Windows-Anwendungsentwicklung – Bewährte Methoden

Die bewährten Methoden in diesem Dokument helfen Ihnen, großartige Windows-Apps zu erstellen, die ca. 1,5 Milliarden verschiedene PC-Benutzer weltweit erreichen und begeistern. Dieses Dokument ist in die folgende Abschnitte unterteilt:

  1. Benutzererfahrung: Anleitungen in diesem Abschnitt helfen Ihnen, das Aussehen, Verhalten und die Benutzerfreundlichkeit Ihrer Apps zu verbessern.
  2. Leistung und Grundlagen: Anleitungen in diesem Abschnitt helfen Ihnen, die Leistung und Ressourcenauslastung Ihrer App zu verbessern.
  3. Betriebssystem/Hardwareoptimierung: Anleitungen in diesem Abschnitt helfen Ihnen, Ihre Pakete und Verteilung für eine Vielzahl von Hardwarekonfigurationen zu optimieren.
  4. Anwendungsermittlung und -verwaltung: Anleitungen in diesem Abschnitt erleichtern Benutzern das Ermitteln, Installieren, Aktualisieren und Deinstallieren Ihrer App.
  5. Barrierefreiheit: Anleitungen in diesem Abschnitt helfen Ihnen beim Erstellen barrierefreier und inklusiver Erfahrungen.
  6. Sicherheit und Datenschutz: Anleitungen in diesem Abschnitt helfen Ihnen, Sicherheitsrisiken zu mindern und die Datenschutzanforderungen Ihrer Benutzer zu erfüllen.

Benutzererfahrung (UX)

Windows 11 markiert eine visuelle Entwicklung des Windows-Betriebssystems, die das Aussehen, Verhalten und die Benutzerfreundlichkeit von Windows verbessert. Unsere Studien zeigen, dass Benutzer hohe Erwartungen an Windows-Apps haben:

  • Sie erwarten, dass Windows-Apps mit einer vollständigen Palette von Eingaben arbeiten können.
  • Sie erwarten Design- und Interaktionsmuster, die auf aktuellen und zukünftigen Geräten nativ aussehen und sich so verhalten.
  • Sie erwarten Unterstützung für moderne Fensterworkflows und Shellintegrationspunkte.

Wenn sich Anwendungen an Windows-Stile und Windows-Standardverhaltensweisen halten, müssen Benutzer keine Interaktionsmuster neu erlernen. Dies erleichtert Benutzern die Verwendung Ihrer App. Eine App, die gut aussieht, kann einen großartigen ersten Eindruck erzeugen, aber eine App, die auch bedienfreundlich ist und dem Benutzer hilft, seine Ziele zu erreichen, wird einen großartigen, dauerhaften Eindruck hinterlassen.

Windows 11 wurde auf Grundlage der Windows 11-Designprinzipien entwickelt. Wenn Sie sich beim Erstellen Ihrer Apps an diese Richtlinien halten, helfen sie Ihnen, die Erwartungen Ihrer Kunden an eine großartige App-Erfahrung zu erfüllen. Wenn Sie die neuesten und empfohlenen UI/UX-Muster für Windows-Anwendungen in Ihre Windows-Anwendungen integrieren möchten, empfehlen wir Ihnen, sich auf diese fünf Bereiche zu konzentrieren:

  • Layout
  • Benutzeroberflächeninteraktion
  • Visueller Stil
  • Fensterverhalten
  • Shell-Integrationspunkte

WinUI 3 bietet durch seine allgemeinen Steuerelemente integrierte Unterstützung für viele dieser Funktionen und Stile. Wenn Sie WinUI 3 nicht verwenden können, sollten Sie die Emulation der in unseren Design-Toolkits und unserem WinUI-Katalog gezeigten Stile in Erwägung ziehen.

Layout

Windows-Anwendungen werden mit zahlreichen Konfigurationen ausgeführt, die den Anforderungen der Benutzer entsprechen. Testen Sie die Bereiche und/oder Seiten Ihrer Anwendung für eine Vielzahl von Dimensionen, Geräten, Fenstergrößen, DPI-Einstellungen und Skalierungseinstellungen. Ihre Anwendung sollte wie erwartet funktionieren, auch wenn sie extrem verkleinert wird.

DPI-Flexibilität

WinUI-Anwendungen skalieren sich automatisch auf jede Anzeige, auf der sie ausgeführt werden. Andere Windows-Programmiertechnologien (Win32, WinForms, WPF usw.) verarbeiten die monitorabhängige DPI-Skalierung nicht automatisch. Ohne zusätzliche Arbeit zur Unterstützung der monitorabhängigen DPI-Skalierung für diese Technologien werden Anwendungen möglicherweise unscharf oder in falscher Größe dargestellt. Weitere Informationen finden Sie unter Entwicklung von Desktopanwendungen mit hoher DPI-Auflösung unter Windows.

