstellen, stellen Sie eine Verbindung mit einem Datenbankobjekt in der Wolke her. Wie Onsitedatenbanken kann die gehostete Datenbank mehrere Schemas mit mehreren Tabellen, Sichten und gespeicherte Prozeduren enthalten. Sie geben das zu verwendende Datenbankobjekt im Abfrage-Designer an. Falls Sie in der Verbindungszeichenfolge keine Datenbank angeben, wird eine Verbindung mit der vom Administrator zugewiesenen Standarddatenbank hergestellt.

Erfragen Sie die Verbindungsinformationen und die Anmeldeinformationen zum Herstellen einer Verbindung mit der Datenquelle bei Ihrem Datenbankadministrator. In der Verbindungszeichenfolge im folgenden Beispiel wird eine gehostete Beispieldatenbank mit dem Namen AdventureWorks angegeben.

Data Source=<host>;Initial Catalog=AdventureWorks; Encrypt=True;

Außerdem verwenden Sie das Dialogfeld Datenquelleneigenschaften, um Anmeldeinformationen wie Benutzername und Kennwort anzugeben. Die Optionen User Id und Password werden automatisch an die Verbindungszeichenfolge angefügt. Sie müssen nicht als Teil der Verbindungszeichenfolge eingegeben werden.

Weitere Informationen und Beispiele für Verbindungszeichenfolgen finden Sie unter Datenverbindungen, Datenquellen und Verbindungszeichenfolgen in Report Builder 3.0.

Anmeldeinformationen

Die Windows-Authentifizierung (integrierte Sicherheit) wird nicht unterstützt. Wenn Sie versuchen, mithilfe der Windows-Authentifizierung eine Verbindung mit SQL Azure herzustellen, tritt ein Fehler auf. SQL Azure unterstützt nur die SQL Server-Authentifizierung (Benutzername und Kennwort), und Benutzer müssen jedes Mal Anmeldeinformationen (Benutzername und Kennwort) eingeben, wenn sie eine Verbindung mit SQL Azure herstellen.

Die Anmeldeinformationen müssen über Zugriffsberechtigungen für die Datenbank verfügen. Abhängig von der Abfrage benötigen Sie u. U. andere Berechtigungen, z. B. Berechtigungen für die Ausführung von gespeicherten Prozeduren und den Zugriff auf Tabellen und Sichten. Der Besitzer der externen Datenquelle muss entsprechende Anmeldeinformationen konfigurieren, die Lesezugriff auf die benötigten Datenbankobjekte gewähren.

Auf einem Berichterstellungsclient sind die folgenden Optionen zum Angeben von Anmeldeinformationen verfügbar:

  • Verwendung eines gespeicherten Benutzernamens und eines gespeicherten Kennworts. Aktivieren Sie Optionen zur Verwendung der Anmeldeinformationen als Windows-Anmeldeinformationen, um den doppelten Sprung auszuhandeln, der auftritt, wenn sich die Datenbank mit den Berichtsdaten vom Berichtsserver unterscheidet. Sie können auch die Identität des authentifizierten Benutzers annehmen, nachdem die Verbindung mit der Datenquelle hergestellt wurde.

  • Anmeldeinformationen sind nicht erforderlich. Zur Verwendung dieser Option müssen Sie zuvor das Konto für die unbeaufsichtigte Ausführung auf dem Berichtsserver konfigurieren. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren des Kontos für die unbeaufsichtigte Ausführung in der Reporting Services-Dokumentation auf msdn.microsoft.com.

Weitere Informationen finden Sie unter Datenverbindungen, Datenquellen und Verbindungszeichenfolgen (SSRS) oder Angeben von Anmeldeinformationen im Berichts-Generator 3.0.

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Abfragen

Mit einer Abfrage wird angegeben, welche Daten für ein Berichtsdataset abgerufen werden sollen. Die Feldauflistung für ein Dataset wird mit den Spalten aus dem Resultset einer Abfrage aufgefüllt. Wenn die Abfrage mehrere Resultsets zurückgibt, verarbeitet der Bericht nur das erste Resultset, das durch eine Abfrage abgerufen wird. Obwohl es einige Unterschiede zwischen SQL Server und SQL Azure-Datenbanken gibt (beispielsweise die Größen der unterstützten Datenbanken), ähnelt das Erstellen von Abfragen für SQL Azure-Datenbanken dem Erstellen von Abfragen für SQL Server-Datenbanken. Einige Transact-SQL-Anweisungen (z. B. BACKUP) werden in SQL Azure nicht unterstützt. Sie werden jedoch nicht in Berichtsabfragen verwendet. Weitere Informationen finden Sie unter SQL Server-Verbindungstyp (SSRS).

