Planen der AD FS-Serverkapazität

Hinweis

Die in diesem Thema bereitgestellten Inhalte spiegeln keine tatsächlichen auf Servern unter Windows Server 2012 durchgeführten Tests wider. Das Thema wird aktualisiert, sobald die erforderlichen Tests durchgeführt wurden.

Eine Kapazitätsplanung für Active Directory-Verbunddienste (AD FS) bedeutet, Spitzenauslastungszeiten für den Verbunddienst zu prognostizieren und Ihre AD FS-Serverbereitstellung so zu planen oder zu skalieren, dass diese Lastenanforderungen erfüllt werden.

In diesem Abschnitt werden Bereitstellungsrichtlinien für die Verbundserver- und die Verbundserverproxy-Rolle beschrieben. Die Inhalte des Abschnitts basieren auf Tests in Testumgebungen, die vom AD FS-Produktteam bei Microsoft durchgeführt wurden. Diese Inhalte sollen Sie bei folgenden Aufgaben unterstützen:

  • Genaue Abschätzung der Hardwareanforderungen für die spezielle AD FS-Bereitstellung in Ihrer Organisation, beispielsweise der Anzahl der AD FS-Server

  • Präzise Prognostizierung der erwarteten Spitzenauslastung für Anmeldeanforderungen, Wachstumsplanung und Sicherstellung, dass Ihre AD FS-Bereitstellung diese erwartete Spitzenauslastung bewältigen kann

Bevor Sie mit der Lektüre dieser Informationen zur Kapazitätsplanung fortfahren, sollten Sie die Aufgaben in den folgenden zwei Tabellen in der angegebenen Reihenfolge abschließen. In der ersten Tabelle finden Sie Links zu empfohlenen Aufgaben, die Ihnen helfen, den relevanten Kontext für diese Darstellung der Kapazitätsplanung festzulegen.

Empfohlene Aufgabe BESCHREIBUNG Verweis
Verstehen der Anforderungen für die Bereitstellung von AD FS-Verbundservern und -Verbundserverproxys Überprüfen Sie wichtige Hardware- und Softwareanforderungen, die für die Bereitstellung von Verbundservern und Verbundserverproxies erforderlich sind. Anhang A: Überprüfen der AD FS-Anforderungen
Auswählen des Typs der in Ihrer Organisation bereitzustellenden AD FS-Konfigurationsdatenbank Bevor Sie die Kapazitätsplanungsdaten in diesem Abschnitt verwenden können, müssen Sie festlegen, welcher Typ von AD FS-Konfigurationsdatenbank bereitgestellt werden soll, eine interne Windows-Datenbank (WID) oder eine SQL-Datenbank (Structured Query Language). The Role of the AD FS Configuration Database;

Überlegungen zur AD FS-Bereitstellungstopologie

Festlegen, welche Art von Topologielayout Sie mit Ihrer neuen AD FS-Konfigurationdatenbank verwenden Nachdem Sie entschieden haben, welchen AD FS-Konfigurationsdatenbanktyp Sie in Ihrer Bereitstellung verwenden, müssen Sie überlegen, welche Bereitstellungstopologie am ehesten der vorgesehenden Platzierung der Verbundserver und Verbundserverproxies in Ihrer Produktionsumgebung entspricht. Bestimmen der AD FS-Bereitstellungstopologie
Verstehen der wichtigsten Begriffe im Rahmen der AD FS-Kapazitätsplanung Lesen Sie die Definitionen gängiger Begriffe rund um die Kapazitätsplanung, die in der Dokumentation zur AD FS-Kapazitätsplanung verwendet werden. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Begriffe rund um die AD FS-Kapazitätsplanung in diesem Thema.

Nachdem Sie die Inhalte der vorherigen Tabelle durchgesehen haben, können Sie die in der nächsten Tabelle aufgeführten erforderlichen Aufgaben abschließen.

Erforderliche Aufgabe BESCHREIBUNG Verweis
Herunterladen des Arbeitsblatts zur Dimensionierung der AD FS-Kapazitätsplanung Mit dem Arbeitsblatt zur Dimensionierung der AD FS-Kapazitätsplanung können Sie die für eine Bereitstellung einer AD FS-Verbundserverfarm erforderliche Anzahl von Verbundservern ermitteln. Anweisungen zur Verwendung dieses Arbeitsblatts finden Sie unter dem bei der nächsten Aufgabe bereitgestellten Link. Arbeitsblatt für die AD FS-Kapazitätsplanung
Erfassen von Daten zur Anzahl der Benutzer, die einen Zugriff per einmaligem Anmelden auf die Ansprüche unterstützende Zielanwendung benötigen, und der mit diesem Zugriff verbundenen erwarteten Spitzenauslastung Die erfassten Benutzer werden für die Eingabewerte verwendet, die im Zusammenhang mit dem Arbeitsblatt zur Dimensionierung der AD FS-Kapazitätsplanung erforderlich sind. Abschätzen der Anzahl der Verbundserver für Ihre Organisation
Arbeitsblatt für die AD FS-Kapazitätsplanung für Windows Server 2016 Aktualisiertes Arbeitsblatt zur Planung für Windows Server 2016 AD FS-Kapazitätsplanung für Windows Server 2016

Begriffe rund um die AD FS-Kapazitätsplanung

In der folgenden Tabelle sind wichtige Begriffe beschrieben, die in diesem Abschnitt zur Kapazitätsplanung des AD FS-Entwurfshandbuchs häufig verwendet werden. Eine umfassendere Liste der AD FS-Begriffe finden Sie unter Grundlegendes zu wichtigen AD FS-Konzepten.

