Aktualisieren von Berichten

In SQL Server 2008 wurden die Berichtsdefinitionssprache RDL (Report Definition Language), das Berichtsobjektmodell und das Renderingobjektmodell geändert. Diese Änderungen wirken sich auf Berichte aus, die mit Vorgängerversionen dieser Software erstellt wurden. Wenn Sie eine SQL Server 2005 Reporting Services-Installation auf eine SQL Server 2008Reporting Services-Installation aktualisieren, werden vorhandene Berichte und Snapshots, die auf den Berichtsserver geladen worden waren, automatisch mit dem neuen Schema aktualisiert, sobald sie zum ersten Mal verarbeitet werden. Wenn ein Bericht nicht automatisch aktualisiert werden kann, wird er im Abwärtskompatibilitätsmodus verarbeitet.

Bestehende Berichtsdefinitionsdateien (RDL) werden beim Öffnen im Berichts-Designer von Business Intelligence Development Studio automatisch aktualisiert.

HinweisHinweis

Weitere Informationen zu den neuen RDL-Features, beispielsweise dem Tablix-Datenbereich oder der überarbeiteten Diagrammkomponente, finden Sie unter Neuigkeiten (Reporting Services).

Nachdem Sie einen Bericht aktualisiert haben, treten möglicherweise weitere Fehler, Warnungen und Meldungen auf. Das ist das Ergebnis der Änderungen am internen Berichtsobjektmodell und an Verarbeitungskomponenten, die das Anzeigen von Meldungen bewirken, sobald zugrunde liegende Probleme im Bericht erkannt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Abwärtskompatibilität von Reporting Services.

Von der Aktualisierung unterstützte Versionen

Berichte, die in einer vorherigen Version von Reporting Services erstellt wurden, können aktualisiert werden. Dazu gehören die folgenden Versionen:

  • SQL Server 2000

  • SQL Server 2000 mit Service Pack 1

  • SQL Server 2000 mit Service Pack 2

  • SQL Server 2005

  • SQL Server 2005 mit Service Pack 1

  • SQL Server 2005 mit Service Pack 2

Berichtsdefinitionsdateien (RDL-Dateien) und Berichts-Designer

Eine Berichtsdefinitionsdatei umfasst einen Verweis auf den RDL-Namespace, der die Version des Berichtsdefinitionsschemas angibt, das zur Überprüfung der RDL-Datei verwendet wird.

Wenn Sie eine RDL-Datei im Berichts-Designer in Business Intelligence Development Studio öffnen und der Bericht für einen vorherigen Namespace erstellt wurde, erstellt der Berichts-Designer automatisch eine Sicherungsdatei und aktualisiert den Bericht auf den aktuellen Namespace. Wenn Sie die aktualisierte Berichtsdefinition speichern, dann wird die konvertierte RDL-Datei gespeichert. Sobald Sie sie speichern, können Sie sie nicht in früheren Versionen des Berichts-Designers öffnen. Dies ist die einzige Möglichkeit, wie Sie eine Berichtsdefinitionsdatei aktualisieren können.

Sie können eine mit einer früheren Version von Reporting Services erstellte RDL-Datei auf einen SQL Server 2008-Berichtsserver hochladen. Die Datei wird automatisch aktualisiert, wenn sie zum ersten Mal verwendet wird. Der Berichtsserver speichert die Berichtsdefinitionsdatei im ursprünglichen Format. Der Bericht wird automatisch aktualisiert, wenn er zum ersten Mal angezeigt wird. Die gespeicherte Berichtsdefinitionsdatei wird jedoch nicht verändert.

HinweisHinweis

Sie können keinen Bericht auf einem SQL Server 2008-Berichtsserver veröffentlichen oder laden, der über den Berichtsdefinitionsnamespace für einen SQL Server 2000-Berichtsserver oder SQL Server 2005-Berichtsserver verfügt.

Informationen zum Ermitteln des aktuellen RDL-Schemas für einen Bericht, einen Berichtsserver oder den Berichts-Designer finden Sie unter Vorgehensweise: Identifizieren der Berichtsschemaversion.

