Team Foundation-Teamprojekte

Artikel
09/02/2008

Aktualisiert: November 2007

Ein Teamprojekt in Team Foundation besteht aus einer Reihe von Arbeitsaufgaben, Code, Tests, Arbeitsprodukten, Metriken usw., die von einem festgelegten Team zur Nachverfolgung von gemeinsamen Aufgaben verwendet werden. Das logische Konzept eines Teamprojekts hilft Ihnen, die einzelnen Bestandteile einer Softwareanwendung festzulegen. Das Konzept des Teamprojekts wird mit physikalischen Tools, Gruppierungen, Arbeitsabläufen usw. von Team Explorer und Team Foundation Server implementiert. Durch das Konzept des Teamprojekts werden die Struktur des Teamprojekts und der Übergang zwischen den Teamprojekten bestimmt.

Die logische Definition eines Teamprojekts

Aus logischer (oder konzeptioneller) Sicht besteht ein Teamprojekt aus einer einzelnen Infrastruktur, die alle Tools und Elemente für den Entwicklungszyklus einer Softwareanwendung enthält. Jede Softwareanwendung bzw. jedes "Teamprojekt" wird in der Entwicklung praktisch in einem eigenen Namespace angeordnet, der nur für dieses Teamprojekt vorgesehen ist. Teamprojekte sind also Container, in denen alle Tools und Artefakte (z. B. Quellcode, Arbeitsaufgaben und Dokumente) für eine bestimmte Softwareanwendung in der Entwicklung vor dem Zugriff durch alle anderen Teamprojekte geschützt werden.

Das Teamprojekt ist das zentrale Konzept, das die Teamanstrengungen für das Erstellen einer bestimmten Softwaretechnologie oder eines bestimmten Softwareprodukts enthält. Teamprojekte sind virtuelle Sammlungen von Artefakten, die für die Softwareentwicklung durch ein Team von Bedeutung sind. Dadurch entfällt für die Teammitglieder die Notwendigkeit, auf verschiedene Artefakte zuzugreifen, die für das Teamprojekt nicht von Bedeutung sind. Potentielle Missverständnisse und Verzögerungen im Softwareentwicklungsprozess werden so vermieden. Das Teamprojekt besteht mindestens aus einer Reihe von Tools und Artefakten. Darüber hinaus kann das Teamprojekt Richtlinien zur Quellcodeverwaltung, eine Teamprojekt-Berichtssite sowie ein Teamprojektportal enthalten. Das Team Foundation-Teamprojekt ermöglicht der Prozessvorlage während der Erstellung des Teamprojekts die Auswahl der relevanten Tools, die dem Teamprojektcontainer hinzugefügt werden.

Durch das Teamprojektkonzept wird die Berichterstellung zwischen allen vom Team verwendeten Tools verbessert. In der Vergangenheit war die toolübergreifende Berichterstellung problematisch, da die Daten verschiedener Tools ohne Bezug waren. Wenn ein Softwareentwickler z. B. einen toolübergreifenden Fehlerbericht erstellen wollte, war es erforderlich, zwischen den Fehlern aus unterschiedlichen Projekten zu unterscheiden, da alle Fehler an einem Speicherort gespeichert wurden. Ein Teamprojekt wird in einem Namespace erstellt, der nur die Tools und Artefakte enthält, die für dieses Softwareprojekt von Bedeutung sind. Daher wird ein gemeinsamer Filter erstellt, der einen Bezug zwischen unterschiedlichen Tools und Artefakten herstellt.

Ein einzelner Team Foundation Server-Server kann mehrere Teamprojekte beinhalten. Jedes Teamprojekt wird in einem eigenen Namespace erstellt, sodass das Dokument X im Namespace A nicht mit dem Dokument X im Namespace B übereinstimmt. Durch das Erstellen von Teamprojekten in separaten Namespaces können Artefakte und Tools exklusiv für ein Teamprojekt zur Verfügung gestellt werden. Beispielsweise kann dann ein Softwareentwickler von Teamprojekt B nicht auf Tools oder Artefakte in Teamprojekt A zugreifen.

Die physikalische Definition eines Teamprojekts

Die logische Definition und das Konzept eines Teamprojekts werden mit Team Explorer umgesetzt. Team Explorer ist ein erweiterbares Toolfenster in Visual Studio, in dem Tools und Artefakte nach Teamprojekten angeordnet werden. Das Teamprojekt besteht mindestens aus einer Reihe von Tools und Artefakten, die beim Erstellen des Teamprojekts durch die Prozessvorlage angegeben werden. Je nach der für das Erstellen des Teamprojekts verwendeten Prozessvorlage enthält das Teamprojekt außerdem Richtlinien zur Quellcodeverwaltung, eine Teamprojekt-Berichtssite sowie ein Teamprojektportal.

