Planen einer Bereitstellungstopologie

Reporting Services bietet zahlreiche Ansätze zum Bereitstellen von Serverkomponenten. Die folgenden Abschnitte dieses Themas bieten einen Überblick über die Bereitstellungstopologien für Reporting Services sowohl im systemeigenen als auch im integrierten SharePoint-Modus.

HinweisHinweis

Die Diagramme in diesem Thema enthalten keine Bereitstellungskonfigurationen mit SharePoint-Produkten. Sie können jedoch die in diesem Dokument dargestellten Bereitstellungstopologien verwenden, indem Sie ein SharePoint-Produkt auf demselben Computer konfigurieren, auf dem auch Ihre Berichtsserver konfiguriert sind, oder indem Sie das SharePoint-Produkt in einer separaten Anwendungsebene konfigurieren. Weitere Informationen zur Planung einer SharePoint-Integration und Überlegungen zu SharePoint-Bereitstellungstopologien finden Sie im Abschnitt Planen für SharePoint-Integration in diesem Thema.

Hardware- und Softwareanforderungen sind eine wichtige Überlegung beim Planen einer Bereitstellungstopologie. Diese Anforderungen wirken sich auf die Komponenten aus, die Sie auf dem Server ausführen. Zusätzlich zu den Informationen zu Bereitstellungstopologien in diesem Thema können Sie auch die Informationen unter Hardware- und Softwareanforderungen für die Installation von SQL Server 2008 R2 und Schätzen der Anforderungen für die Berichtsserver-Datenbank als Leitfaden für die Anforderungen zum Ausführen von Reporting Services zurate ziehen.

Die Berichtsserver-Datenbanken in den folgenden Diagrammen stellen die Datenbanken reportserver und reportservertempdb dar, die Reporting Services zum Speichern von Metadaten und Objektdefinitionen verwendet. Berichtsdaten können aus anderen Datenbanken oder Datenquellen desselben Computers stammen, auf dem auch die Berichtsserver-Datenbanken gehostet werden, oder von anderen Computern. Weitere Informationen finden Sie unter Berichtsserver-Datenbank und Von Reporting Services unterstützte Datenquellen (SSRS).

Bereitstellung auf einem Server

Bei einer Bereitstellungskonfiguration auf einem Server wird die Berichtsserverinstanz auf demselben Computer ausgeführt wie Database Engine (Datenbankmodul), auf dem die Berichtsserver-Datenbank gehostet wird. Das folgende Diagramm ist ein Beispiel für eine Einzelserver-Bereitstellungskonfiguration.

Einzelserver-Bereitstellungskonfiguration

Die Einzelserver-Bereitstellungskonfiguration ist in folgenden Fällen empfehlenswert:

  • Für kleine bis mittlere Berichtsvolumes, bei denen die Berichtsverarbeitungsanforderungen über den Tag hinweg gleich verteilt sind und die Anzahl gleichzeitiger Sitzungen von der Verarbeitungskapazität des Computers problemlos bewältigt werden kann.

  • Wenn Sie Entwickler sind und benutzerdefinierte Lösungen entwickeln müssen, die sich in Reporting Services integrieren.

  • Wenn Sie die Software auswerten.

Diese Bereitstellungskonfiguration stellt die einfachste Möglichkeit für die Installation und Verwaltung dar. Die Standardinstallationsoptionen führen zu dieser Bereitstellungstopologie. Falls diese Bereitstellungskonfiguration die Anforderungen Ihres Unternehmens erfüllt, sollten Sie mit dieser Bereitstellungskonfiguration fortfahren. Dabei sollte Ihnen bewusst sein, dass Sie die Hardware zu einem späteren Zeitpunkt aktualisieren können oder weitere Serverinstanzen hinzufügen können, falls sich der Berichtsbedarf erhöht.

Standardserverbereitstellung

Bei einer Standardserverbereitstellung wird die Berichtsserverinstanz auf einem anderen Computer ausgeführt als die SQL Server Database Engine (Datenbankmodul)-Instanz, auf der die Berichtsserver-Datenbank gehostet wird. Das folgende Diagramm ist ein Beispiel für eine Standardserver-Bereitstellungskonfiguration.

Standardserver-Bereitstellungskonfiguration

Die Standardbereitstellungskonfiguration ist in folgenden Fällen empfehlenswert:

  • Für mittlere Berichtsvolumes, bei denen die Berichtsverarbeitungsanforderungen über den Tag hinweg gleich verteilt sind und die Anzahl gleichzeitiger Sitzungen von der Verarbeitungskapazität der Computer problemlos bewältigt werden kann.

Das Standardbereitstellungsszenario bietet eine verbesserte Leistung im Vergleich zur Einzelserverbereitstellung, da der Berichtsserver und Database Engine (Datenbankmodul) im Wettbewerb um Verarbeitungsressourcen wie CPU-Zeit, Speicher und Datenträgerzugriff stehen, wenn sie auf demselben Computer gehostet werden. Da einige Prozesse des Berichtsservers sehr ressourcenintensiv sind, kann durch das Ausführen des Berichtsservers auf einem separaten Computer der Wettbewerb um die Verarbeitungsressourcen abgeschwächt werden. Der Speicherplatzbedarf einer Berichtsserver-Datenbank kann zwar anfangs gering sein, kann aber zur Laufzeit ebenso wie die Auslastung des E/A-Subsystems erheblich anwachsen.

Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, eine Einzel- oder eine Standardserverbereitstellung anzuschaffen, sollten Sie je nach Ihrer Hardwarekonfiguration nachstehende Punkte in Ihre Überlegungen einbeziehen:

  • Verarbeitungsressourcen

  • Speicherressourcen

  • Speicherplatzverfügbarkeit

  • E/A-Kapazität

Falls diese Bereitstellungskonfiguration die Anforderungen Ihres Unternehmens erfüllt, sollten Sie mit dieser Bereitstellungskonfiguration fortfahren. Dabei sollte Ihnen bewusst sein, dass Sie die Hardware zu einem späteren Zeitpunkt aktualisieren können oder weitere Serverinstanzen hinzufügen können, falls sich der Berichtsbedarf erhöht.

Standardserverbereitstellung für horizontales Skalieren

Eine Standardbereitstellung für horizontales Skalieren besteht aus mehreren Berichtsservern, die gemeinsam eine einzige Berichtsserver-Datenbank verwenden. Die Berichtsserver-Datenbank sollte auf einer entfernten SQL Server-Instanz installiert werden. Das folgende Diagramm ist ein Beispiel für eine Standardbereitstellungskonfiguration für horizontales Skalieren, bei der die Berichtsserver-Datenbank auf einer entfernten SQL Server-Instanz installiert ist.

Standardbereitstellungskonfiguration für horizontales Skalieren

Sie können Reporting Services in einer Bereitstellung für horizontales Skalieren bereitstellen, um eine Berichtsserverinstallation mit hoher Verfügbarkeit und Skalierbarkeit zu erstellen. In einer Bereitstellung für horizontales Skalieren wird jeder Berichtsserver in der Bereitstellung als Knoten bezeichnet. Knoten sind Bestandteil des horizontalen Skalierens, wenn der Berichtsserver so konfiguriert wird, dass dieselbe Berichtsserver-Datenbank wie für einen weiteren Berichtsserver verwendet wird. An Berichtsserverknoten kann ein Lastenausgleich vorgenommen werden, damit die interaktive Berichterstellung im großen Umfang möglich ist.

Die Serverbereitstellungskonfiguration für horizontales Skalieren ist in folgenden Fällen empfehlenswert:

  • Für die Unterstützung großer Berichtsvolumen, bei denen die Aktivität anhand vieler gleichzeitiger Benutzer oder anhand der Komplexität der Berichte gemessen wird, deren Verarbeitung oder Rendering viel Zeit in Anspruch nimmt.

  • Für Szenarien mit hoher Verfügbarkeit, bei denen es wichtig ist, dass die Berichterstellungsumgebung nicht unplanmäßige Ausfallzeiten aufweist oder plötzlich nicht mehr verfügbar ist.

  • Wenn Sie die Leistung von geplanten Vorgängen und die Abonnementübermittlung verbessern möchten.

Die Bereitstellung für horizontales Skalieren wird nicht in allen Editionen von SQL Server unterstützt. Alle Berichtsserverknoten in einer Bereitstellung müssen die gleiche Version und Service Pack-Ebene von SQL Server aufweisen. Weitere Informationen zu den Editionen von SQL Server 2008 finden Sie unter Editionen und Komponenten von SQL Server 2008 R2 und Von den SQL Server 2008 R2-Editionen unterstützte Funktionen. Weitere Informationen zu Bereitstellungen für horizontales Skalieren und zur Verwendung von NLB-Clustern (Network Load Balanced) finden Sie unter Planen einer Bereitstellung für horizontales Skalieren in diesem Thema.

Sie haben auch die Möglichkeit, die Berichtsserver-Datenbank auf einer SQL Server-Instanz zu installieren, die Teil eines Failoverclusters ist. Das folgende Diagramm ist ein Beispiel für eine Standardbereitstellungskonfiguration für horizontales Skalieren, bei der die Berichtsserver-Datenbanken auf einer Instanz installiert sind, die Teil eines Failoverclusters ist.

Standardbereitstellung für horizontales Skalieren mit Failover

Indem Sie Ihre Berichtsserver-Datenbank auf einer Instanz installieren, die Teil eines Failoverclusters ist, können Sie die Fehlertoleranz Ihrer Berichterstellungsumgebung erhöhen. Failovercluster sind auch für Standardbereitstellungen möglich, in der Regel besteht jedoch weniger Bedarf an Failoverclustern, wenn die Umgebung nicht für Szenarien mit hoher Verfügbarkeit konfiguriert ist (wie etwa Umgebungen mit Bereitstellungen für horizontales Skalieren). Weitere Informationen finden Sie unter Hosten einer Berichtsserver-Datenbank in einem SQL Server-Failovercluster.

Erweiterte Serverbereitstellung für horizontales Skalieren

Möglicherweise möchten Sie, dass Ihre Berichterstellungsumgebung zusätzlich zur Standardbereitstellung für horizontales Skalieren auch von einer erweiterten Bereitstellungskonfiguration für horizontales Skalieren profitiert. Sie können sich beispielsweise dazu entschließen, Berichtsserver mit Lastenausgleich für die interaktive Berichtsverarbeitung zu verwenden und einen separaten Berichtsservercomputer für die ausschließliche Verarbeitung geplanter Berichte hinzuzufügen. Das folgende Diagramm ist ein Beispiel für eine solche erweiterte Serverbereitstellungskonfiguration für horizontales Skalieren.

Erweiterte Bereitstellungskonfiguration für horizontales Skalieren

Diese erweiterte Bereitstellung für horizontales Skalieren bringt die gleichen Vorteile wie die Standardbereitstellung für horizontales Skalieren. Jedoch ist die Umgebung für eine bessere Leistung optimiert, da die Berichtsserver mit Lastenausgleich, die zur interaktiven Berichtsverarbeitung dienen, von dem Berichtsserver getrennt sind, der nur geplante Berichte verarbeitet.