Dynamisches Layout

Verwenden Sie reaktionsfähige Designtechniken, um Ihre App-Seiten für unterschiedliche Fenstergrößen zu optimieren. Befolgen Sie die Richtlinien zum Schwenken oder Scrollen, um sicherzustellen, dass Benutzer immer auf Ihre Inhalte zugreifen können, unabhängig davon, wie klein das App-Fenster wird.

Benutzeroberflächeninteraktion

Windows-Benutzer können aus einer Vielzahl von Eingabegeräten auswählen, um mit Ihrer Anwendung zu interagieren, und Windows verfügt über bestimmte Systemumgebungen, die Benutzern vertraut sind. Wenn Ihre Anwendung auf diese Umgebungen ausgerichtet ist, können Ihre Benutzer Ihre Anwendung zuverlässig nutzen. Wenn Ihre App diese Konventionen nicht befolgt, finden Benutzer dies möglicherweise verwirrend oder frustrierend.

Objektbezogene Befehle

Verwenden Sie objektbezogene Befehle wie Kontextmenüs, Wischen-Befehle und Tastenkombinationen. Windows 11 verbessert das Verhalten des Rechtsklick-Kontextmenüs. Wenn Ihre also App Kontextmenüs verwendet, lesen Sie die neuesten Anleitungen zur Integration von Kontextmenüs. WinUI-Textsteuerelemente machen Befehle für Ausschneiden/Kopieren/Einfügen automatisch verfügbar, für andere Steuerelemente ist jedoch möglicherweise zusätzliche Arbeit erforderlich, damit diese Befehle unterstützt werden.

Textinteraktion

Wenn Text in einer Anwendung vorhanden ist, erwarten Benutzer, dass sie ihn auswählen und kopieren können. Wenn der Text bearbeitbar ist, erwarten sie, dass sie ihn auch ausschneiden und einfügen können. Durch die Bereitstellung konsistenter Tastenkombinationen für Benutzer können diese ihre Aufgaben effizienter erledigen. Stellen Sie sicher, dass diese Aktionen mithilfe von Tastatur, Maus oder Trackpad oder per Touch- und Stifteingabe ausgeführt werden können.

Schwenken und Scrollen

Es ist ungewöhnlich, dass die Benutzeroberfläche einer Anwendung vollständig auf eine einzelne Seite passt, auf der nicht gescrollt werden muss. Auch wenn nur wenige UI-Elemente vorhanden sind, können Benutzer die Größe des App-Fensters ungehindert ändern. Dies kann dazu führen, dass einige UI-Elemente ausgeblendet werden. Stellen Sie sicher, dass die Benutzeroberfläche Ihrer Anwendung Scrollen und Schwenken (mithilfe von Tastatur, Maus oder Trackpad, per Touch- und Stifteingabe) ordnungsgemäß unterstützt, damit Benutzer auf alle UI-Elemente zugreifen können, die möglicherweise aus dem sichtbaren Fensterbereich verschoben wurden.

Visueller Stil

Windows 11 basiert auf den Windows 11-Designprinzipien: mühelos, ruhig, persönlich, vertraut, vollständig und einheitlich. Wir sind der Meinung, dass Umgebungen, bei denen diese Prinzipien umgesetzt werden, großartige Benutzererfahrungen unter Windows ermöglichen.

Materialien: Acryl und Mica

Acryl und Mica sind visuelle Materialien, die interaktiven UI-Steuerelementen einen besonderen visuellen „okkludierten“ Stil verleihen. Verwenden Sie Acryl, um einen halbtransparenten Stil auf vorübergehende Oberflächen wie Kontextmenüs, Flyouts und andere Elemente anzuwenden, die einfach wieder ausgeblendet werden können. Verwenden Sie Mica, um einen subtilen adaptiven Farbton zu langlebigen UI-Oberflächen wie der Titelleiste hinzuzufügen.

Weitere Informationen zu den Materialien Acryl und Mica finden Sie unter Dinge, die Sie tun können, um Ihre App unter Windows 11 ansprechend zu gestalten.

