Planen für Inhaltspublishing und Verwaltungstools
Als Teil einer allgemeinen Bereitstellungsstrategie möchten Sie eventuell die Clienttools in Erwägung ziehen, die in einer Reporting Services-Bereitstellung verwendet werden. In diesem Thema werden alle Tools, die Benutzeranforderungen oder die Erfahrungsbereiche beschrieben, über die Sie verfügen müssen, um ein Tool erfolgreich einzusetzen. Außerdem wird erläutert, ob besondere Aspekte hinsichtlich Sicherheit, Bereitstellungsmodus oder Topologie berücksichtigt werden müssen.
Clienttools bieten die Mittel zum Konfigurieren des Berichtsservers, zum Erstellen des Inhalts, der auf dem Server ausgeführt wird, und zum Anzeigen und Verwalten von Inhalt. In einigen Fällen variieren die Tools, die Sie verwenden können, je nachdem, ob der Berichtsserver für den systemeigenen Modus oder den integrierten SharePoint-Modus konfiguriert ist. Wenn Sie nicht mit Berichtsserver-Bereitstellungsmodi vertraut sind, finden Sie unter Planen eines Bereitstellungsmodus weitere Informationen.
Eine Übersicht über alle Client- und Serverkomponenten in einer Reporting Services-Installation finden Sie unter Komponentenarchitektur. Weitere Informationen über die Auswahl bestimmter Client- und Servertools in Setup finden Sie unter Überlegungen zum Installieren von Reporting Services.
Clienttools für die Serverkonfiguration
Ein Berichtsserver muss konfiguriert werden, bevor er zur Verwendung bereit ist. In bestimmten Fällen, wenn die System- und Anwendungsanforderungen erfüllt werden, können Sie einen Berichtsserver mit Standardwerten für die Berichtsserver-Datenbank und URL-Reservierungen installieren. Wenn Sie einen Berichtsserver mit einer Standardkonfiguration installieren, kann er direkt nach dem Setup in Betrieb genommen werden. Falls jedoch keine Standardwerte verfügbar sind, installiert Setup nur die Programmdateien. Sie müssen dann den Server konfigurieren, bevor er verwendet werden kann.
Tools für die Serverkonfiguration
Zur Unterstützung der Serverkonfiguration umfasst Reporting ServicesReporting Services-Konfigurationstool sowie Berichtsserver-Befehlszeilenprogramme. Sie können auch das Facet Oberflächenkonfiguration für Reporting Services der richtlinienbasierten Verwaltung von SQL Server zum Deaktivieren der Berichtsserverfeatures verwenden. Diese Tools werden immer beim Installieren einer Berichtsserverinstanz auf dem Berichtsservercomputer installiert. Es handelt sich dabei um erforderliche Komponenten; sie können nicht deaktiviert oder deinstalliert werden. Sie sind nicht Teil des SQL Server-Clienttoolsatzes, der unabhängig von den Serverkomponenten installiert und deinstalliert werden kann. Weitere Informationen über Tools und Ansätze zum Deaktivieren von Features finden Sie unter Vorgehensweise: Aktivieren und Deaktivieren der Reporting Services-Features.
Benutzeraufgaben und -anforderungen
Zu den Tasks für die Berichtsserverkonfiguration zählen das Erstellen der Berichtsserver-Datenbank, die Konfiguration eines Dienstkontos, die Konfiguration von URLs und wahlweise SSL-Zertifikaten für diese URLs sowie das Verwalten von Verschlüsselungsschlüsseln. Alle diese Tasks werden durch das Reporting Services-Konfigurationstool unterstützt.
Um diese Tasks erfolgreich auszuführen, müssen Sie mit der Netzwerktopologie, den Sicherheitsgrundlagen und den Datenbankverbindungen vertraut sein. Für eine Bereitstellung für horizontales Skalieren oder eine Installation auf den Produktionsservern müssen Sie wissen, wie Sie Computer in Ihrem Netzwerk on- und offline bringen, wie Sie virtuelle Servernamen anfordern oder erstellen und Lastausgleichslösungen bereitstellen, wie Sie Protokolldateien lesen und interpretieren und Konfigurationsprobleme beheben.