Veröffentlichte Berichte und Berichtssnapshots

Bei der ersten Verwendung versucht der Berichtsserver, vorhandene veröffentlichte Berichte und Berichtssnapshots auf das neue Berichtsdefinitionsschema zu aktualisieren, ohne dass Sie etwas unternehmen müssen. Die Aktualisierung wird auszuführen versucht, wenn der Benutzer einen Bericht oder einen Berichtssnapshot anzeigt bzw. wenn der Berichtsserver ein Abonnement verarbeitet. Die Berichtsdefinition wird nicht ersetzt, sondern weiterhin auf dem SQL Server 2008-Berichtsserver im ursprünglichen Schema gespeichert. Wenn ein Bericht nicht automatisch aktualisiert werden kann, wird er im Abwärtskompatibilitätsmodus ausgeführt.

Abwärtskompatibilitätsmodus

Berichte, die erfolgreich aktualisiert wurden, werden vom SQL Server 2008Reporting Services Berichtsprozessor verarbeitet. Wenn ein Bericht nicht automatisch aktualisiert werden kann, wird er vom SQL Server 2005 Reporting Services-Berichtsprozessor im Abwärtskompatibilitätsmodus verarbeitet. Ein Bericht kann nicht von beiden Berichtsprozessoren verarbeitet werden.

Bei der ersten Verwendung wird ein Bericht entweder erfolgreich aktualisiert oder für den Abwärtskompatibilitätsmodus markiert.

Nur der SQL Server 2008Reporting Services-Berichtsprozessor unterstützt neue Features, wie die bedarfsgesteuerte Paginierung, die Tablix- und Messgerätdatenbereiche sowie die erweiterten Diagrammdatenbereiche. Bei Berichten, die nicht aktualisiert werden können, können Sie zwar den gerenderten Bericht anzeigen, die neuen Features sind hier jedoch nicht verfügbar. Um die neuen Features nutzen zu können, muss ein Bericht erfolgreich aktualisiert werden.

Aktualisieren eines Berichts mit Unterberichten

Wenn ein Bericht Unterberichte enthält, kann einer von vier möglichen Zustände während der Aktualisierung auftreten:

  • Der Hauptbericht und alle Unterberichte können erfolgreich aktualisiert werden. Sie werden vom SQL Server 2008Reporting Services-Berichtsprozessor verarbeitet.

  • Der Hauptbericht und alle Unterberichte können nicht aktualisiert werden. Sie werden vom SQL Server 2005 Reporting Services-Berichtsprozessor verarbeitet.

  • Der Hauptbericht kann aktualisiert werden, aber ein oder mehrere Unterberichte können nicht aktualisiert werden. Der Hauptbericht wird vom SQL Server 2008Reporting Services-Berichtsprozessor verarbeitet. Im gerenderten Bericht wird jedoch an der Stelle, an der der Unterbericht angezeigt würde, der nicht aktualisiert werden konnte, die Meldung angezeigt: "Fehler: Unterbericht konnte nicht verarbeitet werden".

  • Der Hauptbericht kann nicht aktualisiert werden, aber ein oder mehrere Unterberichte können aktualisiert werden. Der Hauptbericht wird vom SQL Server 2008Reporting Services-Berichtsprozessor verarbeitet. Im gerenderten Bericht wird jedoch an der Stelle, an der der Unterbericht angezeigt würde, die Meldung angezeigt: "Fehler: Unterbericht konnte nicht verarbeitet werden".

Wenn die Fehlermeldung "Fehler: Unterbericht konnte nicht verarbeitet werden" angezeigt wird, müssen Sie die Definition des Hauptberichts oder des Unterberichts ändern, sodass alle Berichte von der gleichen Version des Berichtsprozessors verarbeitet werden können.

Für Drillthroughberichte gilt diese Einschränkung nicht, da sie als unabhängige Berichte verarbeitet werden.

