Testen des schreibgeschützten Anbieters

Aktualisiert: November 2007

Sie benötigen einen Consumer, um den Anbieter zu testen. Es ist von Vorteil, wenn die Funktionen von Consumer und Anbieter aufeinander abgestimmt sind. Die OLE DB-Consumervorlagen bilden einen einfachen Wrapper für OLE DB und sind auf die Anbieter-COM-Objekte abgestimmt. Da der Quellcode mit den Consumervorlagen ausgeliefert wird, ist ein Anbieter mithilfe der Vorlagen problemlos zu debuggen. Außerdem bieten die Consumervorlagen eine schnelle, effiziente Methode zum Entwickeln von Consumeranwendungen.

In dem unter diesem Thema aufgeführten Beispiel wird eine Standardanwendung im Stil eines MFC-Anwendungs-Assistenten für einen Testconsumer erstellt. Die Testanwendung ist ein einfaches Dialogfeld, dem OLE DB-Consumervorlagencode hinzugefügt wurde.

So erstellen Sie die Testanwendung

  1. Klicken Sie im Menü Datei auf New und anschließend auf Projekt.

  2. Wählen Sie im Bereich Projekttypen den Ordner Visual C++-Projekte aus. Klicken Sie im Bereich Vorlagen auf MFC-Anwendung.

  3. Geben Sie TestProv als Projektnamen ein, und klicken Sie auf OK.

    Der MFC-Anwendungs-Assistent wird geöffnet.

  4. Wählen Sie auf der Seite Anwendungstyp die Option Auf Dialogfeldern basierend aus.

  5. Wählen Sie auf der Seite Erweiterte Features die Option Automatisierung aus, und klicken Sie dann auf Fertig stellen.

Hinweis:

Wenn Sie CoInitialize in CTestProvApp::InitInstance einfügen, benötigt die Anwendung keine Automatisierungsunterstützung.

Sie können das Dialogfeld TestProv (IDD_TESTPROV_DIALOG) anzeigen und bearbeiten, indem Sie es in der Ressourcenansicht auswählen. Fügen Sie zwei Listenfelder, d. h. eines für jede Zeichenfolge im Rowset, in das Dialogfeld ein. Deaktivieren Sie die Sortierfunktion für beide Listenfelder, indem Sie, während das jeweilige Listenfeld markiert ist, ALT+EINGABETASTE drücken, auf die Registerkarte Formate klicken und das Kontrollkästchen Sortieren deaktivieren. Fügen Sie außerdem eine Schaltfläche Ausführen in das Dialogfeld ein, damit die Datei abgerufen werden kann. Das fertige Dialogfeld TestProv sollte über zwei Listenfelder mit der Beschriftung "String 1" bzw. "String 2" sowie über die Schaltflächen OK, Abbrechen und Ausführen verfügen.

Öffnen Sie die Headerdatei für die Dialogfeldklasse (in diesem Fall TestProvDlg.h). Fügen Sie der Headerdatei (außerhalb eventuell vorkommender Klassendeklarationen) den folgenden Code hinzu:

////////////////////////////////////////////////////////////////////////
// TestProvDlg.h

class CProvider 
{
// Attributes
public:
   char   szField1[16];
   char   szField2[16];

   // Binding Maps
BEGIN_COLUMN_MAP(CProvider)
   COLUMN_ENTRY(1, szField1)
   COLUMN_ENTRY(2, szField2)
END_COLUMN_MAP()
};

Der Code stellt einen Benutzerdatensatz dar, durch den die im Rowset enthaltenen Spalten definiert werden. Beim Aufruf von IAccessor::CreateAccessor verwendet der Client diese Einträge, um die zu bindenden Spalten festzulegen. Die OLE DB-Consumervorlagen unterstützen auch das dynamische Binden von Spalten. Bei den COLUMN_ENTRY-Makros handelt es sich um die Clientversion der PROVIDER_COLUMN_ENTRY-Makros. Mithilfe der beiden COLUMN_ENTRY-Makros werden Ordnungszahl, Länge und Datenmember für die beiden Zeichenfolgen angegeben.

