Datenquellen für den Power BI-Dienst
Daten bilden den Kern von Power BI. Zur Untersuchung von Daten können Sie Diagramme und Dashboards erstellen oder über Q&A Fragen stellen. Die Visualisierungen und Antworten beziehen die ihnen zugrunde liegenden Daten aus einem Semantikmodell, das aus einer Datenquelle stammt.
In diesem Artikel werden die Datenquellentypen beschrieben, mit denen Sie über den Power BI-Dienst eine Verbindung herstellen können. Es gibt viele weitere Arten von Datenquellen. Um diese anderen Datenquellen im Power BI-Dienst verwenden zu können, müssen Sie möglicherweise zuerst Power BI Desktop oder die erweiterten Datenabfrage- und Modellierungsfunktionen von Excel verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Databanken und Andere Datenquellen.
Inhalt ermitteln
Sie können den OneLake-Datenhub verwenden, um vorhandene Daten und Berichte zu untersuchen.
Wählen Sie auf Ihrer Power BI-Website im Navigationsbereich OneLake-Datenhub aus:
Die Kacheln oben auf der Seite zeigen empfohlene Datenelemente an. Beispielsweise können Daten empfohlen werden, weil sie von einer Person in Ihrer Organisation unterstützt werden oder weil kürzlich darauf zugegriffen wurde.
Unterhalb dieser Kacheln befindet sich eine Liste der Daten, auf die Sie Zugriff haben. Sie können filtern, um alle Daten, Ihre eigenen Daten oder Daten anzuzeigen, die von einer Person in Ihrer Organisation unterstützt werden:
Sie können Apps im Navigationsbereich auswählen, um Apps zu ermitteln, die von anderen Personen in Ihrer Organisation veröffentlicht wurden. Wählen Sie oben rechts auf dieser Registerkarte Apps abrufen aus, um Apps aus Onlinediensten auszuwählen, die Sie verwenden:
Viele Dienste verfügen über Vorlagen-Apps für Power BI. Für die meisten Dienste wird ein Konto benötigt. Weitere Informationen finden Sie unter Herstellen einer Verbindung mit den verwendeten Diensten mit Power BI.
Inhalt erstellen
Zum Erstellen von Inhalten können Sie Dateien oder Datenbanken importieren oder erstellen.
Dateien
So importieren Sie Dateien:
Wechseln Sie zu dem Arbeitsbereich, in den Sie die Dateien importieren möchten. Wählen Sie Neu und dann Semantikmodell aus:
Wählen Sie Excel oder CSV aus. Sie können Daten auch einfügen oder manuell eingeben.
Wenn Sie Excel- oder CSV-Dateien importieren oder manuell eine Arbeitsmappe erstellen, importiert Power BI alle unterstützten Daten in Tabellen und Datenmodelle in ein neues Power BI-Semantikmodell.
Sie können auch Dateien hochladen. Verwenden Sie diese Methode für PBIX-Dateien. Wenn Sie Excel-Dateien aus OneDrive oder SharePoint hochladen, erstellt Power BI eine Verbindung mit der Datei. Wenn Sie eine lokale Datei hochladen, fügt Power BI dem Arbeitsbereich eine Kopie der Datei hinzu.
Wählen Sie zum Hochladen von Dateien auf der Registerkarte Mein Arbeitsbereich die Option Hochladen aus, um lokale Dateien oder Dateien aus SharePoint oder OneDrive hochzuladen:
Im Folgenden finden Sie einige Dateitypen, die Sie hinzufügen können:
Excel-Arbeitsmappen oder .xlsx- und .xlsm-Dateien können verschiedene Datentypen enthalten. Arbeitsmappen können beispielsweise Daten enthalten, die Sie selbst in Arbeitsblätter eingeben, oder Daten, die Sie mit Power Query abfragen und aus externen Datenquellen laden. Power Query ist über Daten abrufen und transformieren der Registerkarte Daten in Excel oder über Externe Daten abrufen in Power Pivot verfügbar. Sie können Daten aus Arbeitsblatttabellen oder Datenmodellen importieren. Weitere Informationen finden Sie unter Abrufen von Daten aus Dateien für Power BI.