Aktualisieren eines Berichts mit benutzerdefinierten Berichtselementen

SQL Server 2005 Reporting Services-Berichte können benutzerdefinierte Berichtselemente (CRI) enthalten, die von Drittanbietern bereitgestellt und vom Systemadministrator auf dem Computer zur Berichtserstellung und dem Berichtsserver installiert wurden. Berichte, die CRIs enthalten, können auf die folgenden Weisen aktualisiert werden:

  • Ein SQL Server 2005 Reporting Services-Berichtsserver wird auf einen SQL Server 2008Reporting Services-Berichtsserver aktualisiert. Auf dem Berichtsserver veröffentlichte Berichte werden automatisch bei der ersten Verwendung aktualisiert.

  • Ein SQL Server 2005 Reporting Services-Bericht wird auf einen SQL Server 2008Reporting Services-Berichtsserver hochgeladen. Der Bericht wird bei seiner ersten Verwendung automatisch aktualisiert.

  • Ein SQL Server 2005 Reporting Services-Bericht wird im Berichts-Designer in Business Intelligence Development Studio geöffnet. Es wird eine Sicherungskopie des ursprünglichen Berichts erstellt. Einer der folgenden zwei Fälle tritt auf:

    1. Alle CRIs im Bericht verfügen über keine nicht unterstützten Features. Die CRIs werden in Berichtselemente im neuen Berichtsdefinitionsformat konvertiert, sodass der gesamte Bericht aktualisiert wird. Wenn Sie die Datei speichern, wird sie im aktuellen RDL-Namespace gespeichert.

    2. Ein oder mehrere CRIs im Bericht verfügen über nicht unterstützte Features. Ein Dialogfeld fordert den Benutzer zur Angabe auf, ob die CRIs konvertiert oder unverändert beibehalten werden sollen.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Öffnen eines Berichts mit CRIs im Berichts-Designer weiter hinten in diesem Thema

Weitere Informationen zum Identifizieren des aktuellen RDL-Namespace für einen Berichtsserver, für BI Development Studio oder einen Bericht finden Sie unter Vorgehensweise: Identifizieren der Berichtsschemaversion.

Aktualisieren eines Berichts auf einem Berichtsserver

Wenn ein SQL Server 2005 Reporting Services-Bericht zum ersten Mal auf einem Berichtsserver ausgeführt wird, der auf einen SQL Server 2008Reporting Services-Berichtsserver aktualisiert wurde, dann wird der Bericht automatisch mit dem aktuellen Berichtsdefinitionsnamespace aktualisiert, der vom Berichtsserver unterstützt wird. Der Bericht kann vor der Aktualisierung auf dem Berichtsserver vorhanden gewesen sein, oder der Bericht kann mit dem Berichts-Manager auf den Berichtsserver hochgeladen oder vom Berichts-Designer in SQL Server 2005 BI Development Studio auf dem Berichtsdesigner veröffentlicht worden sein.

In der folgenden Tabelle werden die Aktualisierungsaktionen aufgeführt, die vom Berichtsserver für bestimmte Typen von CRIs in einem Bericht ausgeführt werden.

CRI-Typ

Aktualisierungsaktion des Berichtsservers

CRIs von Drittanbietern

Es wird keine Aktualisierung durchgeführt.

Sie werden vom SQL Server 2005 Reporting Services-Berichtsprozessor verarbeitet.

Dundas 2005 Chart CRI ohne nicht unterstützte Features

Die CRIs werden auf das neueste RDL-Schema aktualisiert. Alle Dundas 2005 Chart CRIs werden in SQL Server 2008Reporting Services-Diagrammdatenbereiche konvertiert.

Sie werden vom SQL Server 2008Reporting Services-Berichtsprozessor verarbeitet.

Dundas 2005 Gauge CRI ohne nicht unterstützte Features

Die CRIs werden auf das neueste RDL-Schema aktualisiert. Alle Dundas 2005 Gauge CRIs werden in Reporting Services-Messgerätdatenbereiche von SQL Server 2008 konvertiert.

Sie werden vom SQL Server 2008Reporting Services-Berichtsprozessor verarbeitet.

Dundas 2005 Chart CRI mit nicht unterstützten Features

Es wird keine Aktualisierung durchgeführt.

Sie werden vom SQL Server 2005 Reporting Services-Berichtsprozessor verarbeitet.

Dundas 2005 Gauge CRI mit nicht unterstützten Features

Es wird keine Aktualisierung durchgeführt.