Dunkle und helle Designs

Dunkle und helle Designs bieten Benutzern eine Möglichkeit, Ihre App an ihre visuellen Vorlieben anzupassen. Windows 11 aktualisiert die Farbtöne, um sie schonender für die Augen zu gestalten, indem reines Weiß und Schwarz vermieden wird, was die Farben viel angenehmer macht. WinUI unterstützt den Wechsel zwischen dunklen und hellen Designs standardmäßig (siehe XAML-Designressourcen). Informationen zu Win32-Apps finden Sie unter Unterstützen dunkler und heller Designs in Win32-Apps. (Die Titelleiste in Win32-Apps passt sich nicht automatisch an das dunkle Design an. Achten Sie darauf, die Anweisungen zur Titelleiste im Artikel zu befolgen.)

Aktualisierte UI-Elemente

Die Windows 11-Geometrie wurde überarbeitet, um moderne App-Erfahrungen zu unterstützen. Progressiv abgerundete Ecken, geschachtelte Elemente und konsistente Bundstege ergeben in Kombination eine weiche, ruhige und einladende Wirkung, die die Einheit von Zweck und Benutzerfreundlichkeit betont.

Die visuellen und verhaltensbezogenen Änderungen sind in WinUI 3 integriert. Verwenden Sie möglichst WinUI 3, um von der bereits geleisteten Vorarbeit zu profitieren. Wenn Sie WinUI 3 nicht verwenden können, sollten Sie die Emulation der in unseren Design-Toolkits und unserem WinUI-Katalog gezeigten Stile in Erwägung ziehen.

Kontextmenü

Ein Kontextmenü wird vom Benutzer mit der rechten Maustaste oder durch Tippen und Halten aufgerufen. Ein Menü mit Befehlen wird angezeigt, die für den Kontext des Steuerelements, mit dem der Benutzer interagiert, relevant sind. Benutzer erwarten, dass das Aussehen und Verhalten von Kontextmenüs in Windows einheitlich ist. Verwenden Sie möglichst die von der Plattform bereitgestellten Kontextmenüs, um Einheitlichkeit mit dem restlichen System zu erreichen.

Symboldarstellung und Typografie

Windows 11 hat aktualisierte Symbole („Segoe Fluent Icons“), verbesserte Unterstützung für animierte Symbole und eine neue Benutzeroberflächen-Schriftart ("Segoe UI Variable"). Es wird empfohlen, diese neuen Symbole und die neue Schriftart wann immer möglich zu verwenden, um kohärent mit Windows 11 zu sein. Die neue Schriftart sorgt für eine viel weichere Geometrie und erhöht die Lesbarkeit des Texts erheblich.

Weitere Informationen zu Symboldarstellung und Typografie unter Windows finden Sie unter Dinge, die Sie tun können, um Ihre App unter Windows 11 ansprechend zu gestalten.

Fensterverhalten und -stil

Anwendungen werden in einem von Windows bereitgestellten Frame ausgeführt, und Benutzer erwarten, dass das integrierte Windows-Aussehen und -Verhalten in allen App-Fenstern einheitlich ist. Erwägen Sie, die hier aufgeführten Features zu unterstützen, um sicherzustellen, dass Ihre App so aussieht und funktioniert, wie es Benutzer unter Windows 11 erwarten.

Andocklayout

Das Andocken von Fenstern wurde unter Windows 11 optimiert. Das Menü „Andocklayouts“ ist ein neues Feature, mit dem Benutzer die Vorteile vom Andocken von Fenstern erkunden und nutzen können. Verwenden Sie das Menü „Andocklayouts“, um Ihre App in verschiedenen Andocklayouts zu testen und sicherzustellen, dass Ihre App unterschiedliche Andockgrößen unterstützt (1/2-, 1/3-, 1/4-Bildschirm).

Wenn das Menü „Andocklayouts“ für Ihre App nicht standardmäßig angezeigt wird, finden Sie unter Unterstützen von Andocklayouts für Desktop-Apps unter Windows 11 einige Schritte, die Sie ausführen können, um es zu aktivieren.

Titelleiste und Titelleistenschaltflächen

Über die Titelleiste und Titelleistenschaltflächen (Minimieren, Maximieren, Schließen) interagieren Benutzer mit Windows, um die Größe von App-Fenstern zu ändern oder App-Fenster zu verschieben und zu schließen. Eine einheitliche Umgebung trägt dazu bei, dass Benutzer Ihre Anwendung reibungslos nutzen können. Weitere Informationen zum Design der Titelleiste und der Titelleistenschaltflächen für Windows finden Sie unter Titelleiste.

Sie können die Windows App SDK-APIs verwenden, um App-Inhalte in die Titelleiste von WinUI 3-, .NET-, WinForms- und WPF-Apps zu integrieren.