Power BI Desktop oder PBIX-Berichtsdateien fragen Daten aus externen Datenquellen ab, um Berichte zu erstellen. In Power BI Desktop können Sie Ihr Datenmodell durch Measures und Beziehungen erweitern und die PBIX-Dateien im Power BI-Dienst veröffentlichen. Power BI Desktop eignet sich für fortgeschrittene Benutzer*innen, die über gute Kenntnisse bezüglich Datenquellen, Datenabfragen, Datentransformation und Datenmodellierung verfügen. Weitere Informationen finden Sie unter Verbinden mit Daten in Power BI Desktop.
CSV-Dateien sind einfache Textdateien mit Datenzeilen, die durch Kommas getrennte Werte enthalten. Beispielsweise kann eine .csv-Datei, die Namens- und Adressdaten enthält, viele Zeilen mit Werten für Vorname, Nachname, Straße, Ort, Bundesland und ähnliches enthalten. In .csv-Dateien können Sie keine Daten importieren. Viele Anwendungen wie Excel können jedoch einfache Tabellendaten als .csv-Datei speichern.
Bei anderen Dateitypen wie XML (.xml) oder Text (.txt) können Sie zum Abrufen, Transformieren und Laden der Daten die Excel-Funktion Daten abrufen und transformieren verwenden. Anschließend können Sie die Excel-Datei in den Power BI-Dienst importieren.
Ebenso spielt es eine Rolle, wo Ihre Dateien gespeichert sind. OneDrive bietet in Verbindung mit Power BI die meiste Flexibilität und die besten Integrationsmöglichkeiten. Sie können Ihre Dateien auch auf Ihrem lokalen Laufwerk speichern. Zum Aktualisieren der Daten müssen Sie dann jedoch einige zusätzliche Schritte ausführen. Weitere Informationen finden Sie unter Abrufen von Daten aus Dateien für Power BI.
Datenbanken
Sie können Azure-Datenbanken mit Power BI verbinden, um Analysen und Berichte zu erhalten, die Echtzeiterkenntnisse liefern. Sie können beispielsweise eine Verbindung mit einer Azure SQL-Datenbank herstellen und mit der Untersuchung deren Daten beginnen, indem Sie Berichte in Power BI erstellen. Wann immer Sie Daten segmentieren oder einer Visualisierung ein Feld hinzufügen, fragt Power BI die Datenbank direkt ab.
Weitere Informationen finden Sie unter
Sie können auch Power BI Desktop oder Excel verwenden, um eine Verbindung mit Daten zu herstellen, Daten abzufragen und Daten in Datenmodelle für verschiedene andere Datenbanken zu laden. Anschließend können Sie die Datei in Power BI importieren, in der ein Semantikmodell vorhanden ist. Wenn Sie eine geplante Aktualisierung konfigurieren, verwendet Power BI die Konfiguration und die Verbindungsinformationen aus der Datei zur Herstellung einer direkten Verbindung mit der Datenquelle. Power BI fragt Aktualisierungen ab und lädt diese in das Semantikmodell. Weitere Informationen finden Sie unter Herstellen einer Verbindung mit Datenquellen in Power BI Desktop.
Andere Datenquellen
Mit Power BI können Sie Hunderte von Datenquellen verwenden. Die Daten müssen jedoch in einem Format vorliegen, das der Power BI-Dienst unterstützt. Power BI kann dann die Daten verwenden, um Berichte und Dashboards zu erstellen und Fragen über Q&A zu beantworten.
Einige Datenquellen enthalten bereits Daten, die für den Power BI-Dienst formatiert wurden. Diese Quellen sind mit Vorlagen-Apps von Dienstanbietern wie Google Analytics oder Twilio vergleichbar. Auch im tabellarischen Modell vorliegende Datenbanken des SQL Server Analysis Services sind sofort einsatzfähig.
In anderen Fällen müssen Sie die gewünschten Daten unter Umständen zunächst abfragen und in eine Datei laden. Möglicherweise speichert Ihr Unternehmen beispielsweise Logistikdaten in einer Data Warehouse-Datenbank auf einem Server. Der Power BI-Dienst kann aber nur dann eine Verbindung mit der Datenbank herstellen und die Daten untersuchen, wenn die Datenbank in einem tabellarischen Modell vorliegt. In diesem Fall müssten Sie die Logistikdaten mit Power BI Desktop oder Excel abfragen und in ein tabellarisches Datenmodell laden, das Sie als Datei speichern. Sie können diese Datei in Power BI importieren, in der ein Semantikmodell vorhanden ist.
