Hilfsprogramm RS.exe (SSRS)

Das Dienstprogramm rs.exe verarbeitet Skripts, die von Ihnen in einer Eingabedatei bereitgestellt werden. Verwenden Sie dieses Hilfsprogramm, um die Berichtsserverbereitstellung und Verwaltungsaufgaben zu automatisieren.

Hinweis

Ab SQL Server 2008 R2 (10.50.x) wird die Verwendung des rs-Hilfsprogramms für Berichtsserver unterstützt, die für den integrierten SharePoint-Modus konfiguriert wurden, sowie für Server, die im einheitlichen Modus konfiguriert wurden. In früheren Versionen wurden nur Konfigurationen im einheitlichen Modus unterstützt.

Syntax

  
rs {-?}  
{-i input_file}  
{-s serverURL}  
{-u username}  
{-p password}  
{-e endpoint}  
{-l time_out}  
{-b batchmode}  
{-v globalvars=}  
{-t trace}  

Datei-Lagerplatz

Die Datei RS.exe befindet sich abhängig von der Berichtsserverversion in den folgenden Ordnern: Sie können das Hilfsprogramm von einem beliebigen Ordner im Dateisystem ausführen.

Gilt für: SQL Server Reporting Services (2016)

C:\Program Files (x86)\Microsoft SQL Server\130\Tools\Binn  

Gilt für: SQL Server Reporting Services (2017 und höher)

C:\Program Files\Microsoft SQL Server Reporting Services\Shared Tools

Gilt für: Power BI-Berichtsserver

C:\Program Files\Microsoft Power BI Report Server\Shared Tools

Argumente

-?
(Optional) Zeigt die Syntax der rs -Argumente an.

-i input_file
(Erforderlich) Gibt die auszuführende RSS-Datei an. Dieser Wert kann einen relativen oder einen vollqualifizierten Pfad zur RSS-Datei enthalten.

-s serverURL
(Erforderlich) Gibt den Namen des Webservers und den Namen des virtuellen Verzeichnisses auf dem Berichtsserver an, in dem die Datei ausgeführt werden soll. Ein Beispiel für eine Berichtsserver-URL ist https://examplewebserver/reportserver. Das Präfix http:// oder https:// zu Beginn des Servernamens ist optional. Wenn Sie kein Präfix angeben, verwendet der Berichtsserver-Skripthost zunächst https:// und dann http://, falls https:// nicht verfügbar ist.

-u [Domäne\]Benutzername
(Optional) Gibt ein Benutzerkonto an, das für die Herstellung einer Verbindung mit dem Berichtsserver verwendet wird. Wenn -u und -p nicht angegeben werden, wird das aktuelle Windows-Benutzerkonto verwendet.

-p password
(Erforderlich, wenn -u angegeben ist.) Gibt das Kennwort an, das mit dem -u -Argument verwendet wird. Bei diesem Wert wird die Groß-/Kleinschreibung beachtet.

-e
(Optional) Gibt den SOAP-Endpunkt für die Ausführung des Skripts an. Gültige Werte sind:

  • Mgmt2010

  • Mgmt2006

  • Mgmt2005

  • Exec2005

Wird kein Wert angegeben, wird der Endpunkt Mgmt2005 verwendet. Weitere Informationen zu den SOAP-Endpunkten finden Sie unter Berichtsserver-Webdienst-Endpunkte.

-l time_out
(Optional) Gibt die Anzahl von Sekunden an, die verstreichen, ehe sich für die Verbindung mit dem Server ein Timeout ergibt. Der Standardwert ist 60 Sekunden. Wenn Sie keinen Zeitüberschreitungswert angeben, wird der Standardwert verwendet. Ein Wert von 0 gibt an, dass sich für die Verbindung kein Timeout ergibt.

-b
(Optional) Gibt an, dass die Befehle in der Skriptdatei als Batch ausgeführt werden. Falls ein Befehl fehlschlägt, wird ein Rollback für den Batch ausgeführt. Einige Befehle können nicht als Batch ausgeführt werden. Diese Befehle werden wie gewohnt ausgeführt. Nur Ausnahmen, die ausgegeben werden und nicht innerhalb des Skripts behandelt werden, führen zu einem Rollback. Wenn das Skript eine Ausnahme behandelt und normalerweise von Mainzurückgegeben wird, wird ein Commit für den Batch ausgeführt. Wenn Sie diesen Parameter nicht angeben, werden die Befehle ausgeführt, ohne dass ein Batch erstellt wird. Weitere Informationen finden Sie unter Methoden der Batchverarbeitung.