Abgerundete Ecken

In den meisten Fällen verfügt das Fenster Ihrer App standardmäßig über abgerundete Ecken unter Windows 11. Wenn Sie Ihr App-Fenster angepasst und keine abgerundeten Ecken haben, erfahren Sie unter Anwenden abgerundeter Ecken in Desktop-Apps für Windows 11 einige Dinge, die Sie tun können. Sie sollten auch vermeiden, Fensterrahmen und -schatten anzupassen, wodurch verhindert werden kann, dass das System die Fensterecken abrundet.

Shell-Integrationspunkte

Durch die Integration der Windows-Shell können Benutzer Ihre App auch dann nutzen, wenn sie nicht im Vordergrund ausgeführt wird oder nicht auf dem Bildschirm sichtbar ist. Wenn Ihre App gut in Windows integriert ist, wird sie Teil des Benutzerworkflows mit anderen Anwendungen und trägt zu einem nahtlosen Erlebnis bei.

Popupbenachrichtigungen

Popupbenachrichtigungen sind die Windows-Benachrichtigungen, die am unteren Rand des Bildschirm des Benutzers sowie im Info-Center angezeigt werden.

  • Benachrichtigungen sollten für Ihre Benutzer personalisiert, umsetzbar und nützlich sein. Versuchen Sie, Ihren Benutzern das Gewünschte zu geben, nicht das, was Sie ihnen mitteilen möchten.
  • Benachrichtigungen sollten nicht zu ausführlich sein. Zu viele Unterbrechungen durch Ihre App führen dazu, dass Benutzer diesen kritischen Kommunikationskanal für Ihre App deaktivieren.
  • Reagieren Sie auf die Absicht des Benutzers. Wenn eine Benachrichtigung ausgewählt wird, sollte Ihre App im Kontext der Benachrichtigung gestartet werden. Die einzige Ausnahme dieser Richtlinie ist, wenn der Benutzer eine Schaltfläche in Ihrer Benachrichtigung auswählt, die einer Hintergrundaufgabe zugeordnet ist, z. B. einer Schnellantwort.
  • Bieten Sie eine konsistente Info-Center-Erfahrung. Halten Sie das Info-Center übersichtlich, indem Sie alte Benachrichtigungen löschen.

Weitere Informationen zu Popupbenachrichtigungen finden Sie unter Grundlagen des Benachrichtigungsdesigns.

Leistung und Grundlagen

Windows-Benutzer erwarten, dass Windows-Apps hervorragende Leistung und Grundlagen zeigen. Wenn Sie Ihre App entwerfen und erstellen, ist es wichtig, die Optimierung der Speicherauslastung, des Stromverbrauchs, der Reaktionsfähigkeit, der Zuverlässigkeit und der Auswirkungen auf die langfristige Nachhaltigkeit im Hinterkopf zu behalten. Durch die Zuteilung von Zeit zum Testen und Messen der Grundlagen und Leistung Ihrer Anwendung wird sichergestellt, dass Ihre Benutzer eine erstklassige Erfahrung bekommen.

Das Befolgen der in diesem Abschnitt dargelegten bewährten Methoden wird Ihnen helfen, die Erwartungen Ihrer Kunden hinsichtlich dieser Kriterien zu erfüllen.

Weitere Informationen finden Sie in der Übersicht über Leistung und Grundlagen, worin Fragen wie „Was bedeutet Anwendungsleistung, und warum ist sie wichtig?“ oder „Mit welchen Tools kann ich die Leistung von Windows-Anwendungen messen?“ behandelt werden. Außerdem werden Links bereitgestellt zu Fallstudien, relevanten Blogs, Support-Communitys sowie Informationen dazu, was Leistungs-Engineering mit Nachhaltigkeit zu tun hat – die Verringerung der Auswirkungen Ihrer Anwendung auf unseren Planeten.

Betriebssystem/Hardwareoptimierung

Windows-Apps können auf verschiedene Arten erstellt, gepackt und bereitgestellt werden. Die bewährten Methoden in diesem Abschnitt helfen Ihnen dabei, diese Aspekte Ihrer Anwendung hardwarekonfigurationsübergreifend zu optimieren.

MSIX App Attach und Azure Virtual Desktop

Wenn Ihre App in einer Unternehmensumgebung am besten ausgeführt werden soll, fügen Sie Unterstützung für MSIX App Attach hinzu.

Mit MSIX App Attach (Feature zum Anfügen von Apps) können Sie MSIX-Anwendungen sowohl auf physischen als auch auf virtuellen Computern bereitstellen. Das Feature wurde speziell für Azure Virtual Desktop (AVD) entwickelt, einen in der Cloud ausgeführten Dienst für die Desktop- und App-Virtualisierung. Die Verwendung von MSIX App Attach mit AVD kann Ihnen helfen, die Anmeldezeiten für Benutzer zu verbessern und die Infrastrukturkosten Ihres Unternehmens zu reduzieren.