Wenn sich die Logistikdaten in der Datenbank täglich ändern, können Sie das Power BI-Semantikmodell aktualisieren. Beim Importieren der Daten in das Semantikmodell werden auch die Verbindungsinformationen aus der Power BI Desktop- oder Excel-Datei importiert.
Diese nutzt Power BI bei einer geplanten oder manuellen Aktualisierung des Semantikmodells gemeinsam mit anderen Einstellungen zur Herstellung einer direkten Verbindung mit der Datenbank. Danach fragt Power BI Aktualisierungen ab und lädt diese in das Semantikmodell. Möglicherweise benötigen Sie zur Sicherung der Datenübertragung zwischen dem lokalen Server und Power BI ein lokales Datengateway. Nach Abschluss der Übertragung werden Visualisierungen in Berichten und Dashboards automatisch aktualisiert.
Selbst wenn Sie mit dem Power BI-Dienst keine direkte Verbindung mit Ihrer Datenquelle herstellen können, können Sie Ihre Daten in Power BI übertragen. Hierzu sind lediglich einige zusätzliche Schritte eventuell unter Hilfestellung Ihrer IT-Abteilung erforderlich. Weitere Informationen finden Sie unter Datenquellen in Power BI Desktop.
Semantikmodelle und Datenquellen
Möglicherweise werden die Begriffe Semantikmodell und Datenquelle synonym verwendet. Semantikmodelle und Datenquellen sind jedoch zwei unterschiedliche Konzepte, wenngleich sie miteinander in Beziehung stehen.
Power BI erstellt ein Semantikmodell automatisch, wenn Sie eine Verbindung zu einer Datenquelle herstellen und Daten aus einer Vorlagen-App, einer Datei oder einer Livedatenquelle importieren. Ein Semantikmodell enthält Informationen zur Datenquelle und den zugehörigen Anmeldeinformationen. Das Semantikmodell enthält oft auch eine Teilmenge der Daten, die aus der Datenquelle kopiert wurden. Visualisierungen in Berichten und Dashboards basieren häufig auf den Daten eines Semantikmodells.
Die Daten in einem Semantikmodell stammen aus einer Datenquelle. Daten können beispielsweise aus den folgenden Datenquellen stammen:
- einem Onlinedienst wie Google Analytics oder QuickBooks
- einer Datenbank in der Cloud wie Azure SQL-Datenbank
- Aus einer Datenbank oder Datei auf einem lokalen Computer oder Server Ihrer Organisation
Datenaktualisierung
Wenn Sie die Datei auf einem lokalen Laufwerk oder auf einem Laufwerk Ihrer Organisation speichern, benötigen Sie zur Aktualisierung des Semantikmodells in Power BI möglicherweise ein lokales Gateway. Der Computer, auf dem die Datei gespeichert wird, muss zum Zeitpunkt der Aktualisierung eingeschaltet sein. Sie können die Datei auch reimportieren oder in Excel oder Power BI Desktop die Funktion Veröffentlichen verwenden. Dies sind allerdings keine automatisierten Prozesse.
Wenn Sie Ihre Dateien in OneDrive für den Geschäfts-, Schul- oder Unibetrieb oder einer SharePoint-Teamwebsite speichern, sind Ihr Semantikmodell, Ihre Berichte und Ihr Dashboard immer auf dem aktuellen Stand. Da sich sowohl OneDrive als auch Power BI in der Cloud befinden, kann Power BI eine direkte Verbindung mit Ihren Dateien herstellen oder die Dateien in Power BI importieren. Power BI stellt etwa einmal pro Stunde eine Verbindung her, um zu überprüfen, ob Aktualisierungen vorliegen. Das Semantikmodell und sämtliche Visualisierungen werden automatisch aktualisiert, wenn Updates vorhanden sind.
Auch Vorlagen-Apps aus Diensten werden automatisch aktualisiert – in der Regel einmal täglich. Sie können die Aktualisierung dieser Apps auch manuell durchführen. Ob dann aktualisierte Daten angezeigt werden, hängt jedoch vom Dienstanbieter ab. Ob in Vorlagen-Apps Aktualisierungen von Mitarbeitern Ihrer Organisation vorgenommen werden, hängt zum einen von der verwendeten Datenquelle ab, zum anderen aber auch davon, wie der*die App-Ersteller*in Aktualisierungen konfiguriert hat.