Die Berechtigungen zur Verwendung dieser Tools schließen Administratorberechtigungen für den lokalen Computer ein. Jeder Benutzer, der Mitglied der lokalen Administratorgruppe auf dem Computer ist, kann das Tool ausführen und den Berichtsserver konfigurieren.
Besondere Überlegungen für die Serverkonfiguration
Sie können jeweils nur eine Instanz konfigurieren. Sie können lokale oder Remoteinstanzen konfigurieren, müssen aber unter Umständen einen Berichtsserver für die Remoteverwaltung aktivieren. Weitere Informationen zur Aktivierung eines Berichtsservers für die Remoteverwaltung finden Sie unter Vorgehensweise: Konfigurieren eines Berichtsservers für die Remoteverwaltung.
Wenn Sie den Bericht im integrierten SharePoint-Modus bereitstellen, benötigen Sie die Berechtigung zur Verwendung der Zentraladministration für die Konfiguration von Integrationseinstellungen.
Clienttools für die Serververwaltung
Eine Reporting Services-Installation wird häufig als verteilte Anwendung bereitgestellt, die eine Berichtsserverinstanz und eine Berichtsserver-Datenbank auf unterschiedlichen Computern platziert. Für eine vollständige Bereitstellung ist eine ständige Wartung erforderlich. So können Sie sicherstellen, dass die Kennwörter für das Dienstkonto und die Einstellungen für die Datenbankverbindung auf dem neuesten Stand bleiben, die Anwendungsdaten regelmäßig gesichert werden und die Systemressourcen für die Menge und den Typ der in Ihrem Unternehmen verwendeten Berichte ausreichen.
Tools für die Serververwaltung
Für die Unterstützung der Serververwaltung können Sie SQL ServerManagement Studio verwenden, das als Clienttool in SQL Server-Setup installiert ist. Clienttools unterstützen die Remoteserververwaltung. Sie können die Tools auf einem anderen Computer als der Serverinstanz installieren und den Server dann remote verwalten. Zusätzlich zu Management Studio sollten Sie auch die Verwendung der Ereignisanzeige und der Systemmonitor-Konsolenanwendungen, die über das Betriebssystem zur Verfügung stehen, einplanen.
Benutzeraufgaben und -anforderungen
Tasks umfassen die Aktivierung von optionalen Features, die Sicherung der Berichtsserver-Datenbank, die Überwachung der Serverleistung sowie die Behandlung von Serverproblemen.
Um einen Bericht erfolgreich zu verwalten, müssen Sie Kenntnisse über die Verwendung der Ereignisanzeige und des Systemmonitors besitzen, Protokolldateien lesen und Konfigurationsdateien bearbeiten können. Sie müssen auch wissen, wie Sie Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge für relationale SQL Server-Datenbanken erstellen, planen und ausführen. Außerdem sollten Sie damit vertraut sein, wie Aufträge mit langer Laufzeit beendet oder Leistungsprobleme behoben werden.
Berechtigungen für die Verwendung von Management Studio sowie der Systemdienstprogramme umfassen Administratorberechtigungen auf dem lokalen Computer und auf dem Computer, auf dem der Berichtsserver installiert ist und auf dem sich die Instanz von Database Engine (Datenbankmodul) befindet, die die Berichtsserver-Datenbanken hostet.
Clienttools für die Inhaltserstellung und Veröffentlichung
Reporting Services unterstützt bestimmte Inhaltstypen, also Berichtsdefinitionen (RDL), Berichtsmodelle (SMDL), freigegebene Datenquellen (entweder RDS oder RSDES, falls Sie einen Berichtsserver im integrierten SharePoint-Modus ausführen) und beliebige Ressourcendateien, die auf einem Berichtsserver gespeichert, aber nicht verarbeitet werden.