-v globalvar
(Optional) Gibt globale Variablen an, die in dem Skript verwendet werden. Wenn das Skript globale Variablen verwendet, müssen Sie dieses Argument angeben. Der angegebene Wert muss für die in der RSS-Datei definierten globalen Variablen gültig sein. Sie müssen eine globale Variable für jedes -v-Argument angeben.

Das Argument -v wird in der Befehlszeile angegeben, um zur Laufzeit einen Wert für eine globale Variable festzulegen, die in Ihrem Skript definiert ist. Wenn Ihr Skript beispielsweise eine Variable namens parentFolder, enthält, können Sie in der Befehlszeile einen Namen für diesen Ordner angeben:

rs.exe -i myScriptFile.rss -s https://myServer/reportserver -v parentFolder="Financial Reports"

Globale Variablen werden mit den vorliegenden Namen erstellt und auf die bereitgestellten Werte festgelegt. Durch Angeben von -v a="1" -v b="2" werden beispielsweise eine Variable namens a mit dem Wert1und eine Variable b mit dem Wert2erstellt.

Globale Variablen stehen für alle Funktionen im Skript zur Verfügung. Eine Kombination von umgekehrtem Schrägstrich und einem Anführungszeichen (\") wird als Anführungszeichen interpretiert. Anführungszeichen sind nur erforderlich, wenn die Zeichenfolge ein Leerzeichen enthält. Variablennamen müssen für Microsoft Visual Basic gültig sein. Sie müssen mit einem Buchstaben oder Unterstrich beginnen und Buchstaben, Zahlen oder Unterstriche enthalten. Reservierte Wörter können nicht als Variablennamen verwendet werden. Weitere Informationen zur Verwendung globaler Variablen finden Sie unter Integrierte Sammlungen in Ausdrücken (Berichts-Generator und SSRS).

-t
(Optional) Schreibt Fehlermeldungen in das Ablaufverfolgungsprotokoll. Dieses Argument enthält keinen Wert. Weitere Informationen finden Sie unter Report Server Service Trace Log.

Berechtigungen

Um das Tool ausführen zu können, müssen Sie die Berechtigung besitzen, eine Verbindung mit der Berichtsserverinstanz herzustellen, für die das Skript ausgeführt wird. Durch das Ausführen von Skripts können Sie Änderungen am lokalen Computer oder an einem Remotecomputer durchführen. Sollen Änderungen an einem Berichtsserver durchgeführt werden, der auf einem Remotecomputer installiert ist, geben Sie den Remotecomputer im -s -Argument an.

Beispiele

Das folgende Beispiel zeigt, wie die Skriptdatei angegeben wird, die das Visual Basic .NET-Skript und die auszuführenden Webdienstmethoden enthält.

rs -i c:\scriptfiles\script_copycontent.rss -s https://localhost/reportserver  

Ein ausführliches Beispiel finden Sie unter Reporting Services-Beispielskript rs.exe zum Kopieren von Inhalten zwischen Berichtsservern.

Weitere Beispiele finden Sie unter Ausführen einer Reporting Services-Skriptdatei

Hinweise

Sie können Skripts so definieren, dass sie Systemeigenschaften festlegen, Berichte veröffentlichen usw. Die Skripts, die Sie erstellen, können jede Methode der Reporting Services -API einschließen. Weitere Informationen zu den verfügbaren Methoden und Eigenschaften finden Sie unter Berichtsserver-Webdienst.

Das Skript muss in Visual Basic .NET-Code geschrieben und in einer Unicode- oder UTF-8-Textdatei mit der Dateinamenerweiterung „.rss“ gespeichert sein. Das Hilfsprogramm rs kann nicht zum Debuggen von Skripts verwendet werden. Führen Sie den Code in Microsoft Visual Studio aus, um ein Skript zu debuggen.