Suchen nach Webdiensten
Aktualisiert: November 2007
Möglicherweise sind Sie sowohl der Anbieter als auch der Consumer eines Webdiensts. In diesem Fall kennen Sie wahrscheinlich den Speicherort und die Funktion des Webdiensts. In anderen Fällen greifen Sie auf einen Webdienst zu, der von jemand anderem bereitgestellt wird. Unter Umständen wissen Sie dann nicht einmal, ob überhaupt ein für Ihre Zwecke geeigneter Webdienst vorhanden ist.
Webverweise
Zur Vereinfachung des Codierungsmodells verwenden in verwaltetem Code geschriebene Anwendungen einen Webverweis, um die einzelnen Webdienste lokal darzustellen. Webverweise werden über das Dialogfeld Webverweis hinzufügen zum Projekt hinzugefügt. Mit diesem Dialogfeld können Sie den lokalen Server, das Microsoft UDDI-Verzeichnis und das gesamte Internet durchsuchen. Webdienstanbieter veröffentlichen ihre Webdienste in Webdienstverzeichnissen, in denen Webdienstconsumer nach zu nutzenden Webdiensten suchen. Weitere Informationen finden Sie unter XML-Webdienstverzeichnisse.
Im Dialogfeld Webverweis hinzufügen wird der Prozess der Webdiensterkennung verwendet, um nach infrage kommenden Webdiensten auf Websites zu suchen, zu denen Sie mithilfe des Dialogfelds navigieren können. Um eine bestimmte Adresse zu finden, wird die Website mit einem für die Suche nach Dokumenten mit Webdienstbeschreibungen konzipierten Algorithmus abgefragt, die der WSDL-Grammatik (Web Service Description Language) entsprechen. Weitere Informationen finden Sie unter XML-Webdienstsuche und XML-Webdienstbeschreibung.
Nachdem Sie mit dem Dialogfeld Webverweis hinzufügen einen Webdienst für den Anwendungszugriff gefunden haben, wird Visual Studio durch Klicken auf die Schaltfläche Verweis hinzufügen angewiesen, die Dienstbeschreibung auf den lokalen Computer herunterzuladen und dann eine Proxyklasse für den ausgewählten Webdienst zu generieren. Die Proxyklasse enthält Methoden, mit denen die einzelnen, verfügbar gemachten Webdienstmethoden sowohl synchron als auch asynchron abgerufen werden können. Diese Klasse ist in der CodeBehind-Datei der lokalen WSDL-Datei enthalten. Weitere Informationen finden Sie unter Webverweise in Visual Studio und Dialogfeld "Webverweis hinzufügen".
Sie können die Eigenschaft für die Webverweis-URL verwenden, um die URL zum Webdienst anzugeben. Mit Webverweis hinzufügen wird diese Eigenschaft standardmäßig auf die URL des von Ihnen ausgewählten Webdiensts festgelegt. Hierbei handelt es sich um eine statische URL. Bei einem Webverweis kann entweder eine statische oder eine dynamische URL verwendet werden.
Wenn Sie die Einstellung von URL-Verhalten auf dem Standardwert Statisch belassen, legt die Proxyklasse die URL-Eigenschaft unter Verwendung einer hart kodierten URL fest, wenn Sie eine Instanz der Klasse erstellen.
Wenn Sie die Eigenschaft für das URL-Verhalten des Webverweises auf Dynamisch festlegen, ruft die Anwendung die URL zur Laufzeit aus dem appSettings-Element (allgemeines Einstellungsschema) der Konfigurationsdatei der Anwendung ab. Wenn Sie nach dem Hinzufügen eines Webverweises eine dynamische URL angeben, aktualisiert Visual Studio die Proxyklasse, um die URL aus der Konfigurationsdatei abzurufen.
<appSettings>
<add key="myApplication.myServer.Service1"
value="http://myServer/myWebService/Service1.asmx"/>
</appSettings>
Beim Erstellen einer Instanz eines Proxyobjekts können Sie auch die URL-Eigenschaft des Objekts in der Anwendung festlegen.
Unabhängig davon, welche URL vom Proxy verwendet wird, muss diese auf einen Webdienst verweisen, der der beim Hinzufügen des Webverweises verwendeten WSDL entspricht.
Sie können zur Generierung der Proxyklasse auch ein Tool verwenden (das Web Services Description Language-Tool), das weitgehend mit dem in Visual Studio verwendeten Verfahren beim Hinzufügen eines Webverweises zur Erstellung einer Proxyklasse übereinstimmt. Dies ist erforderlich, wenn Sie von dem Computer, auf dem Visual Studio installiert ist, nicht auf den Webdienst zugreifen können. Das ist z. B. dann der Fall, wenn sich der Webdienst in einem Netzwerk befindet, auf das der Client erst zur Laufzeit zugreifen kann. Sie müssen die Datei, die das Tool generiert hat, anschließend manuell zum Anwendungsprojekt hinzufügen. Weitere Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Generieren eines Webdienstproxys.
Siehe auch
Konzepte
Erstellen von XML-Webdienstclients