Wenn Sie eine neue Abfrage erstellen oder eine vorhandene Abfrage öffnen, die im grafischen Abfrage-Designer dargestellt werden kann, ist der relationale Abfrage-Designer standardmäßig verfügbar. Zum Angeben einer Abfrage stehen Ihnen folgende Methoden zur Auswahl:

  • Erstellen Sie eine Abfrage interaktiv. Verwenden Sie den relationalen Abfrage-Designer, der eine hierarchische Ansicht der Tabellen, Sichten, gespeicherten Prozeduren und anderen Datenbankelemente nach Datenbankschema angeordnet anzeigt. Wählen Sie Spalten aus Tabellen oder Sichten aus, oder geben Sie gespeicherte Prozeduren oder Tabellenwertfunktionen an. Begrenzen Sie die Anzahl abzurufender Datenzeilen durch Angabe von Filterkriterien. Passen Sie den Filter an, wenn der Bericht ausgeführt wird, indem Sie die Parameteroption festlegen.

  • Geben Sie eine Abfrage ein, oder fügen Sie sie ein. Verwenden Sie den textbasierten Abfrage-Designer, um Transact-SQL-Text direkt einzugeben, Abfragetext aus einer anderen Quelle einzufügen, komplexe Abfragen einzugeben, die mit dem relationalen Abfrage-Designer nicht erstellt werden können, oder um abfragebasierte Ausdrücke einzugeben.

  • Importieren einer vorhandenen Abfrage aus einer Datei oder einem Bericht. Verwenden Sie die Schaltfläche Abfrage importieren in einem Abfrage-Designer, um nach einer SQL- oder RDL-Datei zu suchen und eine Abfrage zu importieren.

Der textbasierte Abfrage-Designer unterstützt die folgenden zwei Modi:

  • Text   Geben Sie Transact-SQL-Befehle zur Auswahl von Daten aus der Datenquelle ein.

  • Gespeicherte Prozedur   Treffen Sie in einer Liste von gespeicherten Prozeduren eine Auswahl.

Weitere Informationen finden Sie unter Benutzeroberfläche des relationalen Abfrage-Designers (Berichts-Generator 3.0) und Benutzeroberfläche des textbasierten Abfrage-Designers (Berichts-Generator 3.0).

Abhängig von der Komplexität einer Abfrage und den von der Abfrage zurückgegebenen Daten kann die Ausführung der Abfrage recht langwierig sein. In dieser Version von SQL Azure werden Verbindungen im Leerlauf und Abfragen bzw. Transaktionen mit langer Laufzeit nach fünf Minuten geschlossen. Abfragen, die über fünf Minuten Zeit für den Abschluss erfordern, schlagen fehl. Es wird empfohlen, beim Abrufen von Berichtsdaten aus SQL Azure möglichst effiziente Berichtsabfragen zu entwerfen.

Der in SQL Azure verwendete grafische Abfrage-Designer bietet integrierte Unterstützung für das Gruppieren und Aggregate, sodass Sie Abfragen schreiben können, durch die nur Zusammenfassungsdaten abgerufen werden. Die Transact-SQL-Sprachfunktionen sind die GROUP BY-Klausel, das DISTINCT-Schlüsselwort und Aggregate wie SUM und COUNT. Der textbasierte Abfrage-Designer bietet vollständige Unterstützung für die Transact-SQL-Sprache, einschließlich Gruppieren und Aggregate. Weitere Informationen zu Transact-SQL finden Sie unter Transact-SQL-Referenz (Datenbankmodul)in der SQL Server-Onlinedokumentation auf "msdn.microsoft.com".

Verwenden des Abfragetyps "Text"

Im textbasierten Abfrage-Designer geben Sie Transact-SQL-Befehle ein, um die Daten in einem Dataset zu definieren. Mit der folgenden Transact-SQL-Abfrage werden z. B. die Namen aller Mitarbeiter ausgewählt, die Marketingassistenten sind:

SELECT
  HumanResources.Employee.BusinessEntityID
  ,HumanResources.Employee.JobTitle
  ,Person.Person.FirstName
  ,Person.Person.LastName
FROM
  Person.Person
  INNER JOIN HumanResources.Employee
    ON Person.Person.BusinessEntityID = HumanResources.Employee.BusinessEntityID
WHERE HumanResources.Employee.JobTitle = 'Marketing Assistant' 

Klicken Sie auf der Symbolleiste auf die Schaltfläche Ausführen (!), um die Abfrage auszuführen und ein Resultset anzuzeigen.

