Markupvalidierung in Visual Web Developer

Aktualisiert: November 2007

Beim Bearbeiten von Markup in der Entwurfsansicht des Visual Studio-Web-Designers überprüft der Editor kontinuierlich, ob das von Ihnen erstellte Markup gültig ist. Die Markupvalidierung arbeitet ähnlich wie die Rechtschreibprüfung in einem Textverarbeitungsprogramm. Der Editor untersucht das Markup und unterstreicht ungültige Attribute und Elemente mit roten Wellenlinien.

Dies geschieht auf der Grundlage des aktuell ausgewählten Validierungsschemas. Wenn Sie als aktuellen Browser beispielsweise Internet Explorer 6 festgelegt haben, vergleicht der Editor das Markup der Seite mit einem Schema, in dem die Kriterien von Internet Explorer 6 für gültiges HMTL definiert sind. Internet Explorer 6 verlangt nicht, dass Tagattribute in Anführungszeichen eingeschlossen werden. Daher markiert der Editor das text-Attribut im folgenden Codebeispiel nicht.

<asp:button  id="button1" text=Button1 />

Dahingegen markiert der Editor den Wert des Textattributs, wenn Sie das aktuelle Browserschema auf XHMTL 1.0 Transitional festlegen, da XHTML vorschreibt, dass alle Attribute in Anführungszeichen eingeschlossen sind.

Ein Validierungsfehler verhindert nicht, dass die Seite ausgeführt wird. Derartige Fehler stellen lediglich Feedback dar, das Sie darüber informiert, dass das Markup in der Seite nicht dem aktuellen Browserschema entspricht.

Auswählen eines Browserschemas

Visual Studio enthält Schemas für häufig verwendete Browser (z. B. Netscape Navigator und Internet Explorer) sowie für gängige Standards (z. B. XHTML Transitional 1.0). Sie können ein Schema aus der Dropdownliste in der Symbolleiste HTML-Quellcodebearbeitung auswählen. Alternativ können Sie im Dialogfeld Optionen ein Validierungsschema auswählen. Ausführliche Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Auswählen eines Validierungsschemas für die HTML-Bearbeitung in Visual Web Developer.

Anzeigen von Validierungsfehlern

Der Editor zeigt Validierungsfehler folgendermaßen an:

  • Unterstrichene Elemente: Elemente und Attribute, die ungültig sind, werden mit roten Wellenlinien unterstrichen.

  • QuickInfos: Wenn Sie den Mauszeiger über ein unterstrichenes Element bewegen, wird eine QuickInfo angezeigt, die Details zu dem Fehler enthält.

  • Fehlerliste: Wenn das Fenster Fehlerliste geöffnet ist, finden Sie dort eine Liste aller Validierungsfehler. Durch Doppelklicken auf einen Fehler im Fenster Fehlerliste gelangen Sie direkt zur Position des Fehlers im Editor.

Gegenstand der Validierung

Bei der Markupvalidierung wird Folgendes überprüft:

  • Zulässige Tags: Einige Browserschemas unterstützen Tags, die in anderen Schemas nicht zulässig sind. So wird beispielsweise das <blink>-Tag nur in Netscape-Browsern unterstützt. Es wird daher in anderen Schemas als ungültig markiert.

  • Zulässige Attribute: Bei der Validierung wird überprüft, ob die in einem Element enthaltenen Attribute für dieses Element zulässig sind.

  • Erforderliche Attribute: Bei der Validierung wird überprüft, ob die erforderlichen Attribute vorhanden sind. So muss beispielsweise das <script>-Tag in XHTML über ein type-Attribut verfügen.

  • Zulässige Attributwerte: Wenn ein Attribut nur bestimmte aufgelistete Werte annehmen kann, wie zum Beispiel true oder false, werden bei der Validierung alle Werte markiert, die keinem der zulässigen Werte entsprechen.

  • Zulässige CSS-Werte: Bei der Validierung wird überprüft, ob das style-Attribut zulässige CSS-Werte (Cascading Stylesheet-Werte) enthält.

  • Zulässige untergeordnete Elemente: Bei der Validierung wird überprüft, ob die untergeordneten Elemente für ein gegebenes übergeordnetes Element zulässig sind.

  • Richtige Verwendung von Anführungszeichen bei Attributwerten: Je nach Schema müssen Attributwerte in Anführungszeichen eingeschlossen werden. Wenn für ein Schema keine Anführungszeichen erforderlich sind, ein Wert jedoch trotzdem in Anführungszeichen eingeschlossen wurde, wird bei der Validierung überprüft, ob die Anführungszeichen ausgeglichen sind. Wenn die Anführungszeichen in einem Schema optional sind, werden die Anführungszeichen anhand der von Ihnen festgelegten Validierungsoptionen überprüft. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Anpassen der Validierung" weiter unten in diesem Thema.

