Einfügen von Ressourcen zur Kompilierungszeit
Aktualisiert: November 2007
Normalerweise ist es einfach und bequem, mit der vorgegebenen Anordnung zu arbeiten, bei der sich alle Ressourcen in einer einzigen Ressourcenskriptdatei (.rc) befinden. Ressourcen können dem aktuellen Projekt zur Kompilierungszeit jedoch auch aus anderen Dateien hinzugefügt werden, indem Sie sie im Dialogfeld "Ressourcenincludes" im Feld Kompilierzeitdirektiven angeben.
Es gibt mehrere Gründe dafür, Ressourcen in einer anderen Datei als der zentralen RC-Datei abzulegen:
Um Ressourcenanweisungen Kommentare hinzuzufügen, die beim Speichern der RC-Datei nicht gelöscht werden.
RC- oder Resource.h-Dateien werden von den Ressourcen-Editoren nicht direkt gelesen. Stattdessen werden sie vom Ressourcencompiler in APS-Dateien kompiliert, die wiederum von den Ressourcen-Editoren genutzt werden können. Bei der APS-Datei handelt es sich lediglich um einen Kompilierungsschritt; sie enthält deshalb nur symbolische Daten. Wie bei einer normalen Kompilierung werden Informationen, die nicht symbolisch sind (z. B. Kommentare) während der Kompilierung verworfen. Sobald die APS-Datei nicht mehr mit der RC-Datei synchron ist, wird die RC-Datei neu generiert (wenn Sie beispielsweise den Befehl Speichern ausführen, werden RC-Datei und Resource.h-Datei vom Ressourcen-Editor überschrieben). Alle Änderungen an den Ressourcen selbst bleiben in der RC-Datei erhalten, Kommentare gehen nach dem Überschreiben der RC-Datei jedoch stets verloren.
Um Ressourcen einzulesen, die bereits entwickelt und getestet wurden und keiner weiteren Änderung bedürfen. (Alle Dateien, die aufgenommen werden, obwohl sie über keine RC-Erweiterung verfügen, können von den Ressourcen-Editoren nicht bearbeitet werden.)
Um Ressourcen einzulesen, die von mehreren unterschiedlichen Projekten verwendet werden oder Bestandteil eines Versionskontrollsystems für Quellcode sind und sich deshalb an einem zentralen Ort befinden müssen, von dem aus sich Änderungen auf alle Projekte auswirken.
Um Ressourcen einzulesen (z. B. RCDATA-Ressourcen), die ein benutzerdefiniertes Format aufweisen. RCDATA-Ressourcen können besondere Anforderungen stellen. Für das nameID-Feld kann z. B. kein Ausdruck als Wert verwendet werden. Weitere Informationen finden Sie in der Windows SDK-Dokumentation.
Wenn sich in bereits vorhandenen RC-Dateien Abschnitte befinden, auf die eine dieser Bedingungen zutrifft, sollten Sie die Abschnitte in einer oder mehreren gesonderten RC-Dateien ablegen und diese über das Dialogfeld "Ressourcenincludes" in das Projekt einlesen. Zu diesem Zweck wird die Datei Projektname.rc2 verwendet, die im Unterverzeichnis \res eines neuen Projekts erstellt wird.
So nehmen Sie zur Kompilierungszeit Ressourcen in das Projekt auf
Speichern Sie die Ressourcen in einer Ressourcenskriptdatei mit einem eindeutigen Dateinamen. Verwenden Sie nicht Projektname.rc, da dieser Dateiname für die Haupt-Ressourcenskriptdatei verwendet wird.)
Klicken Sie (in der Ressourcenansicht) mit der rechten Maustaste auf die RC-Datei, und wählen Sie dann Ressourcenincludes aus dem Kontextmenü.
Fügen Sie im Feld Kompilierzeitdirektiven die Compilerdirektive #include hinzu, um die neue Ressourcendatei in die Hauptressourcendatei in der Entwicklungsumgebung einzufügen.
Die auf diese Weise in die Dateien eingefügten Ressourcen werden durch die Kompilierung zu einem Teil der ausführbaren Datei. Sie können nicht direkt bearbeitet oder geändert werden, wenn Sie an der zentralen RC-Datei des Projekts arbeiten. Eingefügte RC-Dateien müssen gesondert geöffnet werden. Alle Dateien, die aufgenommen werden, obwohl sie über keine RC-Erweiterung verfügen, können von den Ressourcen-Editoren nicht bearbeitet werden.
Informationen zum Hinzufügen von Ressourcen zu verwalteten Projekten finden Sie unter Ressourcen in Anwendungen im .NET Framework-Entwicklerhandbuch. Informationen zum manuellen Hinzufügen von Ressourcendateien zu verwalteten Projekten, zum Zugreifen auf Ressourcen, zum Anzeigen statischer Ressourcen und zum Zuweisen von Ressourcenzeichenfolgen zu Eigenschaften finden Sie unter Exemplarische Vorgehensweise: Lokalisieren von Windows Forms und Exemplarische Vorgehensweise: Verwenden von Ressourcen zur Lokalisierung mit ASP.NET.
Anforderungen
Win32