Begriff Definition
Gleichzeitige Benutzer Die geschätzte Anzahl der Benutzer, die Erwartungen zufolge in einem bestimmten Zeitraum, für gewöhnlich einem Zeitraum der Spitzenaktivität, Anforderungen an den Dienst übermitteln
Aktive Benutzer Die ungefähre durchschnittliche Anzahl von Benutzern, die in einem bestimmten Zeitraum auf einem System aktiv sind, aber nicht unbedingt Anforderungen übermitteln
Definierte Benutzer Eine theoretische maximale Anzahl von Benutzern, die normalerweise auf der Anzahl der Benutzer basiert, für die Konten im System definiert sind
Anforderungen pro Sekunde Die Anzahl der Anforderungen, die in einer Sekunde entweder von Clients übermittelt (wenn es um die Last auf einem System geht) oder von Servern verarbeitet werden (wenn es um den Serverdurchsatz geht). Diese Metrik wird bei der Planung der Serverprozessor- und Arbeitsspeicherkapazität verwendet.
Zielreaktionsfähigkeit und -auslastung des Servers Erfolgsmetriken, die den akzeptablen Leistungsbereich des Servers begrenzen. Wenn die Reaktionsfähigkeit den Zielwert unter- oder die Auslastung den Zielwert überschreitet, wird das System im Allgemeinen als überlastet betrachtet, und es ist mehr Kapazität erforderlich.
Interne Windows-Datenbank (WID) Die AD FS-Standardkonfigurationsdatenbank, die in bestimmten AD FS-Bereitstellungen als Alternative zu SQL Server verwendet werden kann.

Während der AD FS-Tests verwendete Konfigurationsumgebung

In diesem Abschnitt wird die Konfigurationsumgebung beschrieben, die das AD FS-Produktteam für die Durchführung der Tests verwendet hat. Das Team hat die folgende Computerhardware, Software und Netzwerkkonfiguration verwendet, um in Tests des Verbundservers Leistungs- und Skalierbarkeitsdaten zu erfassen:

  • Dual Quad Core 2,27 Gigahertz (GHz) (8 Kerne)

  • 16 GB RAM

  • Windows Server 2008 R2 Enterprise Edition

  • Gigabit-Netzwerk

Hinweis

Bei den Tests wurden zwar 16 GB RAM auf dem Verbundserver verwendet, aber für die meisten AD FS-Bereitstellungen kann eine geringere Arbeitsspeichergröße (z. B. 4 GB RAM pro Verbundserver) verwendet werden. Die in diesen Inhalten zur AD FS-Kapazitätsplanung bereitgestellten Empfehlungen und die mit dem Arbeitsblatt für die AD FS-Kapazitätsplanung ermittelten Ergebnisse basieren auf der Annahme, dass in den meisten AD FS-Produktionsumgebungen auf jedem Verbundserver circa 4 GB RAM verwendet werden.

Das Produktteam hat die folgende Konfiguration verwendet, um in Tests des Verbundserverproxys Leistungs- und Skalierbarkeitsdaten zu erfassen:

  • Dual Quad Core 2,24 GHz (4 Kerne)

  • 4 GB RAM

  • Windows Server 2008 R2 Enterprise Edition

  • Gigabit-Netzwerk

Hinweis

Die Kapazitätsempfehlungen für AD FS-Server können je nach Spezifikationen, die Sie für die in einer bestimmten Umgebung zu verwendende Hardware- und Netzwerkkonfiguration auswählen, erheblich abweichen. Als Richtwert basieren die Dimensionierungsrichtlinien in diesen Inhalten auf einem Auslastungsziel von 80 Prozent auf den zuvor erwähnten Computern.

Messen der AD FS-Serverkapazität

Normalerweise sind die CPU, der Arbeitsspeicher, die Festplatte und die Netzwerkadapter die Hardwarekomponenten, die sich auf die Leistung und Skalierbarkeit des Servers auswirken. Glücklicherweise benötigen die einzelnen AD FS-Komponenten nur sehr wenig Arbeitsspeicher und Speicherplatz auf dem Datenträger. Die Netzwerkkonnektivität ist eine offensichtliche Anforderung. Deshalb liegt der Schwerpunkt der auf Verbundservern und Verbundserverproxies durchgeführten Lastentests auf zwei primären Bereichen für das Messen der Serverkapazität:

  • AD FS-Spitzenanforderungen pro Sekunde: Die Anzahl der Anmeldeanforderungen, die pro Sekunde auf Verbundservern verarbeitet werden. Mithilfe dieses Werts können Sie festlegen, wie viele gleichzeitige Benutzer sich bei einem bestimmten Server anmelden können. Sie können diesen Wert zusammen mit dem Wert für die CPU-Auslastung verwenden, um seine Auswirkung auf die Leistung zu verstehen.

  • CPU-Auslastung: Der Prozentsatz, mit dem die CPU-Kapazität gemessen wird. Mithilfe dieses Werts können Sie die CPU-Gesamtlast festlegen, die basierend auf der Anzahl eingehender Anmeldeanforderungen pro Sekunde erreicht wurde.

Weitere Lektüre zur AD FS-Kapazitätsplanung

Nachdem Sie die erforderlichen Aufgaben abgeschlossen und sich mit den relevanten Begriffen und Hardwareanforderungen vertraut gemacht haben, können Sie mithilfe der folgenden weiteren Inhalte zur Kapazitätsplanung die empfohlene Anzahl von AD FS-Servern ermitteln, die für Ihre Bereitstellung erforderlich sind:

Weitere Informationen

AD FS-Entwurfshandbuch in Windows Server 2012