  • Regeln für die Groß- und Kleinschreibung: Abhängig vom Schema müssen Element- und Attributnamen möglicherweise mit Kleinbuchstaben beginnen. Wenn das Schema sowohl Groß- als auch Kleinschreibung von Namen erlaubt, wird die Schreibung anhand der von Ihnen festgelegten Validierungsoptionen überprüft. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Anpassen der Validierung" weiter unten in diesem Thema.

  • Bei der Validierung von eindeutigen Element-IDs wird sichergestellt, dass die Element-IDs auf der gesamten Seite eindeutig sind.

  • Wohlgeformte Elemente: Bei der Validierung wird sichergestellt, dass zu allen Starttags das entsprechende Endtag vorhanden ist, wenn das Schema dies erfordert.

  • Reihenfolge von Start- und Endelementen: Bei der Validierung wird überprüft, ob überlappende Start- und Endelemente vorhanden sind, z. B. <b><i>text</b></i>.

  • Veraltete Tags oder Attribute: Bei Verwendung eines Schemas wie beispielsweise XHTML 1.0 Transitional werden Tags wie <font> als Fehler markiert und mit dem Hinweis versehen, dass die Verwendung dieses Tags nicht mehr empfohlen ist.

  • Gültige Ziele für relative Hyperlinks und Grafiken: Bei der Validierung wird die Gültigkeit sämtlicher Ziele überprüft, die relativ zur aktuellen Site angegeben sind. Die Gültigkeit vollqualifizierter URLs wird jedoch nicht überprüft.

Validierung und Generierung

Validierung und Generierung sind zwei verschiedene Operationen. Wenn Sie im Designer arbeiten, fügt Visual Studio der Seite Markup hinzu oder generiert dieses. Das vom Designer erstellte Markup wird nicht vom aktuellen Browserschema bestimmt. Stattdessen generiert der Webseiten-Designer in Visual Studio immer Markup, das mit XHTML 1.1 kompatibel ist. Ausführliche Informationen finden Sie unter XHTML in Visual Web Developer.

Überprüfen der Seitenausgabe

Bei der Validierung wird das Markup der Seite im Designer überprüft. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass die Ausgabe bei der Ausführung der Seite im Browser einem bestimmten Schema entspricht. Einzelne ASP.NET-Serversteuerelemente sowie die Seite selbst fügen der Seite bei der Verarbeitung Markup und in einigen Fällen Skript hinzu. Der Designer hat keinen Zugriff auf diese Ausgaben und kann sie daher nicht validieren.

Das zur Laufzeit erstellte Markup und die erstellten Skripts sind für die meisten Browser gültig. ASP.NET-Seiten und ASP.NET-Serversteuerelemente erzeugen Markup, das mit XHTML 1.1 kompatibel ist. Die meisten Browser unterstützen mittlerweile anstelle von browserspezifischen Tags Standards, darunter insbesondere XHTML. Da XHTML-Ausgaben mit den meisten Browsern kompatibel sind, ist das zur Laufzeit von der Seite und den Steuerelementen erzeugte Markup gültig.

Weitere Informationen finden Sie unter ASP.NET und XHTML.

Validierung und IntelliSense

Das Festlegen eines Zielbrowsers steuert nicht nur die Validierung, sondern bestimmt auch die in IntelliSense verfügbaren Tags und Attribute. Beispielsweise enthält das Schema für Internet Explorer 3.02 keine Formatattribute, da Internet Explorer 3.02 diese nicht unterstützt. Ebenso enthält das Schema für XHTML 1.0 Transitional kein <font>-Tag, da <font>-Tags in XHTML veraltet sind.

Anpassen der Validierung

Abhängig vom verwendeten Browserschema können Sie zusätzliche Validierungsoptionen festlegen. Wenn Sie beispielsweise das Schema für Internet Explorer 6 verwenden, können Sie festlegen, ob bei der Validierung Element- und Attributnamen markiert werden sollen, die nicht in Kleinbuchstaben geschrieben sind. Ausführliche Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Festlegen von Validierungsoptionen für die HTML-Bearbeitung in Visual Web Developer.

Deaktivieren der Validierung

Wenn Sie die Validierung nicht verwenden möchten, können Sie sie deaktivieren. Ausführliche Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Festlegen von Validierungsoptionen für die HTML-Bearbeitung in Visual Web Developer.

Überprüfen von mehreren Namespaces

Eine Webseite kann Markupblöcke enthalten, die mit einem eigenen Namespace deklariert werden. So kann beispielsweise eine ASP.NET-Webseite einen eingebetteten XML-Block enthalten, der eine Deklaration für den Namespace enthält, in dem die XML-Elemente definiert sind. In diesem Fall wird als Grundlage für die Validierung eine Verbindung aus aktuellem Seitenschema und dem Namespace für den eingebetteten Block verwendet.

Siehe auch

Aufgaben

Gewusst wie: Auswählen eines Validierungsschemas für die HTML-Bearbeitung in Visual Web Developer

Konzepte

ASP.NET und XHTML