Wenn Sie Team Explorer zum ersten Mal öffnen, sind darin keine Daten enthalten, und Sie müssen eine Verbindung mit einem Team Foundation Server herstellen. Anschließend können Sie auswählen, welche Teamprojekte in Team Foundation Server angezeigt werden sollen. Team Explorer stellt nur eine Verbindung zu einem Team Foundation Server her, sodass nur die Teamprojekte für diesen Team Foundation Server angezeigt werden. Je nach der für das Erstellen des Teamprojekts verwendeten Prozessvorlage können Teammitglieder Team Explorer verwenden, um Informationen über Produktbuilds anzuzeigen, den Quellcode zu öffnen, Abfragen für zugeordnete Aufgaben auszuführen, den Projektgesamtstatus anzuzeigen, Dokumente zu suchen und Arbeitsprodukte zu erstellen, die dem Teamprojekt zugeordnet sind. So zeigt beispielsweise ein mit der MSF for Agile Software Development-Vorlage oder der MSF for CMMI Process Improvement-Vorlage erstelltes Teamprojekt folgende Knoten an:

Arbeitsaufgaben Dieser Knoten ermöglicht den Zugriff zum Erstellen neuer Arbeitsaufgaben sowie zum Erstellen und Anzeigen von Abfragen der Arbeitsaufgabendatenbank. Projektabfragen werden von der Prozessvorlage oder dem Projektmanager beim Erstellen des Teamprojekts implementiert. Während der Erstellung des Teamprojekts werden keine benutzerdefinierten Abfragen implementiert. Diese werden zu einem späteren Zeitpunkt als benutzerdefinierte Inhalte hinzugefügt.
Dokumente Dieser Knoten ermöglicht den Zugriff auf Arbeitsprodukte wie Dokumente, Arbeitsblätter, Projektpläne, Prozessleitfäden sowie weitere Ideen und Konzepte aus dem Entwicklungsprozess. Die Dokumente werden an einem zentralen Speicherort im Teamprojektportal gespeichert.
Reports Dieser Knoten ermöglicht den Zugriff auf Berichte mit Metriken für das Teamprojekt und ermöglicht das Sammeln von Informationen von verschiedenen Tools im Teamprojekt-Namespace. Die SQL Reporting Services-Berichtssite wurde für die toolübergreifende Berichterstellung entworfen. Sie enthält daher unterschiedliche Informationen von verschiedenen Tools im Teamprojekt. Das Erstellen eines Berichts erfolgt durch Verwenden der entsprechenden Semantik und Syntax für die von jedem Tool exportierten Informationen.
Teambuilds Dieser Knoten ermöglicht den Zugriff auf die Builds des Teamprojekts.
Quellcodeverwaltung Dieser Knoten ermöglicht den Zugriff auf Artefakte wie Quellcode und Text. Programmentwickler verwenden den Quellcodeverwaltungs-Explorer zum Einchecken und Auschecken von Quellcode. Der Quellcodeverwaltungs-Explorer wird zum Durchsuchen der Teamprojekt-Quelldateien verwendet. Benutzer können eine Reihe benutzerdefinierter Tools implementieren.

Teamprojekteinstellungen und -Eigenschaften sind von Teamprojekt zu Teamprojekt verschieden. Die Eigenschaften eines Teamprojekts werden in Visual Studio im Menü Team festgelegt und bestimmen die Einstellungen für Gruppen und Berechtigungen. Dadurch werden die Mitglieder des Teamprojekts und ihre Zugriffsrechte identifiziert. Beispielsweise verfügt ein Softwareentwickler über die Berechtigung zum Ändern von Dokument X in einem Teamprojekt, nicht jedoch von Dokument Y, während ein anderer Softwareentwickler im gleichen Teamprojekt beide Dokumente ändern kann. Mithilfe von Gruppen können leichter verschiedene Untergruppen in einem Teamprojekt erstellt und die erforderlichen Aufgaben besser verwaltet werden. Die Teamprojekteinstellungen enthalten auch die virtuellen hierarchischen Gruppen für Artefakte in einem Teamprojekt. Die Klassifizierungsstruktur enthält u. U. die Lebenszyklusiterationen, aus denen das Teamprojekt besteht, sowie die Komponenten oder Features eines Teamprojekts. Arbeitsaufgaben und andere Artefakte wie Testfälle können auch mit Strukturen/Hierarchien klassifiziert werden, um das Nachverfolgen und die Berichterstellung zu erleichtern.

Richtlinien für die Quellcodeverwaltung erleichtern das Definieren von Einstellungen für die Quellcodeverwaltung. Die Einstellungen für die Quellcodeverwaltung charakterisieren die Einstellungen für das Auschecken und Einchecken sowie die Richtlinien und Hinweise für das Einchecken. Die Einstellungen für die Quellcodeverwaltung bestimmen, welche Artefakte ausgecheckt werden können und von wem. Sie spielen außerdem eine Rolle beim Festlegen der Einstellung, die es einem Benutzer ermöglicht, zurückzugehen, und unterschiedliche Versionen eines Artefakts auszuchecken, das u. U. während des Lebenszyklus des Projekts generiert wurde.