Windows auf Arm

Windows kann auf Arm-Geräten ausgeführt werden. Arm-PCs profitieren von verlängerter Akkulaufzeit und integrierter Unterstützung für mobile Datennetzwerke. Diese PCs bieten außerdem eine hervorragende Anwendungskompatibilität und ermöglichen es Ihnen, Ihre vorhandenen x86- und x64-Anwendungen unverändert auszuführen.

Um optimale Leistung zu erzielen, sollten Sie Ihren Apps ermöglichen, die Vorteile der energieeffizienten Arm-Prozessorarchitektur in vollem Umfang zu nutzen, indem Sie entweder eine vollständige Arm-Version erstellen oder die Teile der Codebasis optimieren, die am meisten von der nativen Leistung profitieren würden. Weitere Informationen zu diesen Methoden finden Sie unter Windows auf Arm und Arm64EC für Windows 11-Apps auf Arm.

Pushbenachrichtigungen

Pushbenachrichtigungen ermöglichen es Ihnen, Informationen auf leistungsoptimierte Weise von Ihrem Clouddienst an Ihre App zu senden. Pushbenachrichtigungen umfassen unformatierte Benachrichtigungen, Badge-Benachrichtigungen und Popupbenachrichtigungen, die von Ihrem Clouddienst gesendet werden.

  • Verwenden Sie Push-Benachrichtigungen, um die App/den Client zu aktivieren, anstatt ihn immer ausgeführt zu lassen, um die Leistung auf dem Gerät des Benutzers zu optimieren.
  • Benachrichtigungskanäle sind nicht zum Senden von Werbung gedacht.
  • Respektieren Sie retry-after-Header – dies schützt unseren Dienst und stellt den Erfolg der Benachrichtigungsübermittlung sicher.
  • Entfernen Sie abgelaufene/widerrufene Kanäle aus dem System. Der Windows-Benachrichtigungsdienst (Windows Notification Service, WNS) verarbeitet keine Anforderungen für abgelaufene/widerrufene Kanäle.
  • Vermeiden Sie plötzliche, große Anforderungsspitzen an den WNS. Dies kann zu gedrosselten Antworten führen.
  • Nutzen Sie den MS-CV-Header. Dieser hilft bei der End-to-End-Nachverfolgbarkeit und -Diagnose.
  • Richten Sie einen Sicherungsmechanismus für den Fall ein, dass Benachrichtigungen nicht funktionieren.
  • Verwenden Sie Azure Notification Hubs (ANH). ANH bietet Ihnen Zugriff auf Engagement-Features wie Zielgruppen, Planen von Benachrichtigungen und Übertragen von Benachrichtigungen (Broadcasts). Wenn Sie heutzutage ein reiner Windows-Entwickler sind, erleichtert Ihnen die Verwendung von ANH die zukünftige Übertragung Ihrer Benachrichtigungsinfrastruktur auf andere Plattformen.

Anwendungsermittlung und -verwaltung

Zuverlässige Installations-, Update- und Deinstallationserfahrungen sind wichtige Teile einer konsistenten, qualitativ hochwertigen Benutzererfahrung. Die folgenden bewährten Methoden helfen dabei, sicherzustellen, dass Ihre Anwendung bei der Ermittlung und Verwaltung durch Ihre Benutzer einen guten Eindruck hinterlässt:

Anwendungsermittlung

  • Wenn Sie Ihre App im Microsoft Store listen lassen, kann diese für Benutzer dadurch besser auffindbar werden.
  • Wenn Sie Ihre App auf mehreren Kanälen hosten (z. B. auf einer Website und im Microsoft Store), sollte Ihre Anwendung über eine konsistente Anwendungsidentität und einen einheitlichen Aktualisierungsmechanismus auf allen Kanälen verfügen.
  • Verteilen Sie Ihre App über den Microsoft Store, damit sie von einer größeren Zahl von Benutzern gefunden wird. Beachten Sie, dass Store Apps Benutzern über den Windows-Paket-Manager WinGet zur Verfügung gestellt werden. Wenn Sie Ihre App nicht im Microsoft Store veröffentlichen, können Sie sie immer noch über das WinGet -Repository einfach in WinGet auffindbar machen.