Azure-Datenbanken wie SQL-Datenbank, Azure Synapse Analytics und Spark für Azure HDInsight sind Cloud-Datenquellen. Da sich der Power BI-Dienst ebenfalls in der Cloud befindet, kann Power BI über DirectQuery eine Liveverbindung mit diesen Datenquellen herstellen. Mit DirectQuery sind die Daten in Power BI immer synchronisiert, weshalb Sie in diesem Fall keine geplante Aktualisierung einrichten müssen.
SQL Server Analysis Services hält wie eine Azure-Clouddatenbank eine Liveverbindung mit Power BI. Der Unterschied besteht darin, dass sich die Datenbank auf einem Server in Ihrer Organisation befindet. Für diese Verbindung ist ein lokales Gateway erforderlich, das von Ihrer IT-Abteilung konfiguriert werden kann.
Die Datenaktualisierung ist ein wichtiger Aspekt, wenn Sie Power BI verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Aktualisieren von Daten in Power BI.
Überlegungen und Einschränkungen
Für Datenquellen in Verbindung mit dem Power BI-Dienst gelten die folgenden Einschränkungen. Für einzelne Funktionen gelten weitere Einschränkungen. Die folgende Liste trifft jedoch auf den Power BI-Dienst insgesamt zu:
Größenbeschränkung für Semantikmodelle. Für Semantikmodelle, die im Power BI-Dienst in gemeinsam genutzten Kapazitäten gespeichert sind, gilt eine Größenbeschränkung von 1 GB. Verwenden Sie für größere Semantikmodelle Power BI Premium.
Eindeutige Werte in einer Spalte: Wenn ein Power BI-Semantikmodell Daten im Importmodus zwischenspeichert, darf es pro Spalte maximal 1.999.999.997 unterschiedliche Werte enthalten.
Zeilenlimit: Bei Verwendung von DirectQuery gibt Power BI eine Obergrenze für die Anzahl der Abfrageergebnisse vor, die es an die Datenquelle weiterleitet, an der die Abfrage ausgeführt wird. Wenn die an die Datenquelle gesendete Abfrage mehr als 1 Million Zeilen zurückgibt, wird ein Fehler angezeigt, und die Abfrage schlägt fehl. Die der Abfrage zugrunde liegenden Daten können trotzdem mehr als 1 Million Zeilen enthalten. Dieses Limit werden Sie kaum erreichen, da kaum ein Bericht derart große Ergebnismengen erfasst.
Spaltenlimit: Für alle Tabellen eines Semantikmodells insgesamt sind maximal 16.000 Spalten zulässig. Diese Einschränkung gilt für den Power BI-Dienst und für in Power BI Desktop verwendete Semantikmodelle. Anhand dieses Limits überwacht Power BI sowohl die Anzahl der Spalten als auch der Tabellen eines Semantikmodells. Die maximale Anzahl der Spalten beträgt daher 16.000 minus je eine Spalte für jede Tabelle des Semantikmodells.
Limit für Datenquellenbenutzer: Die maximal zulässige Anzahl der Datenquellen pro Benutzer*in ist 1.000. Dieses Limit gilt nur für den Power BI-Dienst.
Überlegungen zu SSO (Single Sign-On). DirectQuery-Modelle können den SSO-Zugriff auf ihre Datenquellen aktivieren, wodurch die Sicherheit im Quellsystem implizit auf die von den einzelnen Benutzer*innen ausgeführten DAX-Abfragen angewendet werden kann. SSO kann für jede Quellverbindung aktiviert werden, die SSO unterstützt (nicht alle Verbindungstypen unterstützen SSO), und für jede SSO-Verbindung muss möglicherweise ein Gateway oder VNet für bestimmte Arten von Quellen konfiguriert werden. Weitere Informationen zum Aktivieren von SSO für Gateways finden Sie im Artikel zu SSO für Datengateways.
Das Abfragen des SSO-fähigen DirectQuery-Modells mithilfe eines Dienstprinzipalnamens (Service Principal Name, SPN) wird nicht unterstützt, da die SPN-Anmeldedaten nicht an die DirectQuery-Quelle übergeben werden können. Verwenden Sie stattdessen einen Benutzerprinzipalnamen (User Principal Name, UPN), um solche Abfragen für das SSO-fähige DirectQuery-Semantikmodell auszuführen.