Sie werden vom SQL Server 2005 Reporting Services-Berichtsprozessor verarbeitet.

Öffnen eines Berichts mit CRIs im Berichts-Designer

Wenn Sie einen SQL Server 2005 Reporting Services-Bericht mit CRIs im Berichts-Designer in SQL Server 2008Business Intelligence Development Studio öffnen, wird der Bericht mit dem neuen Berichtsdefinitionsschema aktualisiert. Abhängig von den im Bericht enthaltenen CRIs wird eine der folgenden Aktionen ausgeführt:

  • Es wurden CRIs von Drittanbietern erkannt. Wenn die auf dem Computer zur Berichtserstellung installierte CRI-Version nicht mit dem neuen RDL-Schema kompatibel ist, wird in der Entwurfsoberfläche ein Textfeld mit einem roten X angezeigt. Sie müssen sich an Ihren Systemadministrator wenden, um neue Versionen der CRIs von Drittanbietern zu installieren, die mit dem neuen RDL-Schema kompatibel sind.

  • Es wurden Dundas 2005 Chart oder Gauge CRIs erkannt, und alle Instanzen enthalten unterstützte Funktionen. Alle Dundas 2005 Chart und Gauge CRIs werden in die Diagramm- bzw. Messgerätberichtselemente in Reporting Services konvertiert, die in der Toolbox enthalten sind. Diese werden als systemeigene Diagramm- und Messgerätberichtselemente bezeichnet.

  • Es wurden Dundas 2005 Chart oder Gauge CRIs erkannt, und es sind Instanzen mit nicht unterstützten Funktionen vorhanden. Die nicht unterstützte Funktionalität wird nach diesem Abschnitt beschrieben. Sie können auswählen, ob alle CRIs in systemeigene Berichtselemente konvertiert werden sollen.

    • Wenn Sie sie konvertieren, wird der Bericht mit dem neuen RDL-Schema aktualisiert, und die Dundas 2005 Chart und Gauge CRIs werden in die entsprechenden Diagramm- bzw. Messgerätberichtselemente konvertiert, wobei die nicht unterstützten Funktionen jedoch entfernt werden. Im gerenderten Bericht werden die CRIs möglicherweise anders dargestellt.

    • Wenn Sie sie nicht konvertieren, wird der Bericht mit dem neuen RDL-Schema aktualisiert, die CRIs werden jedoch als CRIs von Drittanbietern behandelt. Sie müssen mit dem Systemadministrator und den Drittanbietern zusammenarbeiten, um neue CRIs zu installieren, die mit dem neuen Berichtsschema kompatibel sind. Wenn keine neuen CRIs verfügbar sind, wird im Berichts-Designer ein Textfeld mit einem roten X im Bericht angezeigt.

Ein vorhandener Bericht lässt sich nur dadurch mit dem neuen Berichtsdefinitionsschema aktualisieren, dass er nach der Aktualisierung in der Berichterstellungsumgebung gespeichert wird.

Nicht unterstützte Funktionalität im Dundas 2005 Chart-Berichtselement

Zur nicht unterstützten Funktionalität von Dundas 2005 Chart CRIs gehören folgende Features:

  • Anmerkungen

  • Benutzerdefinierte Legendenelemente

  • Benutzerdefinierte Attribute mit den folgenden Namen:

    • CUSTOM_CODE_CS

    • CUSTOM_CODE_VB

    • CUSTOM_CODE_COMPILED_ASSEMBLY

      Wenn beispielsweise die RDL-Datei den folgenden Abschnitt enthält, müssen Sie diesen vor der Aktualisierung entfernen:

      <CustomProperty>
       <Name>CUSTOM_CODE_CS</Name>
       <Value>dXNpWERwegfdfgiobxxl3bmc… </Value>
      </CustomProperty>
      

Nicht unterstützte Funktionalität im Dundas 2005 Gauge-Berichtselement

Zur nicht unterstützten Funktionalität von Dundas 2005 Gauge CRIs gehören folgende Features:

  • Numerische Indikatoren

  • Statusindikatoren

  • Benutzerdefinierte Bilder