Zum Erstellen von Berichten, Modellen und freigegebenen Datenquellen müssen Sie Erstellungstools installieren und verwenden, mit denen diese Dateitypen erstellt werden. Sie müssen diese Dateien dann auf einem Berichtsserver veröffentlichen, auf dem sie dann anschließend in einer Berichtsserver-Datenbank gespeichert werden und den Sicherheitseinstellungen und Eigenschaftsverwaltungsfeatures der Berichtsserverinstanz unterliegen.
Tools für die Inhaltserstellung und Veröffentlichung
Reporting Services schließt den Berichts-Designer, die Berichterstellungsvorschau, den Modell-Designer und den Berichts-Generator ein.
Benutzeraufgaben und -anforderungen
Die Benutzeranforderungen und -kenntnisse variieren je nach verwendetem Tool und erstelltem Inhaltstyp. Um Berichtsdefinitionen und Modelle im Berichts-Designer oder im Modell-Designer zu erstellen, benötigen Sie Kenntnisse über das Schreiben von Abfragen, das Schreiben von Ausdrücken und das Formatieren von Daten. Sie sollten wissen, wie Daten konzeptualisiert werden, um logische Datenstrukturen, wie z. B. Gruppen, zu erstellen. Zum Erstellen von Modellen benötigen Sie fundierte Kenntnisse der zugrunde liegenden Daten. Anhand eines Modells können Sie Ihre bisherigen Kenntnisse für die Umsetzung Ihrer Daten auf eine Weise verwenden, die für andere Benutzer verständlich ist. Sowohl der Berichts-Designer als auch der Modell-Designer werden in Business Intelligence Development Studio ausgeführt, das eine Visual Studio-Entwicklungsumgebung bereitstellt.
Der Berichts-Generator ist einfacher zu verwenden, da er auf der Grundlage von Berichtsmodellen und Vorlagen funktioniert und die Datenabfragen automatisch erstellt. Sie können den Berichts-Generator verwenden, um Berichte sehr schnell zu erstellen, falls Sie bereits über ein Modell verfügen, mit dem Sie arbeiten.
Berechtigungen und Einstellungen für die Verwendung dieser Tools sind u. a.:
Servereinstellungen, mit denen der Zugriff auf den Berichts-Generator aktiviert wird.
Rollen, mit denen der Berichts-Generator aktiviert wird.
Rollen, mit denen die Veröffentlichungsvorgänge aktiviert werden.
Weitere Informationen finden Sie unter Vorgehensweise: Konfigurieren des Zugriffs auf Berichts-Generator 1.0 und Berichts-Generator 2.0 und Sichern von Berichten und Ressourcen.
Besondere Überlegungen für die Inhaltserstellung und die Veröffentlichung
Sie sollten beachten, dass es bei Veröffentlichungsvorgängen Sicherheitsaspekte gibt. Sie sollten keiner großen Anzahl Benutzer Berechtigungen für die Veröffentlichung gewähren. Falls ein Benutzer einen Bericht, der fehlerhaften Code enthält, absichtlich oder unbeabsichtigterweise veröffentlicht, sind der Berichtsserver und möglicherweise der Computer, auf dem er ausgeführt wird, nicht mehr sicher.
Beachten Sie, dass es keine besonderen Überlegungen für Bereitstellungen im systemeigenen Modus oder im integrierten SharePoint-Modus gibt. Die Berichtsverarbeitung unterscheidet nicht zwischen den Servermodi. Die Entwurfstools, die zum Erstellen von RDL- oder SMDL-Dateien verwendet werden, führen zu Ausgabedateien, die den Standards entsprechen. Diese werden auf einem Berichtsserver verarbeitet, der für beide Modusarten konfiguriert ist. Nur die Konfiguration und Inhaltsverwaltung sind modusabhängig.