Um diese Abfrage zu parametrisieren, fügen Sie einen Abfrageparameter hinzu. Beispiel: Ändern Sie die WHERE-Klausel wie folgt:

WHERE HumanResources.Employee.JobTitle = (@JobTitle)

Bei der Ausführung der Abfrage werden automatisch Berichtsparameter erstellt, die den Abfrageparametern entsprechen. Weitere Informationen finden Sie unter Abfrageparameter weiter unten in diesem Thema.

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Verwenden des Abfragetyps "StoredProcedure"

Zum Angeben einer gespeicherte Prozedur für eine Datasetabfrage stehen Ihnen folgende Methoden zur Verfügung:

  • Legen Sie im Dialogfeld Dataseteigenschaften die Option Gespeicherte Prozedur fest. Wählen Sie aus der Dropdownliste mit gespeicherten Prozeduren und Tabellenwertfunktionen aus.

  • Wählen Sie im relationalen Abfrage-Designer im Bereich Datenbanksicht eine gespeicherte Prozedur oder Tabellenwertfunktion aus.

  • Wählen Sie im textbasierten Abfrage-Designer StoredProcedure auf der Symbolleiste aus.

Nachdem Sie eine gespeicherte Prozedur oder Tabellenwertfunktion gewählt haben, können Sie die Abfrage ausführen. Sie werden zur Eingabe von Eingabeparameterwerten aufgefordert. Bei der Ausführung der Abfrage werden automatisch Berichtsparameter erstellt, die den Eingabeparametern entsprechen. Weitere Informationen finden Sie unter Abfrageparameter weiter unten in diesem Thema.

Nur das erste Resultset wird unterstützt, das für eine gespeicherte Prozedur abgerufen wird. Wenn eine gespeicherte Prozedur mehrere Resultsets zurückgibt, wird nur das erste Resultset verwendet.

Falls eine gespeicherte Prozedur einen Parameter mit einem Standardwert enthält, können Sie auf diesen Wert zugreifen, indem Sie das DEFAULT-Schlüsselwort als Wert für den Parameter verwenden. Wenn der Abfrageparameter mit einem Berichtsparameter verknüpft ist, kann der Benutzer das Wort DEFAULT im Eingabefeld für den Berichtsparameter eingeben oder auswählen.

Weitere Informationen zu gespeicherten Prozeduren finden Sie unter "Gespeicherte Prozeduren (Datenbankmodul)" in der SQL Server-Onlinedokumentation auf "msdn.microsoft.com".

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Parameter

Wenn Abfragetext Abfragevariablen oder gespeicherte Prozeduren mit Eingabeparametern enthält, werden die entsprechenden Abfrageparameter für das Dataset und Berichtsparameter für den Bericht automatisch generiert. Der Abfragetext darf keine DECLARE-Anweisung für jede Abfragevariable enthalten.

Durch die folgende SQL-Abfrage wird z. B. ein Berichtsparameter mit dem Namen EmpID erstellt:

SELECT FirstName, LastName FROM HumanResources.Employee E INNER JOIN
       Person.Contact C ON  E.ContactID=C.ContactID 
WHERE EmployeeID = (@EmpID)

Jeder Berichtsparameter ist standardmäßig vom Datentyp "Text" und verfügt über ein automatisch erstelltes Dataset, mit dem eine Dropdownliste verfügbarer Werte bereitgestellt wird. Die Standardwerte müssen möglicherweise nach dem Erstellen der Berichtsparameter geändert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Parameter (Report Builder 3.0 und SSRS).

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Hinweise

Alternative Datenerweiterungen

Sie können mit einem ODBC-Datenquellentyp auch aus einer SQL Server-Datenbank Daten abrufen. Das Herstellen einer Verbindung mit SQL Azure-Datenbank mit OLE DB wird nicht unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie unter ODBC-Verbindungstyp (SSRS).

Plattform- und Versionsinformationen

Weitere Informationen zur Plattform- und Versionsunterstützung finden Sie unter Von Reporting Services unterstützte Datenquellen (SSRS) in der Dokumentation zu Reporting Services in der SQL Server-Onlinedokumentation.

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Verwandte Abschnitte

Diese Abschnitte der Dokumentation enthalten umfassende grundlegende Informationen zu Berichtsdaten und Informationen zum Definieren, Entwerfen, Anpassen und Verwenden der mit Daten zusammenhängenden Teile eines Berichts.

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