Konfigurieren einer Berichtsserver-Datenbankverbindung

Für jede Berichtsserverinstanz ist eine Verbindung mit der Berichtsserver-Datenbank erforderlich, in der die vom Server verwalteten Berichte, Berichtsmodelle, freigegebenen Datenquellen, Ressourcen und Metadaten gespeichert sind. Die Anfangsverbindung kann während einer Berichtsserverinstallation erstellt werden, wenn Sie die Standardkonfiguration installieren. In den meisten Fällen empfiehlt sich, die Verbindung mithilfe des Reporting Services-Konfigurationstools zu konfigurieren, wenn das Setup abgeschlossen ist. Sie können die Verbindung jederzeit bearbeiten, um den Kontotyp zu ändern oder Anmeldeinformationen neu festzulegen. Schritt-für-Schritt-Anweisungen zum Erstellen der Datenbank und Konfigurieren der Verbindung finden Sie unter Vorgehensweise: Erstellen einer Berichtsserver-Datenbank (Reporting Services-Konfiguration).

In folgenden Situationen müssen Sie eine Berichtsserver-Datenbankverbindung konfigurieren:

  • Konfigurieren eines Berichtsserver für den erstmaligen Einsatz.

  • Konfigurieren eines Berichtsservers für die Verwendung einer anderen Berichtsserver-Datenbank.

  • Ändern des Benutzerkontos oder -kennwortes, das für die Datenbankverbindung verwendet wird. Sie müssen die Datenbankverbindung nur dann aktualisieren, wenn die Kontoinformationen in der Datei RSReportServer.config gespeichert sind. Wenn Sie das Dienstkonto für die Verbindung verwenden (das die integrierte Sicherheit von Windows für die Anmeldeinformationen verwendet), wird das Kennwort nicht gespeichert, sodass es nicht notwendig ist, die Verbindungsinformationen zu aktualisieren. Weitere Informationen zum Ändern von Konten finden Sie unter Konfigurieren des Berichtsserver-Dienstkontos.

  • Konfigurieren einer Berichtsserverbereitstellung für horizontales Skalieren. Beim Konfigurieren einer Bereitstellung für horizontales Skalieren müssen Sie mehrere Verbindungen zu einer Berichtsserver-Datenbank erstellen. Weitere Informationen zu diesem aus mehreren Schritten bestehenden Vorgang finden Sie unter Vorgehensweise: Konfigurieren der Berichtsserver-Bereitstellung für horizontales Skalieren (Reporting Services-Konfiguration).

Herstellen einer Verbindung zwischen Reporting Services und Datenbankmodul

Der Zugriff des Berichtsservers auf eine Berichtsserver-Datenbank hängt von Anmeldeinformationen und Verbindungsinformationen sowie von Verschlüsselungsschlüsseln ab, die für die Berichtsserverinstanz gültig sind, die diese Datenbank verwendet. Gültige Verschlüsselungsschlüssel sind erforderlich, um vertrauliche Daten zu speichern und abzurufen. Verschlüsselungsschlüssel werden automatisch erstellt, wenn Sie die Datenbank zum ersten Mal konfigurieren. Nachdem die Schlüssel erstellt wurden, müssen Sie diese aktualisieren, wenn Sie die Identität des Berichtsserverdiensts ändern. Weitere Informationen zum Arbeiten mit Verschlüsselungsschlüsseln finden Sie unter Konfigurieren und Verwalten von Verschlüsselungsschlüsseln.

Die Berichtsserver-Datenbank ist eine interne Komponente, auf die nur der Berichtsserver zugreift. Die Verbindungs- und Anmeldeinformationen, die Sie für die Berichtsserver-Datenbank angeben, werden ausschließlich vom Berichtsserver verwendet. Benutzer, die Berichte anfordern, benötigen für die Berichtsserver-Datenbank keine Datenbankberechtigungen und keinen Datenbank-Anmeldenamen.