Installation und Deinstallation

  • Unterstützen Sie die Installation pro Benutzer. Dadurch können Benutzer einfacher installieren und Eingabeaufforderungen der Benutzerkontensteuerung (UAC) vermeiden.
  • Stellen Sie sicher, dass die Installation Ihrer Anwendung fehlerfrei, transparent und hinsichtlich der Dateiverwaltung durchdacht ist. Die Installation Ihrer Anwendung sollte keine temporären Dateien zurücklassen.
  • Vermeiden Sie die Anforderung erhöhter Berechtigungen zum Installieren sowie von Betriebssystemneustarts, wenn möglich.
  • Unterstützen Sie eine automatische Installation. Dies ist für die Verwaltbarkeit der App in Unternehmensumgebungen wichtig.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre App in der Liste „Apps –> Installierte Apps“ aufgeführt ist.
  • Erwägen Sie die Verwendung von MSIX, um sicherzustellen, dass Benutzer eine reibungslose Installations-, Update- und Deinstallationserfahrung erleben. MSIX entfernt automatisch die App-Binärdateien und -Daten automatisch. Informationen dazu, wie gepackte Apps Dateien und Registrierungseinträge behandeln, finden Sie unter Grundlegendes dazu, wie gepackte Desktop-Apps unter Windows ausgeführt werden.
  • Stellen Sie bei nicht gepackten Apps sicher, dass Ihre Anwendung einfach über die Liste „Apps –> Installierte Apps“ in den „Einstellungen“ deinstalliert werden kann. Wenn Ihre Anwendung deinstalliert wird, stellen Sie sicher, dass auch Startmenüeinträge, Dateien, Verzeichnisse, Registrierungseinträge und temporäre Dateien entfernt werden. Erwägen Sie, Ihren Benutzern die Möglichkeit zu geben, ihre Daten zu erhalten, wenn sie Ihre Anwendung deinstallieren.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre App während der Deinstallation alle Binärdateien und Anwendungsdaten entfernt. Vom Benutzer erstellte Inhalte sollten an Speicherorten wie Documents gespeichert werden, die dann von Benutzern aufbewahrt werden können, auch nachdem die App deinstalliert wurde.
  • Vermeiden Sie die Installation oder Aktualisierung von Systembinärdateien, die möglicherweise einen Neustart erfordern.
  • Nehmen Sie eine Integration in RestartManager vor, um den Zustand zwischen Betriebssystemupdates zu speichern und wiederherzustellen.

Aktualisierungen

  • Unterstützen Sie einen Updatemechanismus, der es gestattet, Ihre App neu zu starten, wenn es dem Benutzer passt. Erwägen Sie die Verwendung der Neustart-APIs aus dem Windows App SDK, um das App-Verhalten für WinUI 3-Apps zu verwalten.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Updatemechanismus nur die wesentlichen, geänderten Komponenten herunterlädt, die aktualisiert werden müssen. Dies kann die erforderliche Netzwerkbandbreite minimieren.
  • Stellen Sie sicher, dass Sie eine Möglichkeit zum Aktualisieren und Reparieren Ihrer App bereitstellen. Erwägen Sie MSIX, das die Updatereparatur automatisch behandelt. Weitere Informationen finden Sie unter Automatisches Aktualisieren und Reparieren von Apps.
  • Erwägen Sie pushbenachrichtigungsbasierte Updates oder das Suchen nach verfügbaren Updates beim Start der App oder bei deren Neustart.

Zusätzliche Ressourcen

Zugriff

Barrierefreie Windows-Anwendungen unterstützen funktionsreiche und inklusive Erfahrungen für so viele Personen wie möglich, einschließlich solcher mit Behinderungen (sowohl temporär als auch permanent), unterschiedlichen persönlichen Einstellungen, bestimmten Arbeitsstilen oder situationsbedingten Einschränkungen (z. B. gemeinsam genutzte Arbeitsbereiche/Coworking, beim Autofahren, Kochen, Blendeffekte usw.).

Tatsächlich definiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO, World Health Organization) Behinderung nicht als persönliches Merkmal, sondern als eine nicht übereinstimmende Interaktion zwischen einer Person und der sie umgebenden physischen und digitalen Welt.

Barrierefreiheit ist gut für Personen und fürs Geschäft

Barrierefreiheit ist eine Verantwortung

Mehr als 1 Milliarde Menschen weltweit haben eine Form von Behinderung. Allerdings hat nur 1 von 10 Zugang zu der Hilfstechnologie, die erforderlich ist, um vollständig an unserem wirtschaftlichen und sozialen Leben teilzunehmen. In der Regel ist die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Behinderungen doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Behinderung. Und Behinderungen – ob situationsbedingt, vorübergehend oder dauerhaft – können jeden von uns jederzeit treffen.

