Delegierung und Verfügbarmachen des Anwendungssystemverhaltens

Aktualisiert: November 2007

Im System-Designer können Sie angeben, welche Member eines Anwendungssystems das Verhalten für das System bereitstellen oder nutzen. Sie können diese Aufgabe ausführen, indem Sie das Verhalten von Endpunkten für dieses System an seine Member delegieren. Sie können das Verhalten von Endpunkten für die Member dieses Systems auch selektiv verfügbar machen. Wenn Sie diese Aufgaben ausführen, werden in der Definition dieses Systems Proxyendpunkte angezeigt.

Weitere Informationen zum Hinzufügen von Membern zu Systemen finden Sie unter Gewusst wie: Hinzufügen von Membern zu Anwendungssystemen

Delegieren und Verfügbarmachen des Verhaltens durch Proxyendpunkte

Wenn Sie das Endpunktverhalten einer Systemdefinition an einen Member delegieren, kopiert Visual Studio den Endpunkt aus der Systemdefinition zum Member. Zudem wird in der Systemdefinition ein Proxyendpunkt erstellt und mit dem neuen Memberendpunkt verbunden. Machen Sie das Verhalten eines Endpunkts für einen Member verfügbar, so fügt Visual Studio der Begrenzung der Systemdefinition einen neuen Proxyendpunkt für diesen Member hinzu.

Hinweis:

Eine bestimmte Systemdefinition für eine Bereitstellung lässt sich erst erfolgreich überprüfen, nachdem Sie das Endpunktverhalten für diese Systemdefinition und für alle in dieser Systemdefinition enthaltenen Systeme delegiert haben.

Durch Proxyendpunkte können Sie den Zugriff auf die Member innerhalb eines Systems ermöglichen und das Verhalten dieser Member außerhalb des Systems extern verfügbar zu machen. Member, die Sie nicht durch Proxyendpunkte verfügbar machen, verfügen über keinen Zugriff außerhalb des Systems. Systeme und Anwendungen, die sich außerhalb dieses Systems befinden, können nicht auf diese Member zugreifen.

Angenommen, Sie haben ein System, das eine ASP.NET-Anwendung mit einem Webdienst-Anbieterendpunkt umfasst. Dieses System enthält auch eine externe Datenbank, die mit der ASP.NET-Anwendung verbunden ist. Sie können den Zugriff auf die Datenbank außerhalb des Systems einschränken, indem Sie nur den Webdienst-Anbieterendpunkt als Proxyendpunkt verfügbar machen. Das System macht dann nur einen Zugriffspunkt auf die Datenbank über den Webdienst verfügbar und vermeidet so eine direkte Verbindung mit der Datenbank von außerhalb des Systems.

Während Sie der Definition eines Systems Proxyendpunkte hinzufügen, definieren Sie Einschränkungen, die Designer für verteilte Systeme berücksichtigen, wenn Sie dieses System anderen Systemen hinzufügen und die Bereitstellung für die Systeme auswerten, die dieses System enthalten.

Hinweis:

Visual Studio führt keine Prüfungen aus, um diese Einschränkungen zur Laufzeit zu erzwingen. Vergewissern Sie sich daher, dass die als Proxyendpunkte definierten Einschränkungen zur Laufzeit erzwungen werden, um den Zugriff auf die Member eines Systems zu sichern.

Bei der tatsächlichen Bereitstellung des Systems sind dieses System und die zugehörigen Proxyendpunkte jedoch nicht als konkrete Entitäten vorhanden. Letztlich delegieren alle Proxyendpunkte das Verhalten an Anwendungsendpunkte. Bei der Bereitstellung delegiert ein System sein Verhalten an die Endpunkte der zugehörigen Member. Wenn es sich bei diesen Membern um Systeme handelt, delegieren diese ihr Verhalten wiederum an die zugehörigen Membern usw. Mit diesem Prozess können Sie das Verhalten über eine beliebige Anzahl von Systemebenen delegieren. Durch den Bereitstellungsprozess wird die Konfiguration eines Systems aufgelöst, und es verbleiben nur die verbundenen Anwendungsendpunkte mit den überschriebenen Anwendungseinstellungen.

Proxyendpunkte auf Anwendungssystemen

Wenn Sie einer Systemdefinition einen Proxyendpunkt hinzufügen, verbindet eine Delegierungslinie den Proxyendpunkt mit dem Endpunkt des Members. Ein Proxyendpunkt weist immer denselben Typ und dieselbe Rolle wie der Endpunkt auf, an den er das Verhalten delegiert bzw. für den er es verfügbar macht. So ist z. B. ein Proxyendpunkt, der das Verhalten für einen Anbieterendpunkt verfügbar macht, auch ein Anbieterendpunkt. Die Delegierungslinie verläuft vom Proxyendpunkt zum Anbieterendpunkt. Ebenso ist ein Proxyendpunkt, der das Verhalten für einen Consumerendpunkt verfügbar macht, auch ein Consumerendpunkt. Die Delegierungslinie verläuft vom Consumerendpunkt zum Proxyendpunkt. Weitere Informationen über Endpunkte finden Sie unter Übersicht über Endpunkte in Anwendungen.

Hinweis:

Für einen Consumerendpunkt für einen Member ist i. d. R. eine Verbindung mit einem geeigneten Anbieterendpunkt oder eine Delegierung zu einem Proxyendpunkt erforderlich, damit der Member ordnungsgemäß funktioniert und das System gültig ist. Die Verbindung eines Consumerendpunkts ist jedoch optional. Weitere Informationen finden Sie unter Kommunikation innerhalb von Anwendungssystemen.

Ein Proxyendpunkt in einer Systemdefinition kann nur eine Delegierung zu einem einzigen Endpunkt eines Members innerhalb dieser Systemdefinition aufweisen. Außerhalb dieser Systemdefinition kann ein Proxyendpunkt mit anderen Endpunkten gemäß denselben Regeln verbunden werden, die für das Verbinden des Endpunktyps angewendet werden, den er verfügbar macht. Hierbei gelten die folgenden zusätzlichen Überlegungen:

  • Einen Proxyendpunkt vom Anbietertyp können Sie mit einem oder mehreren Consumerendpunkten außerhalb des Systems verbinden, das den Proxyendpunkt definiert. Gleichzeitig können Sie ihn als weiteren Proxyendpunkt in einer äußeren Systemdefinition verfügbar machen.

  • Einen Proxyendpunkt vom Consumertyp können Sie mit einem einzelnen Anbieterendpunkt verbinden oder als weiteren Proxyendpunkt in einer äußeren Systemdefinition verfügbar machen.

Siehe auch

Aufgaben

Gewusst wie: Delegieren des Anwendungssystemverhaltens an Member

Gewusst wie: Verfügbarmachen des Verhaltens von Membern in Anwendungssystemen

Konzepte

Übersicht über Anwendungssysteme

Weitere Ressourcen

Delegieren und Verfügbarmachen des Verhaltens von Anwendungssystemen