Reporting Services verwendet System.Data.SqlClient, um eine Verbindung zu Database Engine (Datenbankmodul) herzustellen, wo die Berichtsserver-Datenbank gehostet wird. Wenn Sie eine lokale Instanz von Database Engine (Datenbankmodul) verwenden, stellt der Berichtsserver die Verbindung mithilfe des gemeinsamen Arbeitsspeichers her. Wenn Sie einen Remote-Datenbankserver für die Berichtsserver-Datenbank verwenden, müssen Sie möglicherweise - je nach verwendeter Edition - Remoteverbindungen aktivieren. Wenn Sie die Developer Edition verwenden, werden Remoteverbindungen standardmäßig deaktiviert. Wenn Sie die Enterprise Edition verwenden, werden Remoteverbindungen standardmäßig für TCP/IP aktiviert.

Um zu prüfen, ob die Instanz die Remoteverbindungen akzeptiert, klicken Sie im Menü Start auf Alle Programme, zeigen Sie auf Microsoft SQL Server 2008 und Konfigurationstools, klicken Sie auf SQL Server-Konfigurations-Manager, und prüfen Sie dann, ob das TCP/IP-Protokoll für jeden Dienst aktiviert ist.

Wenn Sie Remoteverbindungen aktivieren, wird auch das Client- und Serverprotokoll aktiviert. Um zu prüfen, ob die Protokolle aktiviert sind, klicken Sie im Menü Start auf Alle Programme, zeigen Sie dann auf Microsoft SQL Server 2008 und Konfigurationstools. Klicken Sie dann auf SQL Server-Konfigurations-Manager, auf SQL Server-Netzwerkkonfiguration und dann auf Protokolle für MSSQLSERVER. Weitere Informationen finden Sie unter Vorgehensweise: Aktivieren oder Deaktivieren eines Server-Netzwerkprotokolls (SQL Server-Konfigurations-Manager).

Definieren einer Berichtsserver-Datenbankverbindung

Zum Konfigurieren der Verbindung müssen Sie das Reporting Services-Konfigurationstool oder das RSCONFIG-Befehlszeilen-Dienstprogramm verwenden. Ein Berichtsserver benötigt die folgenden Verbindungsinformationen:

  • Den Namen der Database Engine (Datenbankmodul)-Instanz, auf der die Berichtsserver-Datenbank gehostet wird. Sie können eine lokale oder eine Remoteinstanz von SQL Server 2005 oder SQL Server 2008 verwenden.

  • Den Namen der Berichtsserver-Datenbank. Wenn Sie zum ersten Mal eine Verbindung herstellen, können Sie eine neue Berichtsserver-Datenbank erstellen oder eine vorhandene Datenbank auswählen. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen einer Berichtsserver-Datenbank.

  • Den Anmeldeinformationstyp. Sie können die Dienstkonten, ein Windows-Domänenkonto oder einen SQL Server-Datenbank-Anmeldenamen verwenden.

  • Den Benutzernamen und das Kennwort (nur erforderlich, wenn Sie ein Windows-Domänenkonto oder einen SQL Server-Anmeldenamen verwenden).

Den angegebenen Anmeldeinformationen muss Zugriff auf die Berichtsserver-Datenbank gewährt werden. Wenn Sie das Reporting Services-Konfigurationstool verwenden, wird dieser Schritt automatisch ausgeführt. Weitere Informationen über die Berechtigungen, die für den Zugriff auf die Datenbank erforderlich sind, finden Sie im Abschnitt "Datenbankberechtigungen" weiter unten in diesem Thema.

Speichern von Verbindungsinformationen für eine Datenbank

Reporting Services speichert und verschlüsselt die Verbindungsinformationen in den folgenden RSreportserver.config-Einstellungen. Verschlüsselte Werte für diese Einstellungen müssen Sie mithilfe des Reporting Services-Konfigurationstools oder des RSCONFIG-Dienstprogramms erstellen.

Nicht alle Werte sind für jeden Verbindungstyp festgelegt. Wenn Sie die Verbindung mithilfe der Standardwerte konfigurieren (also die Dienstkonten zum Herstellen der Verbindung verwenden), sind <LogonUser>, <LogonDomain> und <LogonCred> leer, wie nachfolgend dargestellt:

<Dsn></Dsn>
<ConnectionType></ConnectionType>
<LogonUser></LogonUser>
<LogonDomain></LogonDomain>
<LogonCred></LogonCred>

Wurde die Verbindung für die Verwendung eines bestimmten Windows-Kontos oder Datenbank-Anmeldenamens konfiguriert, müssen Sie die gespeicherten Werte aktualisieren, falls Sie das Konto oder den Anmeldenamen später ändern.