Barrierefreiheit ist eine Gelegenheit

Gemäß dem Microsoft Accessibility Approach Datasheet (Microsoft-Barrierefreiheitsansatz-Datenblatt): Inklusive Organisationen, die bewährte Methoden für die Beschäftigung und Unterstützung von Personen mit Behinderungen am Arbeitsplatz nutzen, übertreffen ihre Mitbewerber und schneiden besser ab, wenn es darum geht, Top-Talente zu akquirieren und zu binden. Millennials, die bis 2020 75 % der globalen Arbeiterschaft darstellen werden, wählen in der Regel Arbeitgeber aus, die ihre Werte widerspiegeln. Diversität (Vielfalt) und Inklusion stehen ganz oben auf dieser Liste.

Integrieren von Barrierefreiheit

Wenn Sie Barrierefreiheit in Ihre Windows-Apps integrieren, kann dies die Benutzerbindung maximieren, die Produktzufriedenheit steigern und die Produkttreue fördern. Das proaktive Entwerfen und Implementieren barrierefreier Erfahrungen führt langfristig in der Regel zu verringerten Entwicklungs- und Wartungskosten.

Ausführliche Anleitungen zum Erstellen barrierefreier Windows-Apps finden Sie unter Barrierefreiheit in Windows 11 und Windows 10.

Barrierefreiheitstests

Accessibility Insights (Barrierefreiheits-Erkenntnisse) ist eine leistungsstarke Suite von Tools, mit denen Entwickler die Barrierefreiheit ihrer Apps und Dienste testen können. Hier sehen Sie einige Tools, die Sie beim Testen der Barrierefreiheit nutzen können:

  1. „Inspect“ (Untersuchen) in Accessibility Insights für Windows. Untersuchen Sie den Barrierefreiheitsbaum auf niedrig hängende Früchte wie Hinweise in Bezeichnungen, falsche Rollen usw.
  2. „Event Monitoring“ (Ereignisüberwachung) in Accessibility Insights für Windows. Weitere Informationen zur Ereignisüberwachung finden Sie unter Unterstützen von Automatisierungs-Steuerelementtypen in der Benutzeroberfläche.
  3. Führen Sie automatisierte Überprüfungen von Accessibility Insights in Ihren PRs oder Ihrer CI/CD aus. Weitere Informationen finden Sie in den axe-pipelines-samples.
  4. Beheben Sie alle gefundenen Fehler, da sie alle direkte Auswirkungen auf die Barrierefreiheit haben.

Sicherheit und Datenschutz

Eine unsichere Anwendung kann ein Einstiegspunkt sein, der es einem Angreifer ermöglicht, böswillige Aktivitäten auszuführen. Auch wenn Ihre App keine Sicherheitsfehler hat, können Angreifer Ihre App verwenden, um ihre Angriffe durch Phishing und andere Formen von Social Engineering zu initiieren, die Sicherheits- und Datenschutzgrenzen verletzen. Die bewährten Methoden in diesem Abschnitt helfen Ihnen, Risiken im Zusammenhang mit Sicherheit und Datenschutz des Benutzers abzumildern.

Sicherheitsrichtlinien

  • Befolgen Sie den Security Development Lifecycle für die gesamte Entwicklung.
    • Bedrohungsmodellierung kann Ihnen helfen, Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
    • Die Verwendung sicherer Bibliotheken, Sprachen und Tools minimiert Implementierungsfehler.
    • Sichere Standardwerte können Sicherheitsprobleme verhindern, die durch Benutzerfehler verursacht werden.
  • Fordern Sie keine Administratorrechte an, um Ihre App zu installieren.
    • Idealerweise sollte Ihre App sowohl administrative Installationen als auch Installationen pro Benutzer unterstützen.
    • Die Verwendung von MSIX-Paketen ist eine Möglichkeit, dies zu erreichen.
  • Fordern Sie keine Administratorrechte an, um Ihre App auszuführen.
  • Verwenden Sie bevorzugt Sprachen mit garantierter Speichersicherheit (z. B. C#, JavaScript oder Rust), insbesondere für riskante Codepfade (z. B. das Analysieren nicht vertrauenswürdiger Daten).
  • Verwenden Sie alle Sicherheitsschutzmaßnahmen, die von Ihrem Compiler und Toolset bereitgestellt werden (siehe Sicherheitsfeatures in Microsoft Visual C++ für Visual C++).
  • Verwenden Sie immer die Standardbibliotheken Ihrer ausgewählten Sprache oder Ihres gewählten Frameworks für Kryptografie und anderen sicherheitsrelevanten Code. Versuchen Sie nicht, Ihre eigenen zu erstellen.
  • Signieren Sie alle Komponenten Ihrer Anwendung digital – nicht nur das Installationsprogramm, sondern auch die Deinstallationsroutine (wenn Sie eine haben). Signieren Sie außerdem alle EXE-, DLL- und anderen ausführbaren Dateien, aus denen Ihre App besteht.
    • Anhand digitaler Signaturen kann der Benutzer die Echtheit Ihrer App überprüfen, und sie ermöglichen Unternehmensadministratoren, ihre Geräte mithilfe von Windows Defender Application Control zu schützen.
    • Die Verwendung von MSIX-Paketen ist eine Möglichkeit, dies zu erreichen.
  • Stellen Sie sicher, dass die gesamte Netzwerkkommunikation über einen sicheren Transport erfolgt, z. B. SSL.
  • Richten Sie Schutzmaßnahmen oder andere Entschärfungen ein, die helfen können, Benutzer vor der versehentlichen Ausführung schädlicher Aktionen zu schützen, auch wenn sie von Angreifern dazu gezwungen werden.
    • Einfache Dialoge wie „Möchten Sie X wirklich tun? Ja/Nein“ sind in der Regel nicht wirksam, da Benutzer darauf konditioniert sind, auf „Ja“ zu klicken.