Fügen Sie eine Handlerfunktion für die Schaltfläche Ausführen hinzu, indem Sie STRG drücken und auf die Schaltfläche Ausführen doppelklicken. Fügen Sie folgenden Code in die Funktion ein:

///////////////////////////////////////////////////////////////////////
// TestProvDlg.cpp

void CtestProvDlg::OnRun()
{
   CCommand<CAccessor<CProvider> > table;
   CDataSource source;
   CSession   session;

   if (source.Open("MyProvider.MyProvider.1", NULL) != S_OK)
      return;

   if (session.Open(source) != S_OK)
      return;

   if (table.Open(session, _T("c:\\samples\\myprov\\myData.txt")) != S_OK)
      return;

   while (table.MoveNext() == S_OK)
   {
      m_ctlString1.AddString(table.szField1);
      m_ctlString2.AddString(table.szField2);
   }
}

Die Klassen CCommand, CDataSource und CSession gehören alle zu den OLE DB-Consumervorlagen. Durch jede Klasse wird ein COM-Objekt im Anbieter imitiert. Das CCommand-Objekt akzeptiert die in der Headerdatei deklarierte CProvider-Klasse als Vorlagenparameter. Der CProvider-Parameter entspricht den Bindungen, die Sie für den Zugriff auf die Anbieterdaten verwenden. Im Folgenden sehen Sie den Open-Code für Datenquelle, Sitzung und Befehl:

   if (source.Open("MyProvider.MyProvider.1", NULL) != S_OK)
      return;

   if (session.Open(source) != S_OK)
      return;

   if (table.Open(session, _T("c:\\samples\\myprov\\myData.txt")) != S_OK)
      return;

Durch die Zeilen zum Öffnen der einzelnen Klassen wird das jeweilige COM-Objekt im Anbieter erstellt. Der Anbieter wird anhand seiner Programm-ID lokalisiert. Sie können die Programm-ID aus der Systemregistrierung oder anhand der Datei MyProvider.rgs ermitteln (indem Sie das Anbieterverzeichnis öffnen und nach dem ProgID-Schlüssel suchen).

Die Datei MyData.txt ist im Beispiel MyProv enthalten. Um eine eigene Datei zu erstellen, geben Sie eine gerade Anzahl von Zeichenfolgen in einem Editor ein und drücken nach jeder Zeichenfolge die EINGABETASTE. Wenn Sie diese Datei verschieben, müssen Sie die Pfadangaben ändern.

Übergeben Sie die Zeichenfolge "c:\\samples\\myprov\\MyData.txt" in der table.Open-Zeile. Wenn Sie den Open-Aufruf schrittweise prüfen, werden Sie feststellen, dass diese Zeichenfolge an die SetCommandText-Methode im Anbieter übergeben wird. Beachten Sie, dass diese Zeichenfolge von der ICommandText::Execute-Methode verwendet wurde.

Zum Abrufen der Daten rufen Sie MoveNext für die Tabelle auf. Durch MoveNext werden die Funktionen IRowset::GetNextRows, GetRowCount und GetData aufgerufen. Wenn keine weiteren Zeilen vorhanden sind (d. h., die aktuelle Position im Rowset ist größer als GetRowCount), wird die Schleife beendet:

   while (table.MoveNext() == S_OK)
   {
      m_ctlString1.AddString(table.szField1);
      m_ctlString2.AddString(table.szField2);
   }

Beachten Sie, dass Anbieter DB_S_ENDOFROWSET zurückgeben, sobald keine weiteren Zeilen mehr vorhanden sind. Der DB_S_ENDOFROWSET-Wert stellt keinen Fehler dar. Um eine Datenabrufschleife zu beenden, sollten Sie stets S_OK gegenprüfen, anstatt das SUCCEEDED-Makro zu verwenden.

Jetzt sollte es möglich sein, das Programm zu erstellen und zu testen.

Siehe auch

Referenz

Erweitern des einfachen schreibgeschützten Anbieters