Auswählen eines Anmeldeinformationentyps

Es gibt drei Typen von Anmeldeinformationen, die für eine Verbindung mit einer Berichtsserver-Datenbank verwendet werden können.

  • Die integrierte Sicherheit von Windows, die das Berichtsserver-Dienstkonto verwendet. Da der Berichtsserver als Einzeldienst implementiert wird, wird nur für das Konto, unter dem der Dienst ausgeführt wird, Datenbankzugriff benötigt.

  • Ein Windows-Benutzerkonto. Sind der Berichtsserver und die Berichtsserver-Datenbank auf demselben Computer installiert, können Sie ein lokales Konto verwenden. Andernfalls müssen Sie einen Domänenkonto verwenden.

  • Einen SQL Server-Anmeldenamen.

HinweisHinweis

Es ist nicht möglich, eine benutzerdefinierte Authentifizierungserweiterung für die Verbindung mit einer Berichtsserver-Datenbank zu verwenden. Benutzerdefinierte Authentifizierungserweiterungen werden verwendet, um einen Prinzipal für einen Berichtsserver zu authentifizieren. Sie haben keine Auswirkung auf Verbindungen zur Berichtsserver-Datenbank oder zu externen Datenquellen, die Inhalte für Berichte enthalten.

Wenn die Instanz von Database Engine (Datenbankmodul) für die Windows-Authentifizierung konfiguriert wird und wenn diese sich in derselben Domäne wie der Berichtsserver-Computer oder einer vertrauenswürdigen Domäne befindet, können Sie die Verbindung so konfigurieren, dass das Dienstkonto oder ein Domänenbenutzerkonto verwendet wird, das Sie als Verbindungseigenschaft für das Reporting Services-Konfigurationstool verwalten. Wenn sich der Datenbankserver in einer anderen Domäne befindet oder wenn Sie die Arbeitsgruppensicherheit verwenden, müssen Sie die Verbindung so konfigurieren, dass ein SQL Server-Datenbank-Anmeldename verwendet wird. Stellen Sie in diesem Fall sicher, dass die Verbindung verschlüsselt ist. Weitere Informationen finden Sie unter Verschlüsseln von Verbindungen zu SQL Server.

Verwenden von Dienstkonten und der integrierten Sicherheit

Sie können die integrierte Sicherheit von Windows verwenden, um eine Verbindung über das Berichtsserver-Dienstkonto herzustellen. Das Dienstkonto erhält eine Anmeldeberechtigung für die Berichtsserver-Datenbank. Diese Art der Anmeldeinformationen wird standardmäßig vom Setupprogramm ausgewählt, wenn Sie Reporting Services in der Standardkonfiguration installieren.

Das Dienstkonto ist ein vertrauenswürdiges Konto, das eine geringe Wartung bei der Verwaltung einer Berichtsserver-Datenbankverbindung ermöglicht. Da das Dienstkonto die integrierte Sicherheit von Windows zum Herstellen der Verbindung verwendet, müssen die Anmeldeinformationen nicht gespeichert werden. Wenn Sie nachfolgend das Kennwort oder die ID des Dienstkontos ändern (indem Sie z. B. von einem integrierten Konto zu einem Domänenkonto wechseln), sollten Sie sicherstellen, dass Sie die Änderung mithilfe des Reporting Services-Konfigurationstools vornehmen. Das Tool aktualisiert die Datenbankberechtigungen automatisch, damit die überarbeiteten Kontoinformationen verwendet werden. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren des Berichtsserver-Dienstkontos.

Wenn Sie die Datenbankverbindung so konfigurieren, dass das Dienstkonto verwendet wird, muss das Konto über Netzwerkberechtigungen verfügen, falls sich die Berichtsserver-Datenbank auf einem Remotecomputer befindet. Verwenden Sie das Dienstkonto nicht, wenn die Berichtsserver-Datenbank sich in einer anderen Domäne befindet, hinter einer Firewall, oder wenn Sie Arbeitsgruppensicherheit anstelle von Domänensicherheit verwenden. Verwenden Sie stattdessen ein SQL Server-Datenbank-Benutzerkonto.

Verwenden eines Domänenbenutzerkontos

Sie können ein Windows-Benutzerkonto für die Verbindung zwischen Berichtsserver und Berichtsserver-Datenbank angeben. Wenn Sie ein lokales oder ein Domänenkonto verwenden, müssen Sie die Berichtsserver-Datenbank jedes Mal aktualisieren, wenn Sie das Kennwort oder das Konto ändern. Verwenden Sie zum Aktualisieren der Verbindung immer das Reporting Services-Konfigurationstool.

Verwenden eines SQL Server-Anmeldenamens

Sie können einen einzelnen SQL Server-Anmeldenamen festlegen, mit dem die Verbindung zur Berichtsserver-Datenbank hergestellt wird. Wenn Sie die SQL Server-Authentifizierung verwenden und sich die Berichtsserver-Datenbank auf einem Remotecomputer befindet, sollten Sie die Übertragung der Daten zwischen den Servern mithilfe von IPSec schützen. Wenn Sie einen Datenbank-Anmeldenamen verwenden, müssen Sie die Berichtsserver-Datenbank jedes Mal aktualisieren, wenn Sie das Kennwort oder das Konto ändern.

Datenbankberechtigungen

Konten, über die eine Verbindung mit der Berichtsserver-Datenbank hergestellt wird, werden die folgenden Rollen zugewiesen:

  • Die Rollen public und RSExecRole für die ReportServer-Datenbank.

  • Die RSExecRole-Rolle für die Datenbanken master, msdb und ReportServerTempDB.

Wenn Sie die Verbindung anhand des Reporting Services-Konfigurationstools erstellen oder ändern, werden diese Berechtigungen automatisch erteilt. Wenn Sie das RSCONFIG-Dienstprogramm verwenden und ein anderes Konto für die Verbindung angeben, müssen Sie den SQL Server-Anmeldenamen für dieses neue Konto aktualisieren. Mit dem Reporting Services-Konfigurationstool können Sie Skriptdateien erstellen, mit deren Hilfe der SQL Server-Anmeldename für den Berichtsserver aktualisiert wird.

Überprüfen des Datenbanknamens

Mithilfe des Reporting Services-Konfigurationstools können Sie feststellen, welche Berichtsserver-Datenbank von einer bestimmten Berichtsserverinstanz verwendet wird. Zum Ermitteln des Namens stellen Sie eine Verbindung mit der Berichtsserverinstanz her und öffnen dann die Seite Setup der Datenbank.

Verwenden einer anderen Berichtsserver-Datenbank oder Verschieben einer Berichtsserver-Datenbank

Durch das Ändern der Verbindungsinformationen können Sie eine Berichtsserverinstanz so konfigurieren, dass sie eine andere Berichtsserver-Datenbank verwendet. Der Wechsel der Datenbanken hängt häufig damit zusammen, dass ein Produktionsberichtsserver bereitgestellt wird. Der Wechsel von einer Datenbank auf einem Testberichtsserver zu einer Datenbank auf einem Produktionsberichtsserver ist typisch für die Inbetriebnahme eines Produktionsservers. Sie können eine Berichtsserver-Datenbank auch auf einen anderen Computer verschieben. Weitere Informationen finden Sie unter Verschieben von Berichtsserver-Datenbanken auf andere Computer und Migration (Reporting Services).

Konfigurieren mehrerer Berichtsserver für die Verwendung derselben Berichtsserver-Datenbank

Es ist möglich, mehrere Berichtsserver so zu konfigurieren, dass sie dieselbe Berichtsserver-Datenbank verwenden. Diese Konfiguration wird als Bereitstellung für horizontales Skalieren bezeichnet. Diese Konfiguration ist eine Voraussetzung, wenn Sie mehrere Berichtsserver in einem Servercluster ausführen möchten. Sie können diese Konfiguration jedoch auch verwenden, wenn Sie Dienstanwendungen segmentieren oder wenn Sie die Installation und die Einstellungen einer neuen Berichtsserverinstanz testen möchten, um diese mit der Installation eines vorhandenen Berichtsservers zu vergleichen. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Reporting Services zur Bereitstellung für horizontales Skalieren.