Die meisten modernen Apps sammeln und verwenden große Mengen von Daten – einschließlich personenbezogener Daten – aus verschiedenen Gründen. Telemetrie, Produktverbesserung und Monetarisierung sind drei gängige Gründe für die Verwendung von Daten, aber Benutzer und Regulierungsbehörden werden gleichermaßen sensibler für die Datenschutzauswirkungen dieser Praktiken. Sie erwarten Transparenz und Kontrolle über die von Apps gesammelten und verwendeten Daten. Verwenden Sie die folgenden Tipps, um den Datenschutzanforderungen Ihrer Benutzer gerecht zu werden.

Datenschutzrichtlinien

  • Stellen Sie sicher, dass Ihre App eine genaue Datenschutzrichtlinie bereitstellt. Idealerweise sollten Sie sowohl eine Zusammenfassung für ein einfaches Publikum (Ihre Nutzer) als auch eine ausführliche rechtliche Richtlinie (für Ihre Anwälte) bereitstellen.
  • Machen Sie sich mit Datenschutzbestimmungen in den Märkten vertraut, in denen Ihre App verfügbar sein wird, und stellen Sie sicher, dass Ihre App alle Anforderungen hinsichtlich Offenlegung, Nutzungsrechte, Löschanforderungen usw. erfüllt oder übertrifft.
  • Stellen Sie sicher, dass Sie die geringste Menge personenbezogener Daten sammeln, die erforderlich ist, um die Erfahrungen Ihrer App zu personalisieren.
    • Sammeln Sie keine Daten „nur für den Fall“ – es sollte einen legitimen Grund für das Sammeln jeglicher Daten geben, z. B. für die Verbesserung der Erfahrung des Kunden oder zur Erleichterung der Monetarisierung.
  • Holen Sie immer die Zustimmung des Benutzers ein, bevor Sie personenbezogene Daten sammeln und speichern, und geben Sie dem Benutzer eine einfache Möglichkeit, seine Entscheidung in Zukunft zurückzunehmen. Vermeiden Sie „Dark Patterns“ (wörtlich: „dunkle Muster“), z. B. in einem Einwilligungsdialogfeld die Schaltfläche „Ja“ größer oder prominenter als die Schaltfläche „Nein“ zu gestalten.
    • Ziehen Sie die geltenden Vorschriften heran, um festzustellen, welche spezifischen Offenlegungen und Einwilligungen für bestimmte Arten von Daten erforderlich sind. In einigen Regionen können Benutzer beispielsweise das Recht haben, die Daten, die Sie über sie gespeichert haben, anzuzeigen, zu ändern oder zu löschen.
  • Wenn Sie Daten über das Netzwerk übertragen müssen, verwenden Sie immer sichere Verbindungen, z. B. über TLS.
  • Vermeiden Sie das Speichern personenbezogener Daten an einem zentralen Ort (z. B. einer Website). Wenn Sie personenbezogene Daten speichern müssen, minimieren Sie die Menge der gespeicherten Daten, speichern Sie sie nur so lange wie unbedingt erforderlich, und stellen Sie sicher, dass sie sicher verschlüsselt sind.
  • Überprüfen Sie, ob alle Drittanbieterbibliotheken oder SDKs, die Sie verwenden, ebenfalls gute Datenschutzpraktiken einhalten. Beachten Sie, dass dies nicht nur auf Werbe-SDKs beschränkt ist – jede Bibliothek, die eine Verbindung mit dem Internet herstellt, kann den Datenschutz der Benutzer Ihrer App beeinträchtigen.