Clienttools für die Inhaltsverwaltung und -verteilung
Im Falle einer Reporting Services-Installation bezieht sich die Inhaltsverwaltung und -verteilung auf das Gewähren des Zugriffs auf Elemente und Vorgänge, das Erstellen der zum Organisieren von Inhalt verwendeten Ordnerhierarchie und die Implementierung einer Strategie für die Berichtsverteilung (entweder bedarfsgesteuerter Zugriff oder abonnementbasierte Übermittlung). Dazu gehören auch Berichtsverarbeitungsoptionen, das Ermitteln des Berichtsverlaufs sowie Beibehaltungsrichtlinien, das Erstellen von datengesteuerten Abonnements, das Erstellen von freigegebenen Zeitplänen, das Erstellen oder Verwalten von freigegebenen Datenquellen sowie die Behandlung von Abonnement- oder Übermittlungsproblemen.
Tools für die Inhaltsverwaltung und -verteilung
Die Tools für die Inhaltsverwaltung und -verteilung ändern sich abhängig vom Bereitstellungsmodus des Berichtsservers. Der Berichts-Manager wird zum Anzeigen und Verwalten von Berichtsserverelementen und -vorgängen auf einem Berichtsserver im systemeigenen Modus verwendet. Im integrierten SharePoint-Modus können Sie Berichtsserverelemente und -vorgänge auf den Anwendungsseiten einer SharePoint-Website anzeigen und verwalten.
Benutzeraufgaben und -anforderungen
Beschränken Sie die Inhaltsverwaltung und Verteilungsverantwortlichkeiten auf eine kleine Gruppe vertrauenswürdiger Benutzer. Für diese Tasks sind weitreichende Kenntnisse der Reporting Services-Features und des rollenbasierten Autorisierungsmodells erforderlich, mit dem der gesamte Benutzerzugriff auf Berichtsserverelemente bestimmt wird. Sie sollten auch die Grundlagen zu Authentifizierung und Datenquellen beherrschen, damit Sie Datenquellen verwalten und fundierte Entscheidungen über Berichtsverarbeitungsoptionen treffen können.
Die Berechtigungen zur Verwaltung von Inhalt auf einem Berichtsserver im systemeigenen Modus werden über die Inhalts-Manager-Rolle und die Systemadministrator-Rolle gewährt. Zur Verwaltung von Inhalt auf einem Berichtsserver mit integriertem SharePoint-Modus benötigen Sie ausreichend Berechtigungen auf der SharePoint-Website. Weitere Informationen finden Sie unter Erteilen von Berechtigungen für einen Berichtsserver im systemeigenen Modus und Erteilen von Berechtigungen für Berichtsserverelemente auf einer SharePoint-Website.
Besondere Überlegungen für die Inhaltsverwaltung
Wenn Sie mit Windows Vista oder Windows Server 2008 arbeiten, müssen Sie einige zusätzliche Schritte durchführen, um die lokale Verwaltung für den Berichtsserver zu konfigurieren, und Sie müssen den Berichts-Manager für die lokale Verwaltung konfigurieren. Anweisungen hierzu finden Sie unter Vorgehensweise: Konfigurieren eines Berichtsservers für die lokale Verwaltung unter Windows Vista und Windows Server 2008 und Vorgehensweise: Konfigurieren eines Berichtsservers für die lokale Verwaltung unter Windows Vista und Windows Server 2008.
Verwenden von benutzerdefinierten Tools und Ansätzen
Alle Anwendungen und Tools, die in einer Reporting Services-Installation enthalten sind, verwenden die öffentliche Programmierschnittstelle. Die Tools können nicht erweitert werden. Sie können aber jedes beliebige Tool durch eine benutzerdefinierte Anwendung ersetzen, die entsprechende Vorgänge mit einer benutzerdefinierten grafischen Benutzeroberfläche oder zusätzlichen, von Ihnen bereitgestellten Features ausführt. Sie müssen wissen, wie Programme entwickelt werden, die Webdienste und WMI-Schnittstellen (Windows Management Instrumentation, Windows-Verwaltungsinstrumentation) verwenden. Weitere Informationen finden Sie im Entwicklerhandbuch und in der Technischen